Ernährung ist für viele Menschen ein absolut entscheidender Faktor in der Kontrolle ihrer chronischen Erkrankung: dies gilt für Krebs genauso wie für Diabetes und dessen Vorstufe: das metabolische Syndrom.
Interessanterweise ist diese „Insulin-Reduzierte Ernährungsweise“ genau diejenige, die sich als absolut gesundheitsfördernd auch für Gesunde herausgestellt hat.
Sicherlich gibt es viele Bücher, meine Erfahrung zeigt aber, dass die Patienten immer nur „Verzicht“ und „Einschränkung“ hören. Daher möchte ich als bekennender übergewichtiger (131kg) Gourmand (richtig gut richtig viel essen) mit metabolischem Syndrom zeigen, dass man viel gut viel gesund essen kann.
Insulin – das böse Hormon
Krebszellen haben 6-30x mehr Insulinrezeptoren als gesunde Zellen, logisch, Krebs lebt ja vom Zucker und alle Kohlenhydrate sind „gefrorener“ Zucker.
Isst man leicht verdaulichen Kohlendydraten, steigt der Insulinspiegel drastisch und auch der Blutzuckerspiegel, denn KOHLENHYDRATE kommen im Körper als ZUCKER an.
Insulin im Körper wirkt als anaboler Faktor Krebs-wachstums-aktivierend. Wer schon an Krebs leidet, der füttert ihn mit leicht verdaulichen Kohlenhydraten. Unserer „westlicher“ Ernährungs-Stil mit 4-6x Kohlenhydrat-Mahlzeit pro Tag produziert dauernde Insulinfreisetzung.
Dies führt schliesslich dazu, dass die Insulinrezeptoren nicht richtig reagieren, der Zuckerspiegel steigt im Blut und bei gleichzeitig hohem Insulin-Spiegel, das nennt man METABOLISCHES SYNDROM.
Weil Insulin die Wasserrück-Resorption anregt, steigt dadurch der Blutdruck.
Weil Insulin ein Speicher-Schalter ist, wird unter Insulin das Essen nicht verbrannt sondern gespeichert: Kohlenhydrate werden zu Fett verwandelt, als Lipoproteine (VLDL) zu den Fettzellen transportiert, es bleibt das Transport-Cholesterin (LDL) übrig, der Cholesterin-Spiegel steigt nicht wegen Fett sondern wegen der Kohlenhydrat-Mast.
Man nennt diesen Zustand dann metabolisches Syndrom welches – wenn man nicht die Reisleine zieht in den Alters-Diabetes Typ II übergeht.
Dazu kommt die Fettleber: man stelle sich einfach eine Stopfgans-Leber vor die entsteht, wenn die Gans regelmässig Kohlenhydrate reingewürgt bekommt. Die „Bio-Gänse-Leber“ wird übrigens mit Fruchtzucker erzeugt, ein Lebergift welches wenn regelmässig angewendet ebenfalls Fettleber erzeugt.
Patienten mit metabolisches Syndrom + Diabetiker + Krebs-Patienten müssen ihr Insulin ernährungstechnisch niedrig halten!
Offizielle Guidelines machen dies mit 5-6 Kohlenhydrat-Mahlzeiten und therapieren die Patienten dadurch in das Vollbild der Krankheiten hinein: dumm und verrückt! „Wenn ich zuviel Zucker habe, behandle ich das mit mehr Zucker in der Nahrung und senke den dann mit Tabletten“
Wie ernährt man sich richtig:
Die Ernährung sollte gehaltvoll und energiespendend sein, super schmecken und möglichst den Blutzuckerspiegel nur gering anheben:
Das ist eine gemüsebetonte LowCarb-Ernährung deren Haupt-Kalorien-Quelle gesättigte Fette (Butter, fettes Fleisch, Kokosfett) oder Olivenöl ist. Ungesättigte Pflanzenfette werden nur gezielt und mässig eingesetzt.
der IGF = Insulin-like Growth Faktor wird bei der Fleischverdauung ausgeschüttet um im Körper zu signalisieren: „Burschen, auf gehts – jetzt kommt eine Menge Aminosäuren daher, jetzt könnt ihr schaffen ….“.
Zusätzlich werden natürlich die Wachstums-antreibenden Aminosäuren L-Arginin, Methionin, Serin, Glutamin u.a. vermehrt ins Blut entlassen.
Das gilt also für Krebserkrankte, die wollen keine Signale im Körper rumschwimmen haben, die „jetzt bitte wachsen, teilen, metastsieren“ rumschreien. Bedient man sich dieser Ernährung bei Diabetes oder metabolischem Syndrom ist dies weniger wichtig, hier braucht man nicht im selben Masse auf eine Reduktion von Fleisch zu achten.
Für Krebs heisst es also: man müsste Kohlenhydrate (Insulin) und Fleisch (IGF) weglassen?
Das geht nicht, desswegen bin ich der Meinung dass es keine optimale Krebsernährung gibt sondern nur eine Annäherung:
möglichst nur eines der Wachstums-Treibenden Hormone —> Trennkost, bei der werden entweder Kohlenhydrate oder Proteine zusammen mit dem neutralen Fett gegessen.
deutliche Veränderung der Ernährung: bezogen auf die Zusammensetzung. Bezogen jetzt auf Kilokalorien:
80% Fett, 10% Kohlenhydrate, 10% Proteine.
Das klingt jetzt schlimm – aber 2500 kCal Tagesbedarf = 10% Proteine = 250 kCal = 1 grosses Hühnerschnitzel zusammen mit 200g Butter. Täglich. Das sollte doch reichen an Fleisch!
Man muss es auch nicht gleich perfekt machen, jeder Tag ist wieder ein neuer Tag!
Fasten?
Übrigens: eine Mahlzeit auslassen ist eine der gesundesten Massnahmen die es überhaupt gibt. Und verhungert ist dabei noch nie jemand, aber am Krebs sind schon viele viele viele Menschen verstorben.
Also die Mähr „dass man ja kein Gewicht verlieren darf“ die man ständig im Krankenhaus hört ist ein simpler Aberglaube darauf beruhend, dass bei schwersten Erkrankungen im hochakuten Stadium (Intensiv-Abteilung) der Untergewichtige eine schlechtere Überlebens-Rate hat.
Wir wollen Krebs aber in eine chronische Krankheit ohne Aktivität umwandeln und hier hat sich in der Praxis gezeigt: fast alle „Wunderheilungen“ die so in Büchern oder Youtubes propagiert werden, haben im Rahmen ihrer eigenen Tumor-Therapie massiv Gewicht durch Diät oder Fasten verloren.
Denn die „Gewichts-Erhaltungs-Junkies“ düngen den Tumor bedenkenlos mit Insulin und IGF – das macht nur im Zusammenhang mit einer Chemotherapie als „Insulin-potenzierte-Chemo“ Sinn.
das ist jetzt nur ein kleiner Auschnitt: ich habe noch viele Paleo-Bücher, Logi- und andere Gesundheistbücher die alle wunderbar informativ sind. Die hier empfohlenen Bücher hab ich selber alle – und die meisten davon auch gelesen!
Dr. Johannes Coy
- Franz, Maren (Autor)
- 208 Seiten - 07.09.2009 (Veröffentlichungsdatum) - Gräfe und Unzer (Herausgeber)
- Coy, Dr. rer. nat. Johannes (Autor)
- Cavelius, Anna (Autor)
Prof. Ulrike Kämmerer
- Kämmerer, Ulrike (Autor)
- Kämmerer, Ulrike (Autor)
- 200 Seiten - 21.08.2017 (Veröffentlichungsdatum) - Riva (Herausgeber)
Prof. Beliveau
der Klassiker schlechthin – der erste Wissenschaftler (er ist Chemo-forscher) der die Ernährung ernst genommen hat und erforscht hat.
- Béliveau, Richard (Autor)
Diverse LowCarb Kochbücher
- Profis, Rezepte (Autor)
- 211 Seiten - 10.01.2019 (Veröffentlichungsdatum) - Independently published (Herausgeber)
- Eva Neisser (Autor)
- 304 Seiten - 01.03.2018 (Veröffentlichungsdatum) - Naumann & Göbel (Herausgeber)
- Low Carb, Edition (Autor)
- 161 Seiten - 03.12.2019 (Veröffentlichungsdatum) - Independently published (Herausgeber)
oder besser noch Ketogen Kochbücher
- Profis, Rezepte (Autor)
- 199 Seiten - 13.08.2019 (Veröffentlichungsdatum) - Independently published (Herausgeber)
- Experts, Food (Autor)
- 107 Seiten - 27.02.2018 (Veröffentlichungsdatum) - Independently published (Herausgeber)
schliesslich noch wichtige Bücher über Krebs (und Ernährung)
- Plant, Jane (Autor)
- 384 Seiten - 01.09.2004 (Veröffentlichungsdatum) - Goldmann Verlag (Herausgeber)
das deutsche Buch von Jane Plant gibts nur noch antiquarisch (wieso die keine Kindle Version auflegen, ich kann diese Verlage nicht verstehen!). Hier das englische Buch von Jane Plant
- Plant CBE, Jane (Autor)
- 544 Seiten - 09.08.2007 (Veröffentlichungsdatum) - Virgin Books (Herausgeber)
schliesslich noch das geliebte Buch von Daniel Servan Schreiber, Arzt und selber Krebserkrankt
- SERVAN-SCHREIBER, DAVID. (Autor)
- 25.01.2021 (Veröffentlichungsdatum) - Büchergilde Gutenberg. (Herausgeber)
Wie LowCarb aber ohne zu verzichten?
Hier verlinke ich Rezepte und Youtubes in denen ich meine persönlichen Super-Rezepte zeige. Irgendwie kann ich gut kochen und es macht Spass und Sinn dies dazu zu verwenden, um zu zeigen, was man alles tricksen kann.
Natürlich sind die Videos das beste Medium, aber wenn man es schnell nachlesen möchte, ein Rezept kopieren will, braucht man es schriftlich. Daher hier der ergänzende Foodblog zu meinen Foodblog-Videos.
Für Krebspatienten habe ich hier eine Zusammenfassung von Ernährungs-Ratschlägen zum Ausdrucken zusammengeschrieben.
Mit welchen Produkten koche ich?
hierfür habe ich eine eigene Seite geschrieben, in der die von mir (und den ganzen Kochbüchern) vorgeschlagene Produkte angezeigt werden, die man so i.d.R. nicht zuhause hat. Die meisten dieser Produkte gibt es bereits beim Interspar oder in anderen Gross-Märkten. Einige muss man im Reformhaus besorgen oder übers Internet bestellen.
Hier die Auflistung meiner Foodblog – Beiträge
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