Die Evidenzlevel (Levels of Evidence) in der evidenzbasierten Medizin (EBM) werden verwendet, um die Qualität und Verlässlichkeit wissenschaftlicher Studien zu bewerten. Sie basieren auf der Art der Studie und der Methodik.
EBM ist ein wertvolles Werkzeug, hat jedoch ehrlichgesagt extreme Einschränkungen, wenn es um individuelle, seltene oder neuartige Fälle geht.
Es gibt dadurch einfach eine schwerste Diskrepanz zwischen EBM und der Realität eines erfolgreichen Falls in einer ärztlichen Praxis oder sogar der Erfahrung einer Gross-Klinik wie der von Petros Kattou (er hat ca 60 Patienten pro Tag).
Man darf nicht vergessen – so einen Evidence Level zu schaffen ist extrem kostenaufwändig, da wir universitäre Forschung, viele Patienten, Publikation der Studien, untersuchung usw. –
Ein besserer EBM Level kostet – laut GPT – durchaus schon mal bis zu 500 millionen Euro!
Selbst einen “einfachen blöden Fall” zu publizieren und damit EBM Level 5 (= Erfahrung eines Fachmannes) herzustellen kostet mehrere tausend Euros.
Das bedeutet, dass die coolen Fälle, die wir in der Praxis vielleicht erleben, keinerlei Bedeutung im EBM Sinn haben, da es uns unmöglich ist hier auch nur irgendetwas zu publizieren und damit EBM Level 5 zu erreichen.
Diese Schwächen versuchen wir auszugleichen in dem wir über Vorträge oder FALL-Darstellungen (mit Video-Testimonials) zeigen, was man mit “nicht-leitlinien-gemässen” Behandlungen ohne gute Evidence-Level in manchen Indikationen erreichen kann.
EBM Levels Übersicht mit Patientenzahlen und Ärzten:
- Level 1: Höchste Evidenz
- Meta-Analysen, RCTs
- Patienten: 1.000–10.000+
- beteiligte Ärzte/Forscher: 50–1.000
- Meta-Analysen, RCTs
- Level 2: Moderate Evidenz
- Kohortenstudien (prospektiv/retrospektiv)
- Patienten: 500–5.000
- Ärzte/Forscher: 10–100
- Kohortenstudien (prospektiv/retrospektiv)
- Level 3: Niedrigere Evidenz
- Fall-Kontroll-Studien
-
- Patienten: 100–1.000
- Ärzte/Forscher: 5–50
-
- Fall-Kontroll-Studien
- Level 4: Geringe Evidenz
- Fallserien und Einzelfallberichte
- Patienten: 5–50
- Ärzte/Forscher: 1–5
- Fallserien und Einzelfallberichte
- Level 5: Niedrigste Evidenz
- Expertenmeinungen
- Patienten: keine
- Ärzte/Forscher: 1–3
- Expertenmeinungen
also die “lächerliche” EBM Level 3 benötigt schon mehrere Hunderte Patienten und viele viele Universitäts-Professoren und kostet dann natürlich deutlich mehr als eine Million Euro!
wunderschönes AI-Bild von ChatGPT
Erklärungen der Studienkonzepte
unterschiedliche Studienkonzepte
- Prospektiv: Beobachtung von jetzt weg in die Zukunft.
- Retrospektiv: Analyse der Vergangenheit, rückblickend von einer Patientengruppe
- Experimentell: Aktives Eingreifen (z. B. Therapie testen).
- Nicht-experimentell: Beobachtungen ohne Eingriffe.
- Systematische Übersichten: Zusammenfassung und Analyse vieler Studien.
- Einzelfallberichte/Fallserien: Fokus auf wenige oder einzelne Patienten.
Zusammenfassung der üblichen Studienkonzepte
- Systematische Übersichtsarbeiten von hochwertigen Kohortenstudien:
- Sammlung und Analyse aller verfügbaren Kohortenstudien zu einer Fragestellung.
- Ziel: Verlässliche Schlussfolgerungen durch die Zusammenfassung großer Datenmengen.
- Kohortenstudien (prospektiv):
- Eine Gruppe (Kohorte) wird über einen Zeitraum beobachtet, um zukünftige Ereignisse (z. B. Krankheitsentwicklung) zu untersuchen.
- Prospektiv: Beginnt in der Gegenwart, Ereignisse werden erst zukünftig erfasst.
- Gibt es andere Kohortenstudien als prospektive?
- Retrospektive Kohortenstudien:
- Vergangene Daten (z. B. aus Krankenakten) werden analysiert, um Zusammenhänge zu finden.
- Ambispektive Kohortenstudien:
- Kombination aus retrospektiver und prospektiver Datenanalyse.
- Retrospektive Kohortenstudien:
- Outcome-Studien:
- Untersuchung der Ergebnisse (Outcomes) von Behandlungen oder Eingriffen.
- Beispiel: Wie viele Patienten genesen nach einer Therapie?
- Analysen klinischer Register:
- Nutzung großer Datenbanken, die Informationen zu Behandlungen und Diagnosen sammeln.
- Dienen dazu, Muster und Trends in der Patientenversorgung zu identifizieren.
- Systematische Übersichtsarbeiten von Fall-Kontroll-Studien:
- Zusammenfassung mehrerer Fall-Kontroll-Studien, um verlässliche Aussagen zu Risikofaktoren oder Krankheitsursachen zu treffen.
- Fall-Kontroll-Studien:
- Vergleich einer Gruppe mit einer Erkrankung (Fälle) mit einer Gruppe ohne Erkrankung (Kontrollen), um mögliche Ursachen zu identifizieren.
- Beispiel: Vergleich von Rauchern und Nichtrauchern bei Lungenkrebs.
- Fallserien:
- Beschreibung einer kleinen Gruppe von Patienten mit ähnlichem Krankheitsbild oder Behandlung.
- Beispiel: 10 Patienten, die auf eine neue Therapie gut ansprechen.
- Einzelfallberichte:
- Beschreibung eines einzigen Patientenfalls, oft bei seltenen oder neuen Krankheiten.
- Beispiel: Erstbeschreibung eines seltenen Tumors.
- Nicht-experimentelle Studien:
- Beobachtungsstudien ohne aktive Eingriffe durch Forscher.
- Beispiel: Verfolgung von Patienten mit einer bestimmten Krankheit, ohne ihnen neue Behandlungen zu geben.
- Deskriptive Daten:
- Beschreibungen ohne Analyse oder Vergleich.
- Beispiel: Statistik zu Häufigkeit einer Krankheit in einer Region.
- Expertenberichte:
- Zusammenfassung von Wissen durch Fachleute, basierend auf Erfahrung und Literatur.
- Beispiel: Ein Spezialist erklärt, wie er eine seltene Krankheit behandelt.
- Konsenspapiere:
- Empfehlungen von Expertengruppen, die auf bestehender Literatur und Diskussionen basieren.
- Beispiel: Leitlinien zur Behandlung von Diabetes.
- Meinungen ohne systematische Datenerhebung:
- Persönliche Einschätzungen oder Hypothesen ohne systematische Datenbasis.
- Beispiel: Ein Arzt vermutet einen Zusammenhang, der noch nicht erforscht ist.
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