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Nitrotyrosin und Neurodegenerative Erkrankungen – Implikationen für Amyotrophe Lateralsklerose

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oxidativer Stress verursacht je nach Zielgewebe: Atherosklerose, Arthrose oder auch Nervenzell-Untergang wie bei Amyotropher Lateralsklerose, Parkinson, Alzheimer Demenz, Chorea Huntington und Kreuzfeld-Jacob Krankheit usw.  Hätten wir einen verlässlichen Marker und eine Therapie, könnte man derartige “Endstadien” eventuell hinausschieben oder sogar vermindern.

 

Inhalt dieses Artikels

  1. Einleitung über Oxidativen Stress, ROS und NITROSATIVEN Stress
  2. über die Messungen von Prof. Greilberger
  3. über Nitrotyrosinierung der motorischen Axone bei Amyotropher Lateralsklerose
  4. mögliche Implikationen im Zusammenhang mit dem NADIR-Protokoll für Amyotrophe Lateralsklerose

 

neue Studie zeigt Nitrotyrosin als verlässlichen Marker für “Major” Neurodegenerative Erkrankungen

die Nitrierung von Tyrosin zu Nitrotyrosin ist die Folge der biochemischen Entstehung von PEROXY-NITRIT, einem hoch-aggressivem “Sprengstoff” des Stoffwechsels.

Nitrotyrosin erscheint im Blut bereits viel früher als die ersten Symptome der Erkrankung, zeigt uns die 2020er Untersuchung und könnte daher als Frühmarker für eine drohende Katastrophe dienen!

 

1. Einleitung – über Oxidativen Stress

Wo kommt der Oxidative Stress –> Peroxynitrit –> Nitrotyrosin her?

hier gibt es zahlreiche Reviews, zB hier die 2017er PDF Zusammenfassung:

Oxidative Moleküle entstehen im Mitochondrialen Stoffwechsel, bei dem Nahrung mit Sauerstoff verbrannt wird. Diese s.g. “freien Sauerstoff-Radikale” (ROS) können entfleuchen und müssen durch antioxidative Schutzmoleküle neutralisiert werden: 

Glutathione, Taurine, Creatine, Zinc, Selen, Vitamin E, Vitamin C, Vitamin A, Q10

auch exogene Moleküle wie zB Polyphenole aus Tee oder Zitronen helfen gegen ROS.

Der Effekt der Antioxidantien wird aufrechterhalten durch deren Regeneration durch spezielle Antioxidative Enzyme, zB Superoxid-Dismustase (SOD), Katalasen, Glutathion-Peroxidasen usw.

Wird eines dieser Enzyme kaputt, kommt es zur Anreicherung der freien Radikale, diese zerstören dann strukturelle Proteine in der Zelle die dann schliesslich degeneriert. Typisch zB für ALS ist die Fehlfunktion der SOD.

 

(c) Molecules 2019/24 – 1583

 

Da im Hirn besonders viel Sauerstoff verbrannt wird, ist die Chance eine Störung und Erkrankung zu bekommen deutlicher als in anderen Geweben mit niedrigem Sauerstoff-Umsatz.

über Nitrostress

Ein weiteres recht gefährliches Molekül ist STICKOXYD “NO”, welches durch eigene Enzyme ..NOX erzeugt wird und als Durchblutungs-Hormon den Blutfluss und die Sauerstoff-Anlieferung reguliert. Bei manchen Störungen wird viel mehr dieser Enzyme erzeugt und aktiv und überschwemmt das Gewebe mit NO.

Dieses zerfällt gerne in das Stickoxid-Radikal NO* welches ebenfalls zu den “freien Radikalen” zählt. ROS – die Sauerstoff-Radikale – können ebenfalls Stickoxid erzeugen. Wird besonders viel NO* frei, nennt man das NITRO-Stress (NOS).

Nicht neutralisierte freie Radikale oxidieren strukturell wichtige Proteine und Lipide zerstören diese dadurch.

Oxidativer Stress verändert und zerstört strukturelle Moleküle

Je nach Ansatz-Punkt, Haupt-Störquelle und Ziel-Molekül spricht man von

  • Protein-Carbonylierung
  • Lipid-Peroxidation –> Malondialdehyd MDA
  • Nitrierung  –> Nitrotyrosin

Beim Parkinson wird zB v.a. die DNS oxydiert, beim Alzheimer findet man Nitrierung und Protein-Carbonylierung, bei der Amyotrophen Lateralsklerose in den motorischen Axonen ganz viel Nitrotyrosin an den Proteinen – d.h. dort wird v.a. Nitrostress erzeugt.

Lipidperoxidation stört Zellmembranen und Mitochondrien-Membranen

Die Lipidperoxidation kann man sich wie Nadelstiche in Fahrrad-Reifen vorstellen, die Lipid-Membran wird durchlässiger, das Lipid-Membran-Potential bricht zusammen und damit auch die Möglichkeit der Energie-Synthese – es wird ja Membran-Potential in ATP umgewandelt. Ausserdem können mehr ROS und NOS in die Umgebung der Mitochondrien ausreissen und dort zerstörerisch tätig sein.

Pestizide & Schwermetalle als ROS – Quellen

sowohl Pestizide wie Schwermetalle (Blei, Arsen, Quecksilber) können völlig unabhängig starken oxidativen Stress auslösen. Der Mangel an Schutz-Stoffen wie Selen und Zink begünstigt dies.

Aber auch zuviel freies Eisen durch Eisenüberladung löst “Ferroptose” aus, ein so starker oxidativer Stress dass die Zellen degenerieren. Genauso ein zuviel an Zink oder Kupfer.

Metalle in freier Form haben im Körper nichts zu suchen!

soweit zu dieser sehr übersichtlichen Review. 

 

2. Nano-Oxidations-Forschung in Graz

Prof. Mag. Dr. Joachim Greilberger (c) Ralf Kollinger

da ich im Studium nie was von “carbonylierten Proteinen” gehört habe, waren mir die Implikation der jählichen Vorträge des Grazer Universitäts-Chemikers Prof. Joachim Greilberger, die er bei den Ganzheitsmedizinischen Tagen abgehalten hatte, nie so klar.

Er sprach immer von “carbonylierten Proteinen” und dass deren Verminderung eine merkbare Verkürzung des Krankenhaus-Aufenthaltes von operierten Patienten zur Folge hat, quasi dass die Heilung besser erfolgt. 

Umfangreiche Oxidations-Messungen im “Nano-Bereich”

Prof. Greilberger kann tatsächlich aus verschiedensten Körperflüssigkeiten geringste Spuren von oxidierten Proteinen oder Lipiden identifizieren und quantifizieren. 

Erst seit dem letzten Jahr haben wir eine Reihe von schwerst neurologisch kranken Patienten bei ihm im Labor messen lassen (einfach EDTA-Blut einsenden)

dabei werden viele Parameter des Oxidativen Stresses gemessen:

  • Carbonylproteine (CP)
  • Nitro-Tyrosin-Proteine (NTP)
  • Malondialdehyd (MDA)
  • 4-Hydroxynonenal (HNE)
  • Hydroxyalkenale (HAE)
  • Lipidperoxide (PerOx)
  • VitD
  • RANTES

Für mich macht dies nur Sinn im Zusammenhang mit der persönlcihen Interpretation der Ergebnisse durch Prof. Greilberger: seine Ergebnisse sind scharf und präzise und Prof. Greilberger kann aufgrund der Verhältnisse der einzelnen Oxidations-Produkte genau sagen, wo das Problem liegt und welcher Stoffwechselschritt gestört ist, ich habe dazu sogar eine eigene Website angelegt.

Vielleicht bin ich schon zu alt um mir das alles zu merken, ich lerne es nicht die Befunde in dieser Präzission zu analysieren.

wirksame Antioxidative Therapie

Seine Standard-Therapie ist Alpha H – ein Kombinations-Präparat aus einem wichtigen Stoffwechsel-Zwischenprodukt (Alphaketoglutarat) und Antioxidantien.

Prof. Greilberger verschreibt unseren Patienten dann 1-2 Trink-Ampullen Alpha H / Tag – am liebsten mit Panaceo Zeolith gemischt eingenommen. Mit dem Zeolith leitet er Schwermetalle aus, mit dem Alphaketoglutarat bringt er den Stoffwechsel in Ordnung.

Tatsächlich zeigen wiederholte Messungen von Patienten, dass die Oxidations-Produkte unter dieser Therapie deutlich zurückgehen, es kommt auch zumeist – nicht bei allen aber doch bei der Mehrzahl der Patienten – zu einer merkbaren Besserung der Symptomatik.

 

3) Nitrotyrosin und ALS

Implikationen für Amyotrophe Lateralsklerose

Ich fand eine alte Studie aus 1995, in der gezeigt wird, dass bei der ALS die Motoneuronen hochgradig mit Nitrotyrosin angefüllt sind. Acuh 2000 wurde dies erneut publiziert. In 2001 fand man, dass die Rückenmarks-Flüssigkeit bei der sporadischen ALS 7x soviel freies Nitrotyrosin beinhaltet wie bei gesunden Menschen und dass desswegen die Peroxinitrit-Bildung stark hochgedreht sein muss. 2004 konnte gezeigt werden, dass die fehlerhafte SOD und die dadurch folgende Anreicherung von Peroxiden in den Motoneuronen eine vielzahl von oxidativen Schädigungen, u.a. auch die Nitrosylierung auslöst.

In einigen dieser Studien haben die Wissenschaftler einen Antikörper verwendet, der Nitrotyrosin-Anhängsel an den Neuronenmembranen binden kann und sie zeigen eine starke Anreicherung des Antikörpers.

Dies erinnert uns an das NADIR-Protokoll gegen Amyotropher Lateralsklerose, bei dem mit starker Immunsuppression gearbeitet wird. Der “Erfinder” – Nadir Akinci – ein PhD (Wissenschaftler / Physiker) hat damit seine ALS für mittlerweile 5 Jahre stabil gehalten und berichtet von “unmerklichen” aber “stetigen” Verbesserungen.

Wir haben derzeit 2 ALS – Patienten unter diesem Protokoll laufen – es ist noch zu früh darüber aussagen zu machen. 

 

4) Zusammenschau dieser Erkenntnisse

Oxidativer Stress – durch Pestizide, Schwermetalle, Infektionen oder Mikronährstoffmangel – ist die Ursache aller “Major” Neurodegenerativen Erkrankungen.

Nitrotyrosin ist ein guter Marker, genauso wie die Lipid-Peroxidation, Malondialdehyd und Carbonylierte Proteine.

Bei der ALS konnte man mit einem Antikörper gegen Nitrotyrosin alle Motoneuronen als stark nitrosyliert erkennen. 

Ein Behandlungsprotokoll, welches “Immunsuppression” als Hauptansatz präsentiert (Nadir-Protokoll), wird als erfolgsversprechend im Internet dargestellt.

Vielleicht ist die ALS v.a. eine “Hyper-Nitrosylierung” der Motoneuronen mit gleichzeitiger Immun-Aktivierung gegen Nitrotyrosin, wie in der 95er Studie dargestellt.

Im Labor von Prof. Greilberger kann man Nitrotyrosin und andere Oxidations-Produkte quantifizieren, seine Therapie-Vorschläge führen jedenfalls zu einer Verlangsamung des Erkrankungsverlaufs. 

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