Auszug einer email an Kollegen Josef Graspointner, der die Idee eines Netzwerks von Homöopathen propagiert:
später Hahnemann
- Miasmatik (–> Anerkennung der Infektions-KH als Hauptauslöser chronischer KH),
- oftmaliges Interponieren von Sulphur ( –> Anerkennung der Toxikologie als Haupt-Heilungshindernis)
–> sehr realistisch, besonders für die aktuelle Situation. Es ist wichtig zu bemerken, dass Hahnemann mit der Miasmatik und der Behandlung der chronischen Krankheiten, der einführung von Antipsorika und Ab-Differenzierung der Nicht-Antipsorischen Mittel das Similie-Gesetz und damit seine eigene Grundregeln bewusst verlässt!
Kent/Künzli/Spinedi:
- weg vom herd,
- historische kohärente Symptome als Indiz für grundlegende genetische Schwachstellen.
- Durch ewig langes draufknallen mit Hochpotenzen erhofft man den Durchbruch durch die Heilungshindernisse.
- manchmal passieren dadurch aber auch einfach AMP die einen Symptomenwechsel durchführen, der dann als Besserung re-interpretiert wird, weil keine ordentliche Struktur der Prozess-Analyse inkludiert ist (Vijaykar)
–> wegen “Switching-Mentalität” des modernen Klientels heute kaum mehr viabel. Wenn Klientel aber mitspielt und eine lange und langsame Krankheitsdauer vorliegt, zB Behinderung, Autismus, …. dann oft erfolgreich. Die beste Methode um behinderte Kinder zu unterstützen!
Boger
- rasch wechselnde Abfolge bewährter Indikationen auf das aktuelle Hauptsymptom,
Massimo, (KJ Müller)
die Franzosen
Sankaran
Scholten
Salze: echte tiefgehende Erweiterung der AML
–> Durch das Verwenden von basalen Bestandteilen der Materie, die zumeist im Körper irgendeine physiologische Funktion haben, kann genau diese gesteuert, modifiziert und ev. deblockiert werden. Hat selber keinen Universalitäts-Anspruch, eher ein Schmetterling der das Leben als Abfolge von Momenten und Krankheiten dann als Abfolge von temporären Störungen dieser Momente empfindet.
Mir fällt jetzt erst auf, dass ich mit der C30 der Scholten-Salze die besten Erfolge hatte, was den Konnex zu Glady macht.
Australier mit genetischer Miasmatik
- Bentley, Grant(Autor)
Gienow
Vijaykar
- Miasmatik als Reaktions-Muster, es werden nur die tiefst-miasmatischen Symptome repertorisiert.
- Arzneimittel müssen in ihren 3 Ebenen unterschiedlich verstanden und gelernt werden
- Prozess-Analyse mit sehr differenzierter “Heringscher-Regel”
Gilbert Glady – Mikroimmuntherapie
- Physiologische Modulation bestimmter biochemischer/immunologischer Lebensprozesse durch niedrig- und mittel-Potenzen. Die D6 eines Interleukins verstärkt dessen Wirkung, die D12 moduliert (normalisiert), die C30 blockiert sie. zB Schüssler 7 = Magn-Phos D6 verstärkt die Magnesium-Wirkung im Körper, die C30 würde die Magnesium-Wirkung aufheben oder abschwächen.
- Integration modernster biochemischer und molekularbiologischer Grundlagenforschung mit Homöopathie
- verwendet potenzierte Mikro-RNA, Interleukine, Gen-Sequenzen, Protein-Bestandteile
Retzek
- Heilungshindernisse systematisch aufdecken und nicht-homöopathisch eliminieren, danach kann genetische Schwäche (Australier / Kent/Künzli/Spinedi) optimal durchgreifen.
- Klares Verständis der Pathophysiologie und zielgerichtete Anwendung einer optimalen, am wenigsten supprimierenden Therapie aus einem Bauchladen von (nicht homöopathischen und schulmedizinischen) Methoden.
- Homöopathie wird in diesem Prozess sowohl pathophysiologisch (Boger, Franzosen) wie genetisch (Spinedi/Australier) als auch modulierend (Glady) eingesetzt, spielt aber insgesamt eine untergeordnete Rolle, da sich viele ernste Störungen (erst) durch gezieltes Eliminieren der Ursachen (Infektionen, Intoxikation) und Heilungshindernisse (Zähne, Infektionen, Intoxikation) einfach auflösen.
Fazit
insgesamt hat es die Community der Homöopathen nicht geschafft einen kritischen Diskurs über
- was funktioniert eigentlich
- wieso funktioniert eigentlich vieles nicht
- wie bringe ich aus den vielen Einzel-Methoden eine kohärente Sicht auf das Modell der Erkrankung und deren Behandlung zusammen
- wo ist die indikation und besonders die Grenze der Indikation
zu führen. Homöopathie ist in weiten teilen im magischen Denken stecken geblieben. Viele Homöopathen agieren dabei nach dem Prinzip von “ich muss nur das richtige Mittel finden, dann löst sich alles von selber auf” und ignorieren dabei die wegbleibenden Patienten oder die tw. grandiosen Erfolge anderer Heil-Disziplinen, sodass der abwertende Einwurf des “Elphenbein-Turms” durchaus gerechtfertigt ist.
Es gibt wohl keinen Zweifel an der Wirksamkeit des Grundprinzips, trotzdem ist es in 250 Jahren noch nicht gelungen überzeugende und unwiderlegbare Beweise für die Wirkungshaftigkeit in der Praxis zu führen, es bleibt dann doch immer bei Einzelfällen die tw. grandios sind – aber in der Statistik einer Studie müssen leider alle Fälle gezählt werden, auch diejenigen, die man in der internen Statistik der eigenen Praxis immer ausblendet: die weggebliebenen Patienten, die woanders hingehen weil es nicht das erhoffte Ergebnis gebracht hat.
Selbst nach 250 Jahren und 60 Jahren Computer gibt es keine guten Tools, keine Schärfung sondern nur unschärfung der Repertorien bis zur Unrepertorisierbarkeit der Fälle.
Mit unstatthaften Tricks wird dann 20% Homöopathie gemacht (Spinedi-Schüler: Fieberblasen x Warzen = 5 Mittel, die werden dann abgeklopft und bis in die Arzneimittelprüfung – gegeben werden aus der Delusion heraus “das Mittel stimmt, der Körper reagiert halt noch nicht drauf” —> dabei werden die schlimmsten Kunstkrankheiten gesetzt)
Wichtige theoretische Einwürfe (zB aus theoretischen überlegungen der Symtpomen-Lexikon-Homöopathie) werden nicht integriert.
Als Schüler hüpft man von einer Methode zur nächsten in der Hoffung bessere Erfolge zu bekommen: es werden nicht mehr sondern nur andere Patienten die funktionieren. Ein systematisches Abprüfen welche Vorgehensweise wann wo wie erfolgreich ist, bleibt aus, weil keiner mehr als 2 oder 3 Methoden beherrscht.
Diskussionen zwischen ernsthaften Vertretern der Methode erschöpfen sich über Jahr’s Rubriken oder Boenninghausens kleine Schriften, was insgesamt Sektenhaft ist und überhaupt nicht der vielfältigen Realität der Patienten entspricht.
Diskussionen und Vergleiche mit anderen Heilsystemen sind verboten und werden quasi mit dem “Bastard-Paragraphen nach Hahnemann” ausgeblendet. Fast jeder der mir bekannten Homöopathen verwendet mindestens 1 oder 2 oder 3 andere Methoden, weil die Homöopathie alleine zu kurz greift, traut sich dies aber nie öffentlich zu erklären aus Angst verachtet und abgewertet zu werden. Je mehr andere Methoden, desto erfolgreicher aber die Gesamt-Praxis.
90% der praktisch tätigen haben nur wenige Patienten und können nicht davon leben.
Homöopathen gehören oft selber zu den CK.
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