Seattle – Johanniskrautöl, eines der beliebtesten Naturheilmittel, wird auch zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) eingesetzt, bei der die Extrakte jedoch wirkungslos sind, wie eine randomisierte kontrollierten Studie im amerikanischen Ärzteblatt (JAMA 2008; 299: 2633-2641) zeigt.
Die Bastyr Universität in Kenmore in der Nähe von Seattle hat sich auf die naturopathische Medizin, zu deutsch Naturheilkunde, spezialisiert, und für Wendy Weber und Mitarbeiter war eine Wirkung von Johanniskrautöl in der Indikation ADHS durchaus vorstellbar. In Laborexperimenten hemmen die Extrakte aus Hypericum perforatum unter anderem die Wiederaufnahme (reuptake) von Noradrenalin aus dem synaptischen Spalt in ähnlicher Weise wie Atomoxetin, das in Deutschland seit März 2005 zur Behandlung von Kindern mit ADHS zugelassen ist.
Doch in der klinischen Studie, welche die Komplementärmediziner an 54 Kindern und Jugendlichen mit ADHS durchführten, versagte das Medikament. Genauer gesagt: Das Placebo wirkte stärker. Es verbesserte die Unachtsamkeit um 3,2 Punkte gegenüber einer Verbesserung um 2,6 Punkte unter Johanniskrautöl. Die Hyperaktivität nahm unter Placebo um 2,0 Punkte ab, unter Johanniskrautöl nur um 1,8 Punkte.
Zudem war in der Einschätzung der Behandlung durch den Therapeuten (Clinical Global Impression Improvement Scale) Placebo tendenziell das bessere Medikament, wobei aber die Unterschiede in allen Endpunkten statistisch nicht signifikant waren, ein Zufall also nicht ausgeschlossen ist. Den Autoren zufolge war es die erste randomisierte kontrollierte Studie zur Wirkung von Johanniskrautöl in dieser Indikation. © rme/aerzteblatt.de
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