Info von Dr. Coimbra zur Nierenverkalkung unter Hochdosis-VitD
Facebook schickt mir erratisch und nicht recht nachvollziehbar warum immer wieder mal einen Beitrag – für regelmässige Facebook-Lesungen fehlt mir leider die Zeit. Diesmal hat mir Facebook einen Beitrag von Dr. Coimbra zugemailt, den ich hier in meiner Coimbra-Infos-Sammlung öffentlich halten möchte.
über Nierensteine
folgende Information habe ich von Dr. Coimbra (Link auf Post) übersetzt:
3 Fälle von Nephrocalcinosen in BRD im Jahr 2017/18

Er hat mittlerweile mehrere Patienten, die eine sog. systemische Oxalose oder Hyperoxalurie entwickelten (mehr dazu hier: http://www.ph-selbsthilfe.org/…/Hyperoxalurie_Deutsch.pdf).
Wir haben letzte Woche in der Praxis von Dr. Coimbra zwei Fälle live miterlebt: In Brasilien beginnt gerade der Herbst, auch da haben viele Leute aktuell Blasenentzündungen oder Erkältungen.
Anmerkung Dr. Retzek
Tritt Nephrocalcinose häufig auf unter Protokoll-Patienten?
Dr. Coimbra hatte bis letzten Oktober, als ich in seiner Praxis zur Ausbildung war in 15 Jahren bei > 10.000 Patienten KEINE Nephrocalcinose erlebt.
Die in jüngster Zeit aufgetretenen Fälle von Nephrocalcinose betrifft also Patient, die kurzfristig regelmässig VitC zu sich genommen haben.
Nach meinem Wissen (Treffen der Coimbra-Ärzte April 2018) sind auch bei den deutschen Patienten mit Nephrocalcinose diese immer im Zusammenhang mit einer Influenza und Vitamin-C Einnahmen aufgetreten.
ist Vitamin C also für Coimbra-Patienten “giftig”?
Selbstverständlich benötigen wir alle Vitamin C um zu funktionieren, wir sind dankbar nicht mehr in der Zeit von Skorbut leben zu müssen. Ich habe daher weiter recherchiert und einige Hinweise und auch Lösungen gefunden:
pH-Abhängigkeit von Nierenstein-Bildungen
bestimmte Nierensteine können sich entweder nur im sauren oder im alkalischen Urin-pH aufbauen
die im sauren-pH vermehrt auftretenden Steine sind die Urat- und Oxalat-Steine
Calcium-Oxalat-Steinen
Oxalat Steine machen mehr als 80% aller Nierensteine aus. Wir können uns daher vorwiegend auf diese Steine konzentrieren. Ausserdem werden Oxalatsteine durch VitC angetriggert – wir können also sicher sein dass die Nierenverkalkungen die wir erlebt haben Oxalat-Ablagerungen sind.
Dies kann durch Vitamin C induziert werden, da
- Oxalsäure ein Oxidations-Produkt von Vitamin C darstellt (Studie 2017) und
- unter entzündlichen Bedingungen können sogar normale physiologische Mengen von Oxalsäure die immer im Körper vorhanden sind zur Nierenschädigung führen (Studie 2017)
- Calcium-Oxalat-Steine bilden sich bevorzugt in saurem Urin.
mögliche Störungs-Ursache: die Quelle des Vitamin C
ein zuviel an VitC wird innerhalb 8h in den Urin ausgeschieden.
technische Ascorbinsäure ist ein Razemat und besteht aus der R- und L+ Form. Nur eine der Formen – also nur 50% davon – ist vom Körper verwertbar, die andere wird unverändert im Urin ausgeschieden.
Desswegen verwenden wir technische Ascorbinsäure für die Produktion von Wechselharn – eine recht hilfreiche Strategie bei chronischer Blasenentzündung: 1 Woche Urin ansäurern (mit VitC) und 1 Woche Urin alkalisieren (mit Basenpulver), über längere Zeit da die Bakterien entweder säure-liebend oder säure-unverträglich sind, nie beides gemeinsam.
Technische Ascorbinsäure erhöht also immer die Azidität des Urins, so dass dadurch die Bedingungen, die Calcium-Oxalat Steine und auch Calcium-Urat-Steine benötigen, gefördert werden.
Coimbra-Protokoll-Patienten sollten daher keine technische (razemische) Ascorbinsäure einnehmen, wohl aber natürliches Vitamin C in Form von Heidelbeeren (die besonders Virus-Hemmend sind) und frischgepressten Zitronensaft, da dieser v.a. aus ganz viel Zitronensäure (=zitrat) und nur überraschend wenig Vitamin C hat.
Wieso ist der frischgepresste Zitronensaft so hilfreich
Zitrate werden ganz offiziell als Kristallisations-Hemmer zur Behandlung von Oxalatsteinen verwendet! (die Studien dazu hab ich weiter unten verlinkt).
Da der Zitronensaft 100 x mehr Zitronensäure als VitC enthält, ist der Kristallisations-Hemmer gegen die Oxalsteine schon mitgeliefert.
Sie können natürlich auch natürliche Ascorbinsäure aus Acerola oder Hagebutten einnehmen, fallen aber dann um die Steinbildungs-Hemmung durch Zitronensäure um.
Soll ich jetzt Urin-pH messen?
Regelmässige pH Messungen sind nach meiner Meinung nicht notwendig, da der Urin-pH sehr dynamisch ist:
bei gesunden Menschen ist er morgens unter 5,4 und um 16h nachmittags über 6,8 – dies hab ich aus einem Buch über Dr. Emanuel Revici, der Millionen Urin-pH-Messungen durchführen lies.
Wenn ich aber doch “übersäuert” bin, weil ich stress habe?
Am besten verwendet man zusätzlich MAGNESIUM-CARBONAT und MAGNESIUM-CITRAT, beide alkalisieren den Urin und sind gleichzeitig eine echte Therapie gegen Oxalsteine (Wikipedia), Citrate gelten tatsächlich als Spül-Mittel gegen Oxalsteine (Studie 2017) weil sie die Kristallisation verhindern.
Was nun tun bei einer Grippe?
Die orthomolekulare Behandlung der Influenza ist ja eigentlich wirklich Vitamin C und Zink. Wie kann ich mich nun als Coimbra-Patient bei einer Grippe verhalten:
- Tee, Tee, Tee, Tee, Tee – vorwiegend ZISTROSE (Studien), Thymian (Studien), Ingwer (Studien) – um die Flüssigkeitsmenge zu erreichen.
- Fieber und Infektion lösen einen starken oxidativen Schub aus. Dieser benötigt natürlich VitC aber kann wiederum bei reichlich überschuss von VitC und entsprechender Disposition zur Umwandlung von VitC in Oxalsäure führen.
-
Und: natürlich geben wir frischgepressten Zitronensaft als Vitamin C Quelle. Wir wollen 250 mg VitC / Tag während der Influenza (= 5 Zitronen, Saft auspressen, mit viel Honig süssen und verdünnt aber kalt trinken). Diese Rezeptur enthält mindestens 10g Zitronensäure. Das Zitrat verhindert jedenfalls die Bildung von Oxalat – Steinen! Wenn es zu sauer für den Magen ist, etwas Basenpulver (Magnesium-carbonat) nachgeben.
- keinesfalls auf VitC während der Grippe völlig verzichten. Dies würde einen präscorbutösen Stoffwechsel provozieren, dadurch würde die Grippeheilung viel schlechter stattfinden!
kann ich die Niere sonst noch irgendwie schützen
Ich habe gefunden, dass man die Nierenschäden durch Oxalat sowie die Bildung des Oxalats überhaupt mit Vitamin E verhindern kann. (Studie 2017)
Wieviel nimmt man Vitamin E? 800 IE für die Zeit während der Grippe-Erkrankung, sonst maximal 400 IE.
Gibt es auch andere Formen von Nierenverkalkung?
Manche Menschen neigen zur Bildung von Calciumphosphat-, Magnesium-Ammonium-Phosphat-, Calcium-carbonat-(oder eine Mischung aus diesen) Steinen neigen.
Diese Steine bilden sich bevorzugt in alkalischem Milleu und sind natürlich vorallem von einer hohen Konzentration von Phosphat und Carbonat abhängig.
- Wo kommt Phosphat her? Cola (=Coca Cola)
- Wo kommt Carbonat her? zu viel Kohlensäurehältige Getränke oder eine Gewebs-Alkalose, ev. durch zu viel Basenpulver (Bicarbonate).
Ich glaube ehrlichgesagt nicht, dass man den Urin-pH besonders beachten muss bzw. sogar pH Modifikationen durchführen muss.
Nachdem wir nun die Fälle eingrenzen konnten (Grippe + Vitamin C) gilt unsere Aufmerksamkeit diese Patienten während der Grippe zu unterstützen.
Seit dieser in BRD aufgetretenen Nephrocalcinosen, gebe ich den Coimbra-Patienten mehrere Blanko-Labor-Überweisungen für Crea, GFR, Elyte sowie 24h Urin-Elyte mit und bitte sie eher zeitnahe (nicht nur alle 6 Monate) die Nierenwerte überprüfen zu lassen.
In der Pubmed findet man zahlreiche Nephrocalcinosen unter hochdosiertem VitD auftretend: diese sind immer die Folge der Kombination von VitD und Calcium-Basenpulver-Einnahme bzw. Magen-Mittel-Einnahme (Antiazida auf der Basis von Calcium-Carbonat)
Google-ZENSUR!
Google zensiert meine Homepage ganz ordentlich, es ist mir tw. selber nicht möglich Artikel von mir bei Google zu finden. Desswegen bitte zum Newsletter anmelden und diesen an Freunde oder per Facebook teilen sowie die Suchfunktion innerhalb meiner Website verwenden. Folgen sie mir auch auf Twitter, dort kündige ich wichtige Artikel auch an.
zur Coimbra Warnung bezüglich Vitamin C habe ich im Buch “Heilung des Unheilbaren – Vitamin C: Die Wunderwaffe der Natur” von Thomas E. Levy folg. gefunden:
Vitamin C löst Kalziumablagerungen sehr leicht auf.
Wenn man also Ablagerungen hat und das erste Mal Vit C nimmt, muss man damit rechnen, dass viel Kalzium mobilisiert wird. Das betrifft meist Patienten die über Jahre Kalziumpräparate genommen haben.
(Kapitel Nierenerkrankungen, Seite 413ff)
Ich denke jetzt einfach laut: in Ö und ich vermute in D wurde und wird viel Kalzium verschrieben (so eine “hirnlose” Kombi mit 1.200 mg Kalzium und 800 iE D3 als “Osteoporoseprophylaxe”). Eventuell ist das in anderen Ländern/z.B. Brasilien nicht der Fall. Das wäre auch eine Erklärung, warum jahrelang nichts passiert ist und die Fälle jetzt plötzlich auftauchen.
Wenn ich das für mich “übersetze” hieße das für alle, die bis dato kein Vit C nehmen:
1. “Entkalken” bzw. “Entkalziumifizieren” (jawoll, das Wort gibt es nicht, aber ich hab es grad gebraucht 😉 also mit Vitamin C starten (langsam einschleichen und dann hochfahren). Vit C als BASIS-supplement nehmen und im Infektfall hochfahren (nicht zwischendurch immer wieder aufhören).
2. Relevante Werte checken lassen (US Niere, US Gefäße, GFR…)
3. dann erst Coimbra Protokoll starten
Liebe Grüße
Eva
sehr smart, sehr hilfreich, vielen Dank! Übrigens hab ich mit Thomas zusammen einen Vortrag und eine Panel-Diskussion abgehalten (Katowice 2017)