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Schizophrenie und Serotonin

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Wiener Forscher veranschaulichen Schizophrenie

Die Krankheitssymptome der Schizophrenie galten bisher als die Folge einer Störung im Dopaminsystem, also einer Irritation der Botenstoffe zwischen einzelnen Gehirnzellen. Einer austro-kanadischen Forschergruppe gelang nun jedoch der wissenschaftlich eindeutige Nachweis, dass bei Schizophrenie auch Veränderungen an Serotonin-Rezeptoren im Gehirn beteiligt sind. Diese neue Erkenntnis könnte zu einer noch präziseren Medikation führen. Mittels der so genannten PET-Methode (Positronen-Emissions-Tomographie) konnten die Wissenschafter die entscheidenden Stoffwechselvorgänge in den Gehirnen von 14 Testpersonen buchstäblich ” veranschaulichen” .

“Wir konnten mittels PET nachweisen, dass Schizophrenie-Patienten im Vergleich zu Gesunden vermehrt Serotonin-1A Rezeptoren haben” , berichtet der Wiener Studienleiter Univ.-Prof. Dr. Johannes Tauscher, leitender Oberarzt der Ambulanz der Klinischen Abteilung für Allgemeine Psychiatrie am Wiener Allgemeinen Krankenhaus. Bei der PET werden Moleküle extrem schwach und kurzfristig radioaktiv markiert, den Probanden injiziert und schließlich deren Reaktion im Körper der Patienten verfolgt. Bei der Schizophrenie handelt es sich um die häufigste Form einer Psychose, deren Hauptmerkmal ein zumeist tief greifender Realitätsverlust ist. Und obwohl ca. ein Prozent der Bevölkerung weltweit an dieser chronischen Erkrankung leidet, sind ihre Ursachen bisher nicht hinreichend geklärt. Tauscher erhielt für seine Arbeit den ” Young Investigator Award” des Internationalen Schizophrenie Forschungskongress sowie eine weitere Auszeichnung der Amerikanischen Psychiatrievereinigung.
Orf.at/Science derstandard.at/Wissenschaft Wiener Zeitung, Inland, S. 8 Salzburger Nachrichten, Wissen/Medizin/Umwelt, S. 6, Pressetext.at am 18.6.02

 

Anmerkung Retzek: das mag u.U. erklären, dass bei unklarem Befund (ist es eine Depression oder Psychose oder eine Dissoziation?) ein SRI (modernes Antidepressivum) im Fall einer Psychose das Bild durch das Medikament deutlich verstärkt wird, während diese Medikamente bei Depression erleichtern

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