obwohl die Forschung keine nennenswerten Nebenwirkungen bei Hirnstimulation berichtet, habe ich in der Praxis verschiedene Nebenwirkungen erlebt.
Diese sind immer nur temporär und nicht sicher der Neurostimulation zuzuordnen, trotzdem für Kollegen berichtenswert. Bitte an Kollegen: wenn bei euch sowas auftaucht, an mich melden.
Nebenwirkungen durch Hirnstimulation
wenn man eine “Off-Label” Therapie bzw. eine neue “nicht Leitlinien-konforme Therapie” durchführt ist das wichtigste natürlich die Sicherheit.
Desswegen überprüfe ich immer alle Indikationen bei der wir die Stimulation einsetzen in der Studien-Datenbank auf “Sicherheit” und habe natürlich Petros Kattou in der Hinterhand, der seit vielen Jahren so behandelt – 20 Leute am Tag.
SOZO Braincenter = amerikanische Medizin
die AIMIS Clinicen sind von US-Ärzten in Zypern begründete Kliniken, die natürlich mit zypriotischen, aber auch mit den besten US-Ärzten behandeln. In der USA sitzt hinter jedem Patienten eine ganze Batterie von Rechtsanwälten, die jede Kleinigkeit einklagen – für den Patienten kostenlos, die Rechtsanwälte werden von den Regress-Ansprüchen bezahlt.
Desswegen wird in der US-Medizin extreme Absicherung und nur Leitlinie gefahren. Dies hab ich in diesem intensiven Ausmass erstmals bei Petros kennengelernt, wo wir NDA unterschreiben müssen, wo nur tDCS Geräte und Neurostimulatoren verwendet werden dürfen, die entsprechende Zulassung (auch für die Heimbehandlung) haben.
gibt es Nebenwirkungen durch transkranielle Gleichstrom-Stimulation am Hirn bzw. den transaurikulären Hirnstamm-Stimulator (Vagus-Stimulator) ?
Alle Studien zeigen in etwa dasselbe Bild = NEIN
A) tDCS – Grosshirn-Stimulation
tDCS als direkte Gleichstrom-Stimulation am Grosshirn ist sicher und nebenwirkungsfrei, hat jetzt auch die Zulassung für mehrfache tägliche Anwendung alle 4h.
B) trans-aurikuläre Vagus-Stimulation
Vagus-Stimulation ist sicher und an sich nebenwirkungsfrei – die Nebenwirkungen sind v.a. durch den Implantat-Schrittmacher, wir verwenden eine transkutane Anwendung des Vagus-Stimulators.
Eine aktuelle Meta-Analyse von 2022 zeigt Nebenwirikungen von 13/100.000 Anwendungen, meist in der Form von Ohrschmerzen (von der Elektrode), Elektrische Gefühle (durch den Strom) und Kopfschmerzen. Laut dieser Studie gibt es keinen kausalen Zusammenhang zwischen Verschlechterungen der Erkrankung und der Vagus-Stimulation.
d.h. in der Studienlandschaft ist dies eine maximal sichere Therapie!
meine eigene Erfahrung zeigen aber sehr wohl Nebenwirkungs-Möglichkeiten
wir machen diese Therapie jetzt seit Sept 2023 in der Praxis und übersehen ca 40 eigene Patienten sowie nochmal ca 40 Patienten die Petros in Wien im September behandelt hat, weiters hab ich in Zypern insg. ca 40 Patienten gesehen.
D.h. wir haben einen täglich wachsenden Erfahrungshorizont von ca 120 Patienten unter Neurostimulation, wir behandeln derzeit 2-3 Patienten damit weil ich so lange Wartezeiten auf einen Termin habe und diese neue Therapie erst ab nächsten Jahr so richtig anwenden kann.
Was hab ich also erlebt in MEINER Praxis
Verschlechterung einer chronisch progredienten MS unter Vagus-Stimulation
eben war eine MS-Patientin da, die glaubhaft berichtet seit der transaurikulären Hirnstamm-Stimulation (=Vagus-Stimulation) eine merkbare Verschlechterung ihrer MS-Symptomatik zu erleben, ausserdem das Auftreten von neuen Beschwerden und Schmerzen.
Sie hat seit 20j MS und hat sich in den letzten 2 Jahren erheblich verschlechtert, reagiert inzwischen weder auf neue Biologicals noch auf die Cortison-Hochdosis und ist beim letzten Schub auch für 2 Monate gelegen, war aber vor unserer Vagus-Stimulation für 1 Monat mobil und stabil.
Trotzdem man in den Studien eine Anti-Inflammatorische Wirkung durch Vagus-Stimulation bei der MS beschreibt und das System als Hilfreich und sicher findet, erleben wir in der Praxis wiederum etwas anderes!
weitere negative Reaktionen auf Hirnstamm- und Hirnstimulation
In meiner eigenen Praxis sehe ich das bei maximal 10 % der Patienten, immer nur vorübergehend, meist in der ersten Woche. Oft metallischer Geschmack – sicherlich ein Zeichen für eine Metallentgiftung (Amalgam?).
Ähnliches hörten wir beim Fall „Jahresdauerdysthonien, Tics, Krämpfen“, der Patient litt in der ersten Woche sehr – war aber nach 3 Wochen geheilt und hat als Lastwagenfahrer angefangen zu arbeiten.
Dystonie, Tics, Spasmen, Panikzustände seit Jahren – nach 1 Wo SOZΩ merkbar gebessert
Etwas anderes – Longcovid und ME/CFS
Petros hat uns viele Fälle von Patienten gezeigt, bei denen es recht schnell zu einer Besserung kam, z.B. im folgenden Artikel von mir
schwerer Fatigue mit Neurostimulation behandelt – zwei Kasuistiken aus Zypern
diese zwei Fälle sind unglaublich, fantastisch!!
bei mir in der Praxis sehen wir ein anderes Bild dieser KH
ME/CFS – reagiert positiv aber nur zäh
über den Stingl-Tweet zur transaurikulären Vagus-Stimulation bei Hasen mit guten Effekten bei Pots/Pons bin ich ja überhaupt zum Petros nach Zypern gekommen.
im Gegensatz zu Petros, für den bei dieser Erkrankung eine relativ schnelle Verbesserung durch seine Hirnstimulation sichtbar ist, sind unsere ME/CFS Patienten sehr zäh.
Wir benötigen 6 Wochen Vagus-Stimulation um einen merkbaren – aber geringen – Effekt zu erzielen. Bei dem Preis des DUCEST ist das eine Zumutung, das Gerät schaltet sich nach 500 Therapie-Stunden (=3 Wo) irreversibel ab.
wie kann man diese Unterschiede erklären?
Ich denke, wir haben es mit mehreren Krankheitskonzepten zu tun
- ME/CFS mit GPCR-AB – typischerweise sieht man PEM und CRASH und die Notwendigkeit einer PACE
- ME/CFS als chronische Virusreaktivierung – keine GPCR-AK und kein PEM, nur dauerhafte Fatigue und neurologische und körperliche Beeinträchtigung
Der zweite Typ von ME/CFS reagiert sehr gut auf die Hirnstammstimulation, der erste Typ benötigt aufgrund seiner Autoimmunität eine viel längere Behandlungszeit.
Ich vermute, dass ich hier in der Diagnostik strenger vorgehe und den Namen ME/CFS nur mit PEM und CRASH – oder – mit entsprechendem Antikörpernachweis als Diagnose setze, die anderen Fälle sind einfache Fatigues und postvirale persistierende Zellgefahrenreaktion nach Prof. Navioux.
zum Abschluss eine inkomplette Liste wo wir Hirnstimulation gut funktionieren sehen
deutliche Erfolge haben wir bei
- Parkinson unter tDCS – extrem schneller Effekt in der Praxis, dauerhafte Therapie ist aber monatelanges Training notwendig
- optimaler Effekt bei chronische – jahrelange – komplexe Schmerzen unter tDCS – extrem schnelle Effekte, die auch anhaltensiehe Kapitel 1 im Buch von Norman Doidge, der den pathophysiologischen Hintergrund von CRPS genau erklärt
- Hirndegenerative Prozesse: brauchen viele Monate aber man hat Effekte
- Mikrozirkulations-Störungen im Gehirn. Zu dem Thema hab ich eine fanastische Website geschrieben, unbedingt die Videos ansehen
- beim Petros scheint wohl alles gut zu funktionieren, ich hab ja schon genug Fälle hier gezeigt (Menü-Punkt “Gehirnstimulation“) und werde immer dann, wenn es eine neue Krankheit ist Testimonials reinstellen.
diese Liste erweitern wir mit zunehmender Erfahrung, wir haben erst im September 2023 mit der GEHIRNSTIMULATION nach Petros Kattou begonnen
Wenn Sie Arzt sind und eine Schulung mit diesem System absolvieren möchten, konsultieren Sie bitte den folgenden Link. Wenn Sie ein Patient sind, der an einer solchen Behandlung interessiert ist, verwenden Sie diesen Link.
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