Dieser Artikel stammt aus der Website: Informationen zur Homöopathie
und wird hier crossgepostet um Leser auf diese hervorragende Sammlung von Homöo-Forschung hinzuweisen
Posted: 16 Dec 2016 11:46 PM PST
Eine bislang wenig wahrgenommene Forschungsrichtung im Bereich der homöopathischen Grundlagenforschung sind die so genannten „Homeogenomics“. Schon seit bald 20 Jahren werden Effekte potenzierter homöopathischer Arzneien am menschlichen Genom beschrieben. Hierzu ist kürzlich eine Übersichtsarbeit in einer Zeitschrift der ARH erschienen, die die Arbeiten der letzten 20 Jahre prägnant zusammenfasst [1].
Kay und Khuda-Bukhsh definieren „Homeogenomics“ wie folgt: Molekularbiologische Untersuchungen, die zum Verständnis der Wechselwirkungen zwischen homöopathischen Präparaten und dem menschlichen Genom beitragen sollen [2]. Die bisherigen Studien haben gezeigt, dass diese Wechselwirkungen tatsächlich existieren, beispielsweise in der Up- und Down-Regulation bestimmter Gene, welche deren Expression und Aktivität verändern. Es bestehe Hoffnung, dass durch die genaue Analyse der durch eine homöopathische Substanz beeinflussten Gene die Auswahl der individuellen homöopathischen Arznei für den Patienten unterstützt werden könnte. Insbesondere in der Onkologie wurden bereits einige Arzneimittel detailliert untersucht.
Eine zentrale Rolle in der bisherigen Forschung spielt der mittlerweile emeritierte Professor Anisur R. Khuda-Bukhsh aus Kalyani/Indien: Als ehemaliger Vorstand des zoologischen Instituts der Universität von Kalyani hat er rund 320 Arbeiten publiziert, viele davon in hochrangigen internationalen Journalen. Im Jahre 1997 erschien die erste wichtige Arbeit zu diesem Thema, die die Wirkung homöopathischer Mittel auf das Genom postulierte [3]. Seitdem sind zahlreiche Arbeiten verschiedener Autoren und Arbeitsgruppen erschienen, die diese Annahmen stützen. Einige Beispiele dazu, wie homöopathische Präparate die Expression zahlreicher Gene beeinflussen können (s. Literaturangaben dazu unter [1]):
* /Gelsemium sempervirens/ wirke auf die Up- bzw. Down-Regulation von
mindestens 49 Genen, dabei auch auf sechs Gene, die menschliche
Neuroblastom-Zellen regulieren. Auch für /Hydrastis canadensis/ und
/Condurango/ sind solche Wirkungen untersucht worden.
* Ob solche Wirkungen am Genom auch konkrete, positive Auswirkungen
für Patienten haben, wird derzeit untersucht. Es scheinen
beispielsweise bestimmte Entzündungsmediatoren angesprochen zu
werden, die bei Autoimmunkrankheiten oder bei Allergien eine Rolle
spielen.
* Im Bereich der Onkologie gibt es Ansätze, die Genregulation
bezüglich Apoptose, Regulation des Zellzyklus, Autophagie und
Angiogenese zu untersuchen. Im Fokus steht dabei beispielsweise das
Tumorsuppressorgen TP53, dass das Protein p53 codiert. Letzteres
spielt unter anderem bei der Angiogenese und der Aktivierung von
Reparaturproteinen eine wichtige Rolle. Effekte durch /Phytolacca
decandra/, /Condurango, Thuja officinalis, Carcinosinum/ und
/Lycopodium clavatum /(in unterschiedlichen Potenzen, von
Urtinkturen bis C200) konnten bereits gezeigt werden.
* Im Bereich der Epigenetik wird untersucht, wie im Detail diese
Veränderungen der Genexpression vonstatten geht. Dabei spielt die
Methylierung der DNA eine wichtige Rolle. Hierbei wurde unter
anderem die Promotorregion von TP53 untersucht und die Wirkung von
/Condurango/ bei der Demethylierung im Rahmen einer epigenetischen
Modifikation an Krebszellen gezeigt. Ähnliche Effekte sind für
/Hydrastis canadensis /beschrieben.
Kay und Khuda-Bukhsh schlussfolgern aus den bisherigen Daten, dass „homeogenomische und homeogenetische“ Überlegungen den Weg für die Entwicklung eines wirkungsvollen Therapiesystems im Sinne einer personalisierten Medizin bahnen könnten [1].
[1] Kay PH, Khuda-Bukhsh AR: An introduction to homeogenomic considerations in innovation of high dilution technology. Homeopathy in practice, Spring/Summer 2016, p.46-52 (
http://www.a-r-h.org)
artikel von Dr. Michael Teut
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