StartForschungDepression / BurnOut FSerotonin und Knochenstoffwechsel

Serotonin und Knochenstoffwechsel

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komplexe Stoffwechselregulation durch Serotonin, zB auch am Knochen

Neueste Daten zeigen einen Einfluss von Serotonin auf den Knochenstoffwechsel und damit auch der SSRI (Antidepressiva) auf Knochen.

  • Patienten unter SSRI-Antidepressiva haben doppelten Knochenmasseverlust wie jene unter “alte Antidepressiva”.
  • Cannabinoide stimulieren das Knochen-wachstum stark!
  • Serotonin wird in den enterochromaffinen Zellen des Dünndarms produziert und reguliert gleichzeitig die Motilität und Verdauungsleistung des Darms, wird dann von den Plättchen aufgenommen und transportiert. Dieses “zirkulierende” Serotonin kann die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden. SSRI-Antidepressiva verhindern die Aufnahme des Serotonins in die Plättchen, es reichert sich im Darm an und beeinflusst dort den Knochenstoffwechsel so, dass weniger Knochenwachstum stattfindet.
  • Full-Text Review im NEJM von 2009
  • SSRI-Antidepressiva erhöhen Knochenfraktur-Risiko – Studie Sept 2011 
  • Antidepressiva in der Schwangerschaft verkürzen Kopfumfang und Knochenlänge bei Kindern – Studie Sept 2011 
  • widersprüchliche Studie: Frauen mit Major Depression unter SSRI haben Minderung der Enzyme für Knochenabbau und Erhöhung der Enzyme für Knochenaufbau. Studie Oktober 2011 
  • gute aktuelle Review über Thema Serotonin, SSRI-Antidepressiva und Knochen-Stoffwechsel. Review Oktober 2011 

 

Kommentar Dr. Retzek

Achtung: Evidenz ist derzeit widersprüchlich. Wir wissen aus Eigenmessungen dass gesamt-Serotonin-Gehalt im SERUM (nach Blutgerinnung und freisetzen des Plättchen-Serotonins) dramatisch weniger ist durch SSRI. In den SSRI-Patienten findet man selten Serotonin-Konz. von > 30, der Normwert soll über 200 sein. Gleichzeitig zeigen Studien, dass “erhöhtes Serotonin” durch SSRI den Knochen-Abbau fördert.

Ich kann hier derzeit noch keine Synthese ableiten, werde das Thema weiter im Auge haben.

Wichtig noch für Serotonin-Messungen: immer Blut gerinnen lassen, anschliessend durch Gel zentrifugieren. Serotonin im überstehenden Serum ist stabil (ist nicht jedem Arzt bekannt).

 

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