PPI (Magenschutz-Tbl) werden dauerhaft verschrieben – sind aber nicht nebenwirkungsfrei!
Nachfolgend ein Beitrag eines (unbekannten) Bloggers auf Spiegel-Online zum Thema “rätselhafter Patient“, den ich als ausserordentlich lehrreich einschätze. Ausgehend von diesem Beitrag zeige ich entsprechende Studien-Daten
typische Nebenwirkungen von PPI
2013 kam eine Review heraus, welche die Pubmed auf zahlreiche PPI-Assoziierte Nebenwirkungen untersuchte. Es zeigten sich folgende häufigen Nebenwirkungen:
30% Erhöhung von Lungenentzündungen unter PPI-Verwender
Es zeigt sich, dass die s.g. “Community-aquired-Pneumonia” um ca 30% häufiger vorkommt, wenn PPI verwendet werden.
Studie 2012 (insg. 80 Studien verfügbar)
Lungenentzündungen treten v.a. im ersten Monat der PPI-Gabe auf.
Clostridium difficile Infektionen 215% erhöht
dieser Effekt ist dosis-abhängig und tritt v.a. bei längerem PPI-Gebrauch auf (Studien).
Gottseidank: eine Studie von 2016 zeigt keine RI-Erhöhung auf der Intensivabteilung (wo PPI praktisch pflicht sind).
Magnesium-Absorption deutlich reduziert unter PPI
durch PPI kommt es zu einem SCHWEREN Magnesium-Resorbtions-Mangel sowie zum Auftreten eines Magnesium-Defizites (Studie2008, Studie2009, Fallserie von 10 Patienten 2010). Magnesium ist das zweit-häufigste Element im menschlichen Körper.
die USA FDA hat desswegen eine Warnung rausgegeben. Laut FDA sollen PPI nur 3 Wochen, maximal 3 x pro Jahr angewendet werden.
Die Folge des Magnesium-Mangels: wird laut FDA angegeben: tetanische Muskel-Krämpfe, Herz-Rhytmus-Störungen, Epileptische Krampfanfälle.
Laut FDA: längerdauernde Einnahme von PPI muss mit Magnesium-Substitution erfolgen, bei Magnesium-Mangel muss PPI abgesetzt werden.
Besonders wirkt sich dies bei NIEREN-DIALYSE aus: PPI zeigen immer niederen Magnesium-Mangel und die höhe des Magnesiums ist ein Mortalitätsbestimmender Faktor (Studie Okt 2016), ein weiterer Risiko-Faktor ist die gleichzeitige Anwendung von DIURETIKA (“Wassermittel” – Studie2010)
Thrombozytopenie durch PPI
da diese Erkrankung sehr selten vorkommt, die PPIs jedoch sehr häufig verschrieben werden, dürfte keine hohe Neigung dazu bestehen. Fall-Beschreibung und Review von 2015, insgesamt nur ca 10 Studien zum Thema
Eisen-Mangel durch PPI
ganz erhebliche Nebenwirkungsrate: bei einer Untersuchung 2015 zeigten 50% der Patienten unter PPI eine Eisenmangel-ANÄMIE, also nicht nur einen latenten Eisenmangel. Im Vergleich dazu fanden sich jedoch in fast 20% der Kontroll-Patienten ohne PPI ebenfalls Eisenmangel. Es gibt dzt. ca 50 Studien zum Thema
Vitamin B12 Mangelzustände durch PPI
noch nachzutragen
Muskel-Auflösung (Rhabdomyolyse) durch PPI
noch nachzutragen
akute interstitielle Nephritis durch PPI
noch nachzutragen
Osteoporose und PPI
Protonenpumpenhemmer (PPI) hemmen die Synthese der Säure-Pumpe im Magen.
Eine Review 2016 zeigt als Übersicht zahlreiche Studien, die alle zeigen können, dass durch längerdauernden Gebrauch von PPI OSTEOPOROSE auftritt, allerdings beschreiben die Autoren, dass die Ursache dieses Phänomens unklar ist (Review 2016).
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