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Email am 20. Februar 2013 – Einstellung der Produktion wegen Deutschen Rechthaberein

Lieber Heli,

in letzter Zeit vermehren sich bei mir e-mails von Frauengruppen aus Deutschland welche Herzkissen für Brustkrebspatienten ehrenamtlich nähen und kostenlos an Krebszentren abgeben.

Ich werde darin massiv beschimpft geldgierig zu sein und absolut kein soziales Gewissen zu haben, weil die Kissen verkauft werden.

Um diese unangenehme Situation zu beenden, ersuche ich dich meinen Namen, e-mail und tel. nr. sowie mein Foto bei deiner und Lennas Webseiten mit Bezug zu meiner Person zu entfernen.

Danke für dein Verständnis.

Liebe Grüße

M….  

Antwort Dr. Retzek

Liebe M…., es ist auch für die Deutschen nicht leicht mit ihnen selber zu leben:

ein ewig kritik- und nörgelbereites Volk, durch und durch zerfressen von Neid, Missgunst und der Gewissheit “abgezockt” zu werden,

Ewig auf der Hut weil jeder dort übermässig kritikbereit bei der geringsten Normabweichung reagiert, gnadenlos in der Härte der Ausdruckskraft. Das ist der eine Teil der Deutschen, so wie ich sie kennen gelernt habe.

Es war für mich fast unerträglich eine Woche beim Tjado in der Ordination in Hannover zu sitzen. Wenn meine Patienten so frech-impertinent und fordernd mit mir reden würden, wie dort der normale Umgangston ist, würde ich sie rauswerfen bzw. etwas anderes machen.

Der andere Teil in diesem wunderschönen und beschenktem Land dort sind die normalen Sozial-Assis die wir auch haben.

Die erwarten sich “selbstverständlich” alles zu bekommen, wie bei uns in Ö auch, wo wir in Attnang, in Vöcklabruck ganze Strassenschluchten und Häuserblöcke haben mit jungendlichen Dauer-Arbeitslosen und mittelalterlichen Frühpensionisten (ich fahre da fast jeden Dienst eine Visite und sehe dann in die Lebensrealität dieser Leute rein).

Allerdings: bei den aktuellen Niedriglöhnen ist dies auch verständlich, bekommt man doch für niedrigqualifizierte Arbeit hier wie dort genauso viel wie die Grundsicherung.

Die anspruchs-erwartungs-Deutschen wissen gar nicht nicht, wie wunderschön und wundbar sie leben:

Lebensmittel kosten in der BRD um lockere 30% weniger wie bei uns, im Gasthaus sind die Portionen um 30% grösser und kosten dafür oft deutlich weniger.

Bier kostet deutlich weniger wie Sodawasser, jedenfalls um einiges weniger wie bei uns, an jeder Ecke gibt es “Assi-Essen” zu Spott-Preisen, in Hamburg hab ich um €20,- in einem super Hotel genächtigt inkl. Frühstück in einer 4-stern-Bleibe – es ist unglaublich wie billig und gut dort alles ist, inkl. der Autos.

Der Preis den die Deutschen für diesen besten Lebens-Standard der Welt zahlen: ganz viele sind unerträglich ekelhaft und ungemütlich in ihrer Kommunikationsweise und Lebenseinstellung – selbst die Gutmenschen die Herzkissen für Krebskranke nähen.

Deinen Schritt versteh ich gut, das hast du nicht nötig. Den deutschen Krebskissen-Frauenvereinigungen gönne ich ihren Triumpf gerne, denn sie zahlen dafür einen hohen Preis: sie müssen mit sich selbst und ihresgleichen täglich leben!

Das musste mal raus!

Heli