Bogers Strategien
Boger´s General Analysis Kurzanleitung
hier noch ein ” Nachschlag” , vielleicht als Mini-Gebrauchsanweisung für das GA in Deiner WebSite. Es spiegelt die momentane (und seit Jahren recht stabile) Arbeitshypothese zum Gebrauch wieder – vielleicht können andere auch was mit anfangen. Und ggf. kann durch regen Gebrauch etwas Besseres daraus werden.
Liebe Grüße Norbert (irgendwann ca. 1999)
General Analysis C.M. Boger (1861-1935) verfolgte bis zum Ende seines Lebens verschiedene Wege der Fallanalyse und Repertorisation. Mit seinem “Synoptic Key³ ermöglichte er eine sehr prägnante und präzise Vorgehensweise. Die hierbei vorgenommene Reduzierung auf das Allernötigste führte ihn zur Entwicklung seines Kartenrepertoriums nebst Begleitbuch “General Analysis³. Schon kurz nach Boger´s Tod zeigte sich, daß nur wenige über den richtigen Umgang mit diesem Mini-Repertorium informiert waren und deshalb wurden Hoffnungen, damit eine schnellere oder leichtere Mittelfindung zu ermöglichen, nur allzu leicht enttäuscht. Das “General Analysis³ geriet zunehmend in Vergessenheit oder wurde von anderen Autoren erweitert und damit in seiner Anwendbarkeit verändert.
Nachdem allmählich die Werke Boger´s in ihrer Bedeutung auch für die heutige Homöopathie Beachtung finden und eine detailliertere Beschäftigung mit den Ideen Boger´s notwendig wurde, erscheint dieses “General Analysis³ in einem neuen Licht. Nicht die Abkürzung, die schnelle Verschreibung war sein Ziel, sondern eine effiziente Repertorisierung bei einem um so tiefgehenderem Verständnis des Kranken vor seinem ganzen konstitutionellen und familiären Hintergrund.
Die enormen Anforderungen, die dieses Repertorium an die Qualität der verwendeten Symptome stellt, zwingt den Behandler zur sorgsamen Analyse charakterisierender Strukturen, zur Wahrnehmung der “ständig sich verändernden, zusammengesetzten Wirkung, die jedoch immer das gleiche Motiv wiederspiegelt³. Das Erarbeiten der “roten Fäden³, die sich durch die Lebensgeschichte des Patienten hindurchziehen und die genaue Einschätzung der Bedeutung dieser Symptome ermöglicht dann tatsächlich eine verblüffend einfache Repertorisation mit dem “General Analysis³.
Nach der deutschen Neu-Ausgabe des “General Analysis³ als Lochkarten-System (Verlag von-der-Lieth – Hamburg ) und weiterer Boger-Grundlagenliteratur (z.B. BBC-Taschenbuch / Synoptic Key) besteht nun die Möglichkeit, diese Werke in die tägliche Praxisarbeit zu integrieren und durch wachsende Erfahrung damit in ihrer Anwendung sicherer werden zu lassen. Im “Zentrum für Klassische Homöopathie³ besteht die Möglichkeit, über Erfahrungsaustausch, Arbeitskreise, Seminare und Quellen-Literatur die Boger´sche Art der homöopathischen Fallanalyse zu vertiefen. Mehr dazu auf Anfrage.
“Die Fähigkeit, von jeder Lebensgeschichte die herausragenden und ungewöhnlichen – gehäuft und bei bei vielen Krankheitsformen auftretenden – Merkmale zu extrahieren, und dann das Finden des Gegenspielers in der Pathogenese einer Arznei, dies bedeutet das Potential zur tiefen Heilung …³
C.M. Boger in “FINDING THE SIMILLIMUM³
(enthalten in “Studies in the Philosophy of Healing³
und “Collected Writings³ – 1930)
Somit kann der Zustand des kranken Menschen (d.h.einschließlich der gesamten Krankenbiographie) über dieTotalität genau beobachteter Detailsymptome (Repertorisation mittels “Kent³/ “Synthesis³/ “Complete³) angenähert werden oder über das Erkennen charakterisierender Strukturen (Repertorisation mittels “Synoptic Key³ oder “General Analysis³).
Folgende Schritte bilden die Grundlage zum Verständnis des General Analysis:
Schritt 1: Die Vogelperspektive
Der Anamnese werden diejenigen Symptome entnommen, die charakterisierend sind für den ganzen Zustand, z.B. Modalitäten oder Empfindungen, die in verschiedenen Lokalisationen auftreten.
Schritt 2: Die anatomische Wirkungsrichtung
An erster Stelle der Repertorisation steht die “anatomische Wirkungsrichtung³ (charakteristische Symptome bzgl. betroffenem Gewebe, pathologischen Allgemeinsymptomen, Empfindungen),
sie wird spezifiziert durch die Modalitäten
differenziert durch diskrete Symptome (z.B. im Kent)
entschieden durch den Gemütszustand.
Schritt 3: Die Verankerung
Von großer Bedeutung sind Symptome, die zwar aktuell vorliegen, aber doch für die gesamte Lebensgeschichte des Patienten charakterisierend sind (z.B. pathologische Veränderungen an speziellen Organen, Organsys-temen oder Gewebe oder immer wieder auftretende Modalitäten oder Gemütslagen). Hierunter fallen auch gemeinsame Symptome des Patienten und seiner Vorfahren.
Beim Vergleich mit der Symptomatologie der Arznei gelten auch auf dieser Ebene sehr strenge Auswahlkriterien:
Ebenen des Ähnlichkeitsgesetzes:
Die Charakteristika des Kranken spiegeln sich in den Charakteristika der Arznei
Repertorisieren mit dem General Analysis
Die Annäherung an “eine ständig sich verändernde, zusammengesetzte Wirkung, die jedoch immer das gleiche Motiv wiederspiegelt³, kann durch eine Ordnung der Symptome nach folgender Wertigkeit realisiert werden:
1) Anatomische Wirkungsrichtung
Falls die Symptome in verschiedenen Lokalisationen zum Ausdruck kommen und krankenbiographische und/oder familiäre Verankerungen vorliegen, werden
– strukturelle Veränderungen in Gewebe, Absonderungen, Organen und Systemen
– und körperliche Allgemeinsymptome, Empfindungen und Beschwerden
vorrangig herangezogen (z.B. “Drüsen³ bei Mamma-Carcinom, “Eiterung³ bei rezivierenden Eiterungen, “gelb³ bei gelben Absonderungen, “Stiche³, wenn Stiche an mehreren Orten auftreten etc.). Auch “singuläre³ Symptome scheinen hierfür geeignet zu sein (wenn z.B. nur eine herausragende Empfindung oder Gewebsveränderung vorliegt).
2) Spezifizierung
Die Arzneien werden – wenn sich dies bei unterschiedlichen Beschwerden wiederholt – durch
– Charakteristische Begleitsymptome
– Modalitäten
– Causa
weiter eingeschränkt (z.B. “Schläfrigkeit³, wenn ausgeprägte Schläfrigkeit bei verschiedenen Beschwerden gleichzeitig auftritt, “Liegen < ³, wenn verschiedene Beschwerden durch Liegen verschlimmert werden, “Schläge …³ bei Schlagfolgen etc.). Auch “singuläre³ Symptome scheinen hierfür geeignet zu sein (wenn z.B. nur eine herausragende Modalität vorliegt).
3) Differenzierung
Spezifische und lokale Symptome ermöglichen in Detail-Repertorien eine weitere “Feinabstimmung³ (z.B. “Verlangen nach Salz³ im Kent)
4) Entscheidung
Im Rahmen des Studiums der (vergleichenden) Materia Medica gibt der Gemütszustand den Ausschlag (z.B. weinerlich/ sanftmütig etc. bei Pulsatilla).
Dr rer nat Norbert Winter – Heilpraktiker
Haid- und Neu-Str. 5a – 76131 Karlsruhe
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