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Kaffee vorteilhaft

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Länger leben durch Kaffeetrinken
Dienstag, 17. Juni 2008
 

 

 
dpa

 

Madrid – Gute Nachrichten für Kaffeetrinker. Bis zu sechs Becher am Tag schaden der Gesundheit nicht. In zwei großen prospektiven Beobachtungsstudien in den Annals of Internal Medicine (2008; 148: 904-914) nahm die Sterblichkeit mit zunehmenden Kaffeekonsum sogar ab.

Zu den gesundheitlichen Folgen des Kaffeekonsums sind in den letzten Jahren eine Vielzahl von Studien veröffentlicht worden. In den meisten hatte das Getränk günstige Auswirkungen. Es soll das Risiko von Morbus Alzheimer und Parkinson senken, vor Gallensteinen schützen oder die Wirkung von Schmerzmitteln verstärken. Kaffeetrinker erkranken seltener an Typ-II-Diabetes mellitus, Leberkrebs oder Gicht.

Das Herzinfarktrisiko ist vermindert und schließlich soll Kaffee auch vor Karies schützen. Kaffee kann jedoch den Schlaf stören, Schwangeren wird von einem zu starken Konsum abgeraten und in einigen Studien wurden durchaus nachteilige Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-System gefunden. 

Unter dem Strich ist die Wirkung jedoch positiv, glaubt man den Ergebnissen der jüngsten und bisher größten Untersuchung zu dieser Frage, für die Esther Lopez-Garcia von der Autonomen Universität Madrid die Daten der amerikanischen Nurses’ Health Study mit 84.214 Teilnehmerinnen und die Daten der Health Professionals Follow-up Study mit 41.736 Teilnehmern ausgewertet hat. Die Krankenschwestern wurden seit 1980, die männlichen Mediziner seit 1986 alle zwei Jahre nach ihrem Kaffeekonsum gefragt. Die letzten Interviews fanden 2004 statt. 

Ergebnis: Je mehr Kaffee getrunken wurde, desto geringer war die Sterblichkeit. In der höchsten Kategorie (6 Becher am Tag) war sie bei Männern um 20 Prozent vermindert. Bei Frauen war das Sterberisiko in der zweithöchsten Kategorie (4 bis 5 Becher am Tag) sogar um 26 Prozent geringer. Dass die Reduktion in der höchsten Kategorie mit 17 Prozent etwas geringer ausfiel, ändert wenig am Gesamteindruck. Auch die Tatsache, dass die Unterschiede bei den Männern das Signifikanzniveau verfehlten, muss nichts bedeuten: In beiden Geschlechtern war der Trend für eine mit steigender Kaffeedosis sinkende Sterblichkeit signifikant.

Die günstige Wirkung war in erster Linie auf eine geringe Anzahl von kardialen Todesfällen unter den Kaffeetrinkern zurückzuführen. Das Risiko war hier in der zweithöchsten Kategorie bei Frauen um 34 Prozent, und bei den Männern sogar um 44 Prozent vermindert. Ein Einfluss des Kaffeekonsums auf Krebstodesfälle wurde nicht beobachtet.

Lopez-Garcia vermutet deshalb, dass Kaffee sich günstig auf die Blutgefäße auswirkt und die Atherosklerose vermindert. Dies ist allerdings reine Spekulation, wie auch die Ergebnisse aller bisherigen Studien nicht frei von Zweifeln sind. Denkbar ist, dass die protektive Wirkung auf eine andere Eigenschaft der Kaffeetrinker zurückzuführen ist. Epidemiologische Studien können eben nur Assoziationen aufzeigen, ihre Kausalität aber nicht beweisen. © rme/aerzteblatt.de

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