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Homocystein

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Homozystein (oder Homocystein) wurde als eigenständiger Risikofaktor für CVD (= cardio Vascular Disease = Herz-Kreislauf-Erkrankung wie Herzinfarkt, Schlaganfall usw. als folge einer –> Endothelialen Dysfunktion) identifiziert. Familien mit “niedrigem” LDL sind vorzeitig an Herz-Kreislauf-Erkrankungen (=CVD, =Herzinfarkt, Schlaganfall, Aneurysmen, Durchblutungsstörungen) erkrankt und verstorben. Grosse Hoffnungen wurden in die Behandlung erhöhten Homocysteins gesteckt die jedoch enttäuschten:

eine “Normalisierung” des erhöhten Homozysteins führte bei bereits Erkrankten zu keinem Rückgang des Verlaufs der Erkrankung.

Was geblieben ist: Homocystein als Marker für Vitamin-Mangelzustände

1) genetisch bedingte Verlangsamung des Entgiftungs-Stoffwechsels mit einer subtilen Risikoerhöhung- nicht per se durch Homocystein

2) Indizien einer schlechten Antioxidantien-Versorgung sowie einer erhöht ablaufenden “Silent inflammation” die als Schrittmacher der meisten vorzeitigen Alterungs- und Degenerations-Vorgänge gilt, als wichtigster Marker hat sich v.a. ein Dauerhaft erhöhter CRP-Spiegel herausgestellt.

http://www.medicom.cc/medicom/inhalte/nephro-news/entries/1142/entries_sec/579.php
Silent Inflammation (c) Medicom.cc

Insgesamt ist das Bild relativ verwirrend und die Bedeutung von Homocystein als Merker für Stoffwechsel-Störungen ist nicht ganz klar und wird demnach bei weiteren Erkenntnissen abnehmen. Dies ist auch sichtbar an der geringen Zahl an veröffentlichten Studien

 

 

Studien mit Hinweischarakter

2011 – Personen mit hohem Antioxidantien-Uptake (Gemüse) haben konstant niedrigeren CRP und Homocysteine Level

2011 – Homocystein ist ein “kollateraler” Marker. Verminderte Methylierung von DNA (durch B6/12/Folsäure-Mangel) erhöht über andere Mechanismen das Risiko für CVD

2010 – Bei den Interventions-Studien sah man keine Verbesserung des CVD-Risikos durch Folsäure-Gabe (senkt Homocystein). Sehr wohl aber sieht man bei einer genaueren Analyse der Studien, dass der Schweregrad der CVD vom Homocystein abhängt. Generell Empfehlung Folinsäure zu geben kann nicht ausgesprochen werden jedoch sollte dies weiter untersucht werden.

2010 – Erhöhte Blut-Bleiwerte und erhöhte Homozystein-Werte korrelieren. Homozystein als Marker für Blei-Belastung. Ev. ist hier der Zusammenhang zw. Homozystein und CVD zu sehen (denn Homozystein-Senkung durch Folsäure senkt nicht automatisch die Bleibelastung)

 

Enttäuschende Studien

2011 – bereits an CVD-Erkrankte haben keinen Vorteil durch Omega3 und B-Vitamin-Gabe

2011 – nur bei Männern gibt es Assoziation zw. Nierenschaden und Hyper-Homocysteinämie

2007 (ganzer Artikel) – insg. 5 Studien haben enttäuscht – Homocystein-Level durch B-Vitamine zu senken bringt keine Verminderung des CVD-Risikos

 

 

Zusammenfassend: ich kann keine Empfehlung aussprechen, die Studiendaten zeigen eine unklare Assoziation zw. Homocystein und Metabolischem Syndrom, also ein sekundärer, unklarer Marker “irgendeiner Störung”. Das gezielte Senken von Homocystein durch Vitamine hat wenig Einfluss auf das Metabolische Syndrom

 

 

MDK, Bipolare Störung (Manie/Depression) und Schizophrenie

2011 erhöhtes Homozystein stellt sich als Risikofaktor dar

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