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für Miasmatologen interessante News aus der Wissenschaft

 

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die Artikel zeigen "Miasmatische" Prädisposition und deren Folgen, Miasmen-Shift, Stellvertreter-Krankheiten usw an. Wunderschöne Bestätigungen der Hahnemannschen Miasmen-Theorie aus der rezenten Forschung
 

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  Kidney Int 2000 Jun;57(6):2360-74

Endotoxin and nanobacteria in polycystic kidney disease.

Hjelle JT, Miller-Hjelle MA, Poxton IR, Kajander EO, Ciftcioglu N, Jones ML, Caughey RC, Brown R, Millikin PD, Darras FS

Departments of Biomedical and Therapeutic Sciences, Pathology, and Surgery, University of Illinois College of Medicine at Peoria, Peoria, Illinois 61656, USA. Hjelle@uic.edu


BACKGROUND: Microbes have been suspected as provocateurs of polycystic kidney disease (PKD), but attempts to isolate viable organisms have failed. Bacterial endotoxin is the most often reported microbial product found in PKD fluids. We assessed potential microbial origins of endotoxin in cyst fluids from 13 PKD patients and urines of PKD and control individuals. METHODS: Fluids were probed for endotoxin and nanobacteria, a new bacterium, by the differential Limulus Amebocyte Lysate assay (dLAL), genus-specific antilipopolysaccharide (LPS) antibodies, monoclonal antibodies to nanobacteria, and hyperimmune serum to Bartonella henselae (HS-Bh). Selected specimens were also assessed by transmission electron microscopy (TEM) and nanobacterial culture methods. RESULTS: LPS or its antigenic metabolites were found in more than 75% of cyst fluids tested. Nanobacteria were cultured from 11 of 13 PKD kidneys, visualized in 8 of 8 kidneys by TEM, and immunodetected in all 13 PKD kidneys. By immunodetection, nanobacterial antigens were found in urine from 7 of 7 PKD males, 1 of 7 PKD females, 3 of 10 normal males, and 1 of 10 normal females. "Nanobacterium sanguineum" was dLAL positive and cross-reactive with antichlamydial LPS and HS-Bh. Some cyst fluids were also positive for LPS antigens from Escherichia coli, Bacteroides fragilis and/or Chlamydia, and HS-Bh, as were liver cyst fluids from one patient. Tetracycline and citrate inhibited nanobacterial growth in vitro. CONCLUSION: Nanobacteria or its antigens were present in PKD kidney, liver, and urine. The identification of candidate microbial pathogens is the first step in ascertaining their contribution, if any, to human disease.

PMID: 10844606, UI: 20305506

 

 

Kinderdiabetes von Viren ausgelöst?

Australische Forscher fanden neue Hinweise, dass Diabetes bei Kindern auf eine virale Ursache zurückzuführen sein könnte. Das Immunsystem betroffener Kinder reagiere übermäßig stark auf eine Infektion mit so genannten Rotaviren, die Durchfall auslösen, berichtet das britische Magazin "New Scientist". Schon seit längerem wurde vermutet, dass die Abwehrzellen das Insulin-produzierende Gewebe im Körper mit einem Krankheitserreger verwechseln. Deshalb beobachtete ein Team um Margo Honeyman vom Walter and Eliza Hall Institute of Medical Research in Melbourne 54 Kinder, in deren Familien die Zuckerkrankheit vorkam, vom Säuglingsalter bis zum sechsten Lebensjahr. Alle Kinder waren mit Rotaviren infiziert.

 

Doch nur bei den 24 -Patienten zeigte sich eine abnorme Reaktion des Immunsystems: Die Zahl der Antikörper, die die Bauchspeicheldrüse attackieren, stieg während jeder Infektion drastisch an. Noch ist unklar, wodurch diese Angriffe ausgelöst werden. Vermutet wird, dass die Viren selbst die Bauchspeicheldrüse schädigen und so indirekt das Immunsystem stimulieren. In diesem Fall würde eine Impfung gegen Rotaviren auch das Risiko an Diabetes zu erkranken verringern. Möglicherweise sind die Viren den Insulin-produzierenden Zellen aber so ähnlich, dass es zu einer Verwechslung kommen könnte. Die Abwehrkräfte, die eigentlich die Vireninfektion bekämpfen, richteten sich dann irrtümlich gegen Gewebe der Bauchspeicheldrüse. Das wiederum hätte zur Folge, dass Impfungen gegen Rotaviren die Zuckerkrankheit fördern. (www.focus.de, 10.08.2000)

 

 

pte000814031

Gesundheit/Umwelt

Krankheiten in der Kindheit erhöhen späteres Krankheitsrisiko

Anfälligkeit für Erkrankungen wie Krebs doppelt so hoch

Pennsylvania (pte, 14. August 00/16:15) - Unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund sind Menschen, deren Krankheitsgeschichte bereits in der Kindheit begann, als Erwachsene vor allem für Krebs, Lungenkrankheiten, Erkrankungen der Herzgefäße, Arthritis oder Rheumatismus anfälliger. Zu diesem Ergebnis kommt der Wissenschaftler Mark D. Hayward vom Population Research Institute der Pennsylavania State University in einer Studie.

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass Menschen mit Krankheitsproblemen in der Kindheit doppelt so anfällig für Krebs oder chronische Lungenkrankheiten sind. Die Anfälligkeit für Arthritis war in dieser Gruppe um 33 Prozent höher. Die Wahrscheinlichkeit einer Diabeteserkrankung wurde nicht gesteigert," erklärt Hayward.

"Menschen, die als Kinder und Erwachsene wirtschaftlich abgesichert waren, konnte das Fehlen finanzieller Probleme nicht vor den Langzeitfolgen ihrer frühen Erkrankungen bewahren", fügte Hayward hinzu. Gesundheitsprogramme für Kinder könnten für das Gesundheitswesen der Erwachsenen entscheidende Vorteile bringen.

Laut Hayward haben infektiöse und nicht infektiöse Erkrankungen verschiedene Auswirkungen auf spätere Erkrankungen. Nicht infektiöse Erkrankungen stehen laut Studie mit höheren Raten bei den Krebserkrankungen, Arthritis und Rheumatismus in Zusammenhang. Infektiöse Erkrankungen hatten in vielen Fällen Lungenerkrankungen wie Emphyseme oder Bronchitis zur Folge.

Die Ergebnisse der Studie berufen sich auf die Daten von 654 Amerikanern, die 1996 im Rahmen einer Health and Retirement Studie befragt wurden. 17 Prozent gaben an, dass Gesundheitsprobleme es ihnen als Kinder für drei oder mehr Monate unmöglich gemacht hätten, Sport zu betreiben oder sie für mehr als ein Monat im Bett bleiben mussten. Die Befragten machten zusätzlich genaue Angaben über ihre bisherige Krankheitsgeschichte.

(Ende)

 

Fleckfieber gegen AIDS

Thailändische Forscher haben entdeckt, dass das tropische Fleckfieber (Typhus) das HI-Virus, welches für die Immunschwäche Aids verantwortlich ist, auf ein "unentdeckbares Niveau" senken könnte. Ein thailändisch-amerikanisches Medizininstitut, das Armed Forces Institute of Medical Sciences in Bangkok, veröffentlichte jetzt eine Jahresstudie zu -Patienten, bei denen die Viruskonzentration im Blut nach einer infektion beträchtlich gesunken war. Das Forschungsteam hat Fleckfieberpatienten, die keine HIV-Träger waren, Blutplasma entnommen. Bei HIV-positiven Patienten, denen dieses Plasma darauf injiziert wurde, senkte es das HI-Virus-Niveau. Fleckfieber selbst kann tödlich enden, ist aber im frühen Stadium noch heilbar. (Die Welt online, 13. 08. 2000)

Tierversuch bei Alzheimer

· Ein fast vergessenes Antibiotikum gibt nun Hoffnung im Kampf gegen die Alzheimer-Krankheit. Das Mittel baut bei Mäusen diejenigen Eiweißablagerungen im Hirn ab, die typisch für das schwere Nervenleiden sind. Bei jüngeren Nagern gelang es US-Forschern mit dem Wirkstoff Cliochinolin sogar, die so genannten Plaques im Gehirn komplett auszulöschen. Die Tiere waren gentechnisch als Modelle für die Alzheimer-Krankheit gezüchtet worden, die mit Gedächtnisstörungen beginnt und einen Menschen im Verlauf von Jahren aller geistigen und körperlichen Fähigkeiten beraubt. Ein US-Team um Ashley Bush von der Harvard-Universität in Boston stellte die vielversprechenden Tierexperimente mit Cliochinolin jetzt auf einer Fachtagung in New Orleans vor, wie die amerikanische Gesellschaft für Neurowissenschaften berichtete.

· Das Mittel soll nun an 50 Alzheimer-Patienten getestet werden. Cliochinolin bindet zwei Metalle, die die Eiweiß-Ablagerungen im Hirn von Alzheimer-Kranken "dekorieren", wie Bush es nennt. Das Mittel bindet die Kupfer- und Zinkspuren von den Plaques an sich und ebnet damit offenbar den Weg zu ihrem Abbau. Das US-Team sieht diesen Vorgang als Anzeichen dafür, dass sich das Alzheimer-Hirn "heilen" und von dem klebrigen Belag befreien kann. Die behandelten Mäuse hatten auch im Verhaltenstest deutlich bessere Ergebnisse als die anderen, nicht therapierten Tiere.

netdoktor.de

 

 

pte010103031

Gesundheit/Umwelt

Chlamydien fördern Gebärmutterhals-Krebs

Sexuell übertragbare Krankheit steht im Verdacht Cervical-Krebs zu verursachen

Helsinki/Wien (pte, 3. Jänner 01/15:00) - Einige Stämme der sexuell übertragbaren Krankheit Chlamydien-Infektion können nach neuesten Forschungsberichten das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs (Cervical-Karzinom) zu erkranken bis zu sechsmal erhöhen. Wissenschaftler des finnischen Gesundheitsamtes konnten den Zusammenhang zwischen Chlamydien und der Krebserkrankung nachweisen. Der Bericht erschien in der jüngsten Ausgabe des Journal der American Medical Association.

Dass Gebärmutterhalskrebs und das Human-Papillomavirus HPV in Korrelation stehen, war den Wissenschaftlern schon seit längerem bekannt. Das Forschungsteam von Tarja Antilla hat in einer Studie 128 Frauen aus Finnland, Schweden und Norwegen, die an Gebärmutterhalskrebs erkrankt waren, untersucht und in deren Blutproben Chlamydien gefunden. Dabei stellten die Forscher fest, dass drei verschiedene Chlamydien-Typen in Relation zur Krebserkrankung standen. Eine Untertype, bekannt als "Stereotyp G", soll bei Frauen bis zu sechseinhalb Mal häufiger zum Krebs führen, als bei nicht-infizierten Frauen.

"Die Erkenntnisse, dass Chlamydien zu bösartigen Tumoren führen können, sollten sofort in Behandlung bei sexuell übertragbaren Erkrankungen einfließen", meint Jonathan Zenilman von der John Hopkins School of Medicine . Chlamydien zählen zu den häufigsten bakteriellen Erkrankungen in der westlichen Hemisphäre. In den USA berichten Gesundheitsexperten von vier bis acht Mio. Erkrankungen jährlich.

"In Österreich sind schätzungsweise zehn Prozent der Bevölkerung mit Chlamydien infiziert", so Günther Häusler, Universitätsprofessor an der Universitätsfrauenklinik am AKH-Wien zu pressetext.austria. Die bakterielle Infektion kann zum Unterschied zu den Papillomaviren, mit Antibiotika bekämpft werden. "Bei vielen Frauen äußert sich die Infektion ohne erkennbare Symptome. Chlamydien sind jedoch Wegbereiter für andere Erkrankungen wie Eierstockentzündungen und ähnliches", so der Professor. "Auch Männer können mit Chlamydien infiziert sein, zeigen aber kaum Symptome".

"HPV ist jedenfalls der wichtigste Risikofaktor beim Cervical-Karzinom. Es gibt kaum einen Krebsfall ohne HPV. Andererseits bekommt nicht jede Frau, die an HPV leidet, ein Cervical-Karzinom", so Christian Kainz, Professor an der Universitätsfrauenklinik Wien zu pressetext.austria. "Die Durchseuchung mit HPV liegt in Mitteleuropa bei rund 25 Prozent", so der Arzt. Es sei epidemologisch schwer feststellbar, was genau zur Krebserkrankung führe. Jedenfalls bestehe eindeutig ein Zusammenhang sogenannter etablierter Risikofaktoren. Dazu gehöre auch das Rauchen.

(Ende)

 

pte010111068

Gesundheit/Umwelt

USA: Gesetzgeber kämpft gegen Geschlechtskrankheit

Senatorin will alle Jugendlichen von Connecticut auf Chlamydien untersuchen lassen

Hartford/Connecticut (pte, 11. Januar 01/17:41) - Senatorin Toni Harp aus New Haven/Connecticut fordert, dass alle jugendlichen des US-Bundesstaates auf Chlamydien untersucht werden sollen. Chlamydien sind eine sexuell übertragbare Erkrankung, die zur Unfruchtbarkeit führen kann. Grund für die drastische Maßnahme sei die 18-prozentige Zunahme der Chlamydien-Fälle im Zeitraum von 1996 bis 1999.

"Bei allen Jugendlichen, die sexuell aktiv sind, soll auch der Test durchgeführt werden", so Harp, die Vorsitzende der öffentlichen Gesundheitsbehörde und gesetzgebende Kraft in der Gesundheitsgesetzgebung. Die Senatorin erwartet sich mit der Aktion eine Reduktion der immer größer werdenden Unfruchtbarkeit in der heutigen Gesellschaft. Einige Experten kritisieren den Vorstoß der Senatorin heftig. Ein solches Testverfahren werfe logistische Probleme auf.

Heftige Kritik erntete die Senatorin auch seitens einiger Bürgerrechtsbewegungen. "Was passiert eigentlich mit jemandem, der sich weigert den Test durchzuführen? Wenn jemand keinen Sex hat und daher die Erlaubnis zum Test verweigert. Das ganze ist ein Frontalangriff auf die Privatsphäre", so Betty Gallo, Lobbyist der Connecticut Civil Liberties Union . Das Geld wäre besser aufgehoben, wenn man Aufklärungskampagnen starten würde, so Gallo. Außerdem habe es keinen Kostenvorschlag für die ganze Aktion gegeben. Das sei eine reine Verschwendung von öffentlichen Geldern.

Die Senatorin verteidigt die Idee der allgemeinen Untersuchungspflicht, da ihrer Meinung nach viele mit Chlamydien infiziert wären, die gar nicht wüßten, dass sie diese Bakterien haben. Die Zahl der infizierten und gemeldeten Bürger von Connecticut stieg von 6.440 (1995) auf 7.422 Fälle (1999). "Ein Bruchteil der mit Chlamydien-infizierten Patienten leiden unter Beschwerden", so Christian Kainz von der Gynäkologischen Abteilung des Wiener AKH gegenüber pressetext.austria. Das gelte sowohl für Männer als auch für Frauen. Erst vor kurzem fanden skandinavische Forscher heraus, dass Chlamydien mit Gebärmutterhalskrebs in Verbindung stehen. Die Bakterien werden auch als Schlüsselfaktor für Frucht- und Kindstod gesehen.

Weitere Informationen: ,2,&ver=2.11

(Ende)

 

 

Ungeziefer hilfreich im Kampf gegen Aids

  • Chinesische Wissenschafter haben in Kakerlaken chemische Substanzen entdeckt, mit denen sich die Immunschwächekrankheit Aids behandeln lassen soll. Die aus den Schaben gewonnenen Stoffe sind in ihrer Wirkung bereits angewandten Medikamenten vergleichbar, zeigen jedoch weniger Nebenwirkungen, so die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf Forscher der Universität von Yünnan. Weitere klinische Untersuchungen seien jedoch erforderlich, um eine abschließende Beurteilung durchführen zu können.
  • Der Dekan der Pharmakologischen Abteilung der Universität, Li Shunan, fand heraus, dass man mithilfe einer aus den Schaben stammenden chemischen Verbindung - bestehend aus einer Aminosäure und einem Polysaccharid - gegen das HI-Virus wirksam vorgehen kann. Der bereits seit 20 Jahren auf diesem Gebiet tätige Forscher entdeckte weiters, dass derartige Chemikalien auch bei Herzkrankheiten Wirkung zeigen. Aufmerksam wurden die Forscher auf die Kakerlaken, weil eine Volksgruppe in der südwestlichen Provinz Yünnan Schaben von alters her zur Behandlung von offenen Wunden verwendet.
    www.derstandard.at, Wissenschaft

http://www.netdoktor.at, vom 8.Jänner 2001

 

 

Herpesviren bekämpfen Hautkrebs
Direkter Kontakt führt bei bösartigem Melanom zum Zelltod

GLASGOW (pte, 22. Februar 01/12:52) - Wissenschaftlern der Universität Glasgow http://www.gla.ac.uk ist es gelungen, eine Variante des Herpes-Virus gegen Hautkrebs einzusetzen. Bei Patienten mit einem bösartigen Melanom töteten die Viren Krebszellen ab, wenn sie mit diesen in direkten Kontakt traten, wie das Fachblatt "Lancet" http://www.thelancet.com in seiner jüngsten Ausgabe berichtet.

Behandelt wurden fünf Patienten, bei denen der Tumor bereits in verschiedene Körperregionen gestreut hatte. Das genetisch veränderte Herpes-Simplex-Virus namens HSV1716, das nicht mehr krankheitserregend ist, wurde direkt in einen oberflächlichen Tumorknoten gespritzt. Bei zwei Patienten bildete sich die Tochtergeschwulst nach 14 Tagen, bei den übrigen dreien nach einer zweiten Injektion am 21. Tag zurück. Eine mikroskopische Untersuchung der entfernten Knoten zeigte, dass sich der Virus in den Melanom-Zellen vermehrte und zum Zelltod führte.

"Dem Menschen schadet das Virus nicht und es treten auch keine Nebenwirkungen auf", erklärte die Forscherin Rona MacKie. Die Arbeiten befänden sich allerdings noch in einem frühen Stadium. Mit einer allgemein verfügbaren Therapie könne erst in einigen Jahren gerechnet werden. Im nächsten Schritt soll nun untersucht werden, ob eine Erhöhung der Virus-Dosis sinnvoll und für den Patienten unschädlich ist. Ungeklärt ist ferner, ob auch größere Melanome mit dieser Methode behandelt werden können.

Aus Forschungsarbeiten war bereits bekannt, dass sich die Überlebenszeit von Tieren mit einem bösartigen Melanom nach einer Infektion mit einer mutierten Form des Herpes-simplex-Virus erhöhte. Bei 85 Prozent der Melanom-Patienten führt der "schwarze Krebs" durch die schnelle Bildung von Tochtergeschwülsten in anderen Organen zum Tod. Gewöhnlich besteht die Therapie aus einer chirurgischen Entfernung im Frühstadium.
(Ende). 

pte010222033  26.2.2000 Austria Pressetext
Forschung/Technologie, Gesundheit/Umwelt

 

Gentest hilfreich bei Brustkrebs-Diagnose

  • Gentests an Zellen der Milchgänge der weiblichen Brust werden künftig möglicherweise ergänzend zur Mammographie eingesetzt. US-Wissenschafter unter der Leitung von Saraswati Sukumar von der John Hopkins University in Baltimore haben die so genannte Methylierung von drei Genen untersucht. Im Falle einer Methylierung lag bei einem Großteil der Probanden auch Brustkrebs vor.
    Wiener Zeitung, Medizin, S. 23
    (Netdoktor, 2. Mai 2001)

Anmerkung Retzek: Methylierung der DNA ist ein paragenetischer Mechanismus um "Gene" zu markieren und deren Transkribierbarkeit zu verändern. Die methylierte DNA wird anders, schlechter, veränderter übersetzt. Das heisst, es kommt zu einer Veränderung der zellulären Funktionen - u.a. - wie oben im Artikel beschrieben - zu Erkrankungen. Derartige Methylierungsmuster können auf die nächste Generation übertragen werden. Dies könnte der Mechanismus sein, der hinter unseren homöopathischen "hereditär-miasmatischen" Erkrankungsprozessen steckt. DNA-Methylierung daher für Homöopathen als Thema äusserst interessant! 

 

 
http://www.pressetext.com/open.php?pte=010903009&chan=lb

pte010903009
Gesundheit/Umwelt

Krebszellen hinterlassen bleibende Spuren im Gewebe
Aggressive Melanom-Zellen beeinflussen nachfolgende Zellen

Iowa City (pte, 3. September 01/09:15) - Die Umgebung um und zwischen Zellen, die so genannte extrazelluläre Matrix, ist voll von Molekülen, die eine wichtige Rolle dabei spielen, wie Gewebe aussieht und sich verhält. Forscher der University of Iowa http://www.uiowa.edu haben nachgewiesen, dass hoch aggressive Melanom-Zellen mit dieser Matrix anders interagieren als weniger aggressive. Sie hinterlassen beim Zusammenspiel mit der Matrix eine molekulare Spur. Diese Spur scheint Informationen und Anweisungen zu enthalten, die von den weniger aggressiven Zellen ausgewertet werden und zu ihrer Veränderung zu führen. In Zukunft sollen diese Forschungsergebnisse wichtige Hinweise für die Diagnose und Behandlung von Melanomen und anderen aggressiven Krebsarten liefern, berichtet das Fachmagazin Cancer Research. http://cancerres.aacrjournals.org

Die Hinweise dürften in der Matrix verbleiben, auch lange nachdem die agressiven Zellen nicht mehr vorhanden sind. Weniger angriffslustige Zellen, die in der Folge in diesem Bereich auf die Spuren treffen, werden aggressiver. Der Wissenschaftler Richard Seftor erklärte, dass das Team um Mary Hendrix herausfinden wollte, welche Veränderungen die aggressiven Krebszellen in der extrazellulären Matrix verursachten. "Es zeigte sich, dass aggressive Melanom-Zellen ihre Umgebung verändern und weniger gefährliche Melanom-Zellen aggressiver machen." Zellen gestalten ihre Umgebung wie Menschen durch das Zerstören und Aufbauen ihrer physischen Strukturen um. Einer der grundlegenden Bausteine dabei sind die Laminin-Proteine. Die so genannten Matrix Metalloproteine (MMPs) lösen die extrazelluläre Matrix auf und gestalten sie um. Dieses Wechselspiel von Aufbauen und Abreißen der extrazellulären Matrix spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie Wunden heilen, wie sich Krebs im Körper ausbreitet und wie der Körper auf Entzündungen reagiert.

Einzelne Vertreter der MMP-Familie tragen zur Aggressivität von Krebszellen bei. Sie helfen den Tumorzellen entscheidend dabei, den Primärtumor zu verlassen und sich über die Blutgefäße weiterzuverbreiten. Die Fähigkeit sich im Körper auszubreiten und in neue Gewebe einzudringen, ist für aggressivere und gefährlichere Krebsarten charakteristisch. Zusätzlich können diese Zellen andere Zelltypen nachahmen. Laut Hendrix wollte das Team die komplizierten Interaktionen zwischen bestimmten MMPs, die von aggressiven Krebszellen hergestellt werden, und dem so genannten Laminin 5, Gamma 2 Chain, definieren. "Wir haben herausgefunden, dass dieses Laminin fast nur von aggressiven Melanom-Zellen hergestellt wird. Zusätzlich stellte sich heraus, dass zwei bestimmte MMPs, MMP-2 und MMP-14, in diesen Zellen ebenfalls in größerer Menge vorkamen." Details: Eurekalert http://www.eurekalert.org/pub_releases/2001-08/uoi-atc082801.php
(Ende) Pressetext.at am 3.9.01

 

Pesterreger genetisch entschlüsselt

  • In ihrer neuesten Ausgabe berichtet die Fachzeitschrift "Nature", dass britische Forscher den Pesterreger genetisch entschlüsselt und somit neue Wege in der Bekämpfung der heimtückischen Infektionskrankheit geebnet haben. Den Wissenschaftern zufolge hat sich der Erreger Yersinia pestis über mehrere tausend Jahre aus einem ungefährlichen Keim entwickelt. Im Laufe seiner Entwicklung gelang es ihm, nicht nur im Darm, sondern auch in der Blutbahn von Säugetieren zu überleben. Zudem übernahm der Erreger die Gene verwandter Bakterien. Durch eines davon war es dem Keim auch möglich, auf Flöhen zu überleben, durch welche die Krankheit von Ratten auf Menschen übertragen wurde, so die Forscher vom Sanger-Center der Universität Cambridge.
    Salzburger Nachrichten, Wissen/Medizin/Umwelt, S. 12
    , Pressetext.at 3.10.01

 

Pickel verhindern Hautkrebs
Akne: Immunantwort der Zellen gegen Tumore und Parasiten

Leeds (pte, 5. November 01/13:55) - Akne beugt Infektionen und Krebs vor, behauptet die Hautforscherin Anne Eady von der Universität Leeds http://www.leeds.ac.uk . Tierstudien hätten gezeigt, dass Akne-Bakterien die Immunantwort von Zellen gegen Tumore, Viren, Parasiten und Bakterien darstellen, so die Forscherin. Es gebe auch Hinweise, dass Akne beim Menschen vor Hautkrebs schützt.

Eady entwickelt derzeit einen Frühtest für Akne, um die Krankheit schon vor ihrem Entstehen zu bekämpfen. Die Forscherin hat bei diesem Vorhaben jedoch gemischte Gefühle: "Wenn Akne verschwindet, können die Krebsraten steigen. Vielleicht werden wir eines Tages sogar Tabletten mit Akne-Bakterien schlucken, um gesund zu bleiben", so die Wissenschaftlerin. (ddp) http://www.fbs.leeds.ac.uk/staff/eae.htm

für Homöopathen glasklarer Hinweis auf 1. Akne hat miasmatischen Ursprung, 2. Unterdrückung der Akne promoviert den Ausbruch tiefergehenderer Erkrankungen - im ernstesten Falle KREBS. Vermutlich würde eine Meta-Analyse hinsichtlich anderer Erkrankungen dasselbe Ergebnis bringen: Unterdrückung von Hautaffektionen vertieft die Krankheitsprozesse (Kommentar Retzek)

 

 
http://www.pressetext.com/open.php?pte=010620070&chan=lb

pte010620070
Gesundheit/Umwelt, Forschung/Technologie

Masernimpfstoff kann Krebs bremsen
Erreger lassen Tumore in Mäusen schrumpfen

London (pte, 20. Juni 01/17:31) - Masernviren könnten für die Behandlung von Krebs von Bedeutung sein. US-Forscher haben entdeckt, dass eine abgeschwächte Form des Erregers, wie sie für Impfungen verwendet wird, in Mäusen bestimmte Tumore schrumpfen lässt. Dies berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature http://www.nature.com in der aktuellen Online-Ausgabe. Klinische Versuche am Menschen sollen demnächst beginnen.

Das Forscherteam um Adele Fielding von der Mayo Clinic in Rochester in Minnesota entnahm Patienten Krebszellen und injizierte diese Mäusen. Die Versuchstiere bildeten anschließend Tumore im Lymphsystem. Eine Impfung mit den abgeschwächten Masernerregern verlangsamte ihr Wachstum und führte teilweise sogar zur Schrumpfung. Das war auch bei der Zugabe einer großen Dosis von Masern-Antikörpern der Fall. Diese Erkenntnis ist insofern von Bedeutung, da die meisten Erwachsenen aufgrund einer früheren Masernerkrankung oder Impfung Antikörper besitzen.

Versuche, die die Sicherheit der injizierten Masernviren bestätigen sollen, wurden für einige wenige Patienten mit Lymphknoten-Krebs bereits genehmigt. "Bei erfolgreichen Tests mit niedrigen Viruskonzentrationen werden die Phase I-Studien mit erhöhten Dosen fortgesetzt", so Fielding optimistisch. "Werden noch mehr Viren verschiedener Familien gefunden, die auf verschiedene Krebstypen zielen, muss es auch eine gemeinsame Eigenschaft innerhalb der Krebszellen geben, die von allen Viren genutzt wird. Die Entdeckung jenes Merkmales wäre ein Meilenstein in der Krebs- und Virenforschung", so der Experte für infektiöse Erkrankungen, Patrick Lee von der University of Calgary in Kanada.
(Ende) 20. Juni 01, Netdoktor.at

 

 
http://www.pressetext.com/open.php?pte=010620007&chan=lb

pte010620007
Gesundheit/Umwelt

HPV-Infektionsrisiko verzehnfacht sich mit neuem Partner
Langzeitstudie untersucht Human Papilloma Virus

San Francisco (pte, 20. Juni 01/09:30) - Mehr als die Hälfte der jungen Frauen wird mit dem Human Papilloma Virus (HPV) infiziert, wenn sie über einen Zeitraum von drei Jahren sexuell aktiv bleibt. Zu diesem Ergebnis ist eine Langzeitstudie der University of California http://www.ucsf.edu gekommen. Das Infektionsrisiko verzehnfacht sich dabei mit jedem neuen Partner. Es konnte jedoch nachgewiesen werden, dass eine HPV-Infektion nicht unbedingt zur Entwicklung von LSIL (leichte squamöse intraepitheliale Verletzungen) führt. Cancer Research Champaign http://www.crc.org.uk

Rund 30 Prozent der Teilnehmerinnen zeigten innerhalb von fünf Jahren diese gutartigen Veränderungen in den Zellen des Gebärmutterhalses. Weder das Ausmaß der sexuellen Aktivität noch das Vorhandensein anderer sexuell übertragbarer Krankheiten steigerte dabei das LSIL-Risiko. Die HPV-Infektion war selbst die identifizierbare Hauptursache, die durch tägliches Rauchen zusätzlich gefördert wurde. Journal of the American Medical Association (JAMA) http://jama.ama-assn.org/issues/current/abs/joc02174.html

Seit mehr als zehn Jahren begleitet die Wissenschaftlerin Anna-Barbara Moscicki mit ihrem Team eine Gruppe junger Frauen und Heranwachsender. Seit den Anfängen ihrer sexuellen Aktivitäten werden häufig medizinische Untersuchungen und Labortests durchgeführt. Ziel ist das Nachzeichnen der Entwicklungsgeschichte von HPV und der von dieser Infektion verursachten gutartigen und fallweise krebsartigen Verletzungen. "Wir wissen wenig über die Progression von HPV zu Gebärmutterhalskrebs. Diese Langzeitstudie erlaubt uns die Anfänge diese Entwicklung zu erkennen. Unsere Daten weisen nach, dass einige biologische und verhaltensbedingte Risiken, die mit LSIL in Verbindung gebracht werden, tatsächlich Risiken für das Entstehen von HPV sind. Zusätzlich zeigt diese Studie, dass HPV notwendig aber allein nicht ausreichend ist, um diese Verletzungen zu verursachen. Andere verhaltensbedingte und biologische Faktoren müssen beteiligt sein, am wahrscheinlichsten das Fortbestehen der viralen Infektion und die Immunreaktion der Frau selbst." http://www.eurekalert.com/releases/ucsf-lts061501.html

Die Neuigkeiten zu HPV-Infektion und LSIL sind laut Moscicki gut und schlecht zugleich. Innerhalb von 36 Monaten wurden 55 Prozent der Teilnehmerinnen infiziert. Die Einnahme von oralen Verhütungsmitteln kann das Infektionsrisiko halbieren. Andere Studien haben jedoch einen Zusammenhang zwischen einer Langzeiteinnahme und zervikalen Verletzungen nachgewiesen. Infektionen mit Herpes simplex steigerten das Risiko ebenso wie das Vorhandensein von Vulvawarzen. Andere sexuell übertragbare Krankheiten können die Immunantwort beeinflussen oder Verletzungen verursachen, die eine HPV-Infektion wahrscheinlicher machen. Die Risiko des Entstehens von LSIL ist im ersten Jahr nach der Infektion am größten und bleibt im zweiten und dritten Jahr hoch. Nach dem vierten Jahr pendelt es sich wieder ein.

Nähere Informationen zu HPV finden sich im Internet unter http://obgyn.uihc.uiowa.edu/Patinfo/Adhealth/hpv.htm
(Ende)

 

Leukämie bei Kindern - Ursprung im Uterus

  • Für ihre Forschung nach dem Ursprung der akuten Leukämie wurden Wiener Wissenschafter am Mittwoch mit dem Aventis-Preis ausgezeichnet. 80 Prozent der Leukämie-Erkrankungen bei Kindern entfallen auf die akute lymphatische Leukämie. Auf der Suche nach den Ursachen der Erkrankung haben die Wissenschafter vom Forschungsinstitut am St.-Anna-Kinderspital auch Untersuchungen an Ungeborenen durchgeführt. Die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Dr. Karin Fasching setzte sich das Ziel, herauszufinden, ob auch andere Subtypen von kindlicher Leukämie bereits im Fötus "angelegt" werden. Bedeutendstes Ergebnis der Forschungsarbeit: das Blutkrebs auslösende Ereignis findet, so vermuten die Wissenschafter, bereits beim Fötus im Mutterleib statt.
  • Im Fall von fünf Kindern, bei denen bereits im Alter zwischen sechs Monaten und vier Jahren eine Lymphoblastenleukämie diagnostiziert wurde, griffen die Wissenschafter auf eingetrocknete Bluttropfen zurück, die kurz nach der Geburt entnommen worden waren. Es stellte sich heraus, dass bei allen fünf Kindern die genetischen Veränderungen in den Blutzellen, aus denen sich später die Leukämie entwickelte, bereits zum Zeitpunkt der Geburt gegeben waren. Die Experten folgern daraus, dass die Grundsteinlegung für eine spätere Leukämieerkrankung bereits im Mutterleib erfolgt. Weiters habe sich gezeigt, dass bis zu fünf Jahre vergehen können, bis sich Symptome der kindlichen Leukämie bemerkbar machen. Insgesamt könnten die Resultate - bei Vorliegen eines breit anwendbaren Suchtests - der Schlüssel zu frühzeitiger und effizienterer Therapierung sein.
    Wiener Zeitung, Forschung, S. 11
    Netdoktor 19. Juni 01

 

 
   

http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=020121025

pte020121025
Forschung/Technologie, Gesundheit/Umwelt

Gen für Prostatakrebs entdeckt
Forscher hoffen in ferner Zukunft auf neue Behandlungsmöglichkeiten

London (pte, 21. Januar 02/14:28) - Ein internationales Forscherteam hat ein zweites Gen entdeckt, dem bei der Entwicklung von Prostatakrebs eine vermutlich wesentliche Rolle zukommt. Das Gen liegt auf Chromosom 1 in der Region HPC1 (Hereditary Prostate Cancer 1Region) und trägt den Namen RNASEL (ausgesprochen als R-N-ace-L). Das Gen kodiert für das Enzym Ribonuclease L, ein Enzym, das RNA abbaut. Welche Rolle dem Gen bei der nicht vererbten Form des Prostatakarzinoms zukommt ist noch nicht geklärt, so ein Bericht in Nature Genetics http://www.nature.com/ng . Die Wissenschaftler, darunter Forscher des National Genome Research Institute in Bethesda und des Johns Hopkins Medical Institutes, hoffen mit weiteren Genstudien letztendlich neue Behandlungsmöglichkeiten entwickeln zu können.

In seiner normalen Form bewirkt das RNASEL-Gen das programmierte Absterben einer Zelle nach einer Virusinfektion, die so genannte Apoptose. Dies erklärt laut Co-Studienautor Robert Silverman von der Cleveland Clinic auch den Zusammenhang mit Krebs. Wird das Gen inaktiviert, bedeutet dies die Störung des programmierten Zelltods. Die Krebszellen können unkontrolliert wachsen. Defekte Versionen des Gens würden auch dazu führe, dass der Tumor aggressiver wird, so Jeffrey Trent vom Genome Research Institute.

Für die Studie wurde die DNA von 26 für Familien mit Prostatakrebs-Vorkommen gescreent. Die Forscher entdeckten zwei Familien, bei der die Geschwister mit der Erkrankung eine vererbte mutierte Kopie von RNASEL besaßen. Derartige vererbte Mutationen sind aber nach Meinung der Wissenschaftler bei einem Großteil der Bevölkerung ungewöhnlich.
(Ende)

Suppression von Viralen Infekten (=unterdrückte Sykose) führt also über Schädigung des entsprechenden Gens zu Prostatakarzinom (Retzek)

 
   
 
Ärzte Zeitung, 18.06.2002

Jedes 15. Neugeborene hat eine Fehlbildung

Angeborene Erkrankungen in den westlichen Industrieländern häufigste Todesursache bei Kindern

WÜRZBURG (ras). In Deutschland kommt jedes 15. Kind mit einer Fehlbildung auf die Welt. Ein Fünftel dieser insgesamt im Durchschnitt 56 000 Kinder pro Jahr müssen sogar mit schweren oder lebensbedrohlichen Verläufen dieser Fehlbildungen rechnen. Das berichtete Dr. Annette Queisser-Luft von der Universitätskinderklinik Mainz beim deutschen Kinder- und Jugendärztetag in Würzburg.

Diese Erkenntnisse beruhen auf Zahlen des bundesweit repräsentativen Mainzer Geburtenregisters, das Queisser-Luft vor den 600 Kinder- und Jugendärzten bei der Würzburger Jahrestagung des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte Deutschlands (BVKJ) vorgestellt hat.

Nachdem in den vergangenen zehn Jahren 34 211 Kinder mit dem standardisierten Schema des Mainzer Geburtenregisters untersucht wurden, müssen eventuell alle bisherigen Statistiken als überholt angesehen werden. So werden heute zum Beispiel drei von 200 Neugeborenen mit einer Nierenfehlbildung und eins von 100 Neugeborenen mit einem Herzfehler geboren. Insgesamt ist die Inzidenz von angeborenen Fehlbildungen (56 000) häufiger als die Inzidenz von Darmkrebs (52 000 Neuerkrankungen pro Jahr) oder von Brustkrebs (46 000).

In den westlichen Industrieländern stellen angeborene Fehlbildungen nach Angaben von Queisser-Luft die häufigste Ursache der Kindersterblichkeit dar. Zudem machten Kinder mit angeborenen Fehlbildungen etwa ein Drittel aller stationären pädiatrischen Aufnahmen aus. Queisser-Luft: "Allein aus diesen Daten läßt sich ein dringender Handlungsbedarf ableiten."

Diesen akuten Handlungsbedarf sieht Tagungs-Präsident Hermann Schulte-Wissermann auch. Etwa 15 000 Kinder werden in jedem Jahr allein in Deutschland mit schwersten, lebensbedrohlichen Fehlbildungen geboren. Wenn sich mehrere Fehlbildungssymptome zu einem charakteristischen Muster verbinden, entstehe ein sogenanntes Syndrom. Jährlich werden laut Schulte-Wissermann bis zu 100 neue Syndrome bekannt und neu klassifiziert. Trotz aller Fortschritte in der Humangenetik seien heute jedoch Ursachen und Ätiologien von zwei Dritteln aller angeborenen Fehlbildungen noch unbekannt. 20 Prozent der Fehlbildungen sind genetisch bedingt, sechs Prozent werden durch Chromosomenveränderungen verursacht und weitere zehn Prozent durch teratogene Noxen.

Diese rasante Entwicklung zeige, daß auch in Zukunft der Kinder- und Jugendarzt mit seiner gesamten spezifischen Fachkompetenz nicht aus der Versorgungslandschaft wegzudenken ist, sagte BVKJ-Präsident Dr. Klaus Gritz abschließend. Dies setze allerdings voraus, daß die Weiterbildungspotentiale der Pädiater künftig nicht weiter von der Politik beschnitten werden.

Das Beispiel der angeborenen Fehlbildungen zeige zudem, daß gerade in der Pädiatrie ein immenser Fortbildungsbedarf besteht. Der diesjährige Kinder- und Jugendärztetag, so Gritz, sei diesem Anspruch gerecht geworden.

 

 
  Gesundheit/Umwelt, Forschung/Technologie

Ein einziges Gen bedingt 66 Prozent der bösartigen Hauttumore
Mit wirksamen Medikament erst in 15 Jahren zu rechnen

London (pte, 10. Juni 02/10:56) - Forscher haben erstmals nachgewiesen, dass zwei Drittel der bösartigen Hauttumore (maligne Melanome) Mutationen in einem einzigen Gen haben. Es ist dies der erste Durchbruch einer systematischen Genom-weiten Suche nach Krebs-Genen im Zuge des im Jahr 2000 gestarteten Cancer Genome Projects (CGP) . Das Sequenzierungsprojekt des Humangenoms <http://www.sanger.ac.uk/HGP> soll laut Berichten von New Scientist <http://www.newscientist.com> im April 2003 abgeschlossen sein. Bis dato haben die Forscher lediglich ein Prozent der geschätzten 30.000 menschlichen Gene mit der Gensequenz einer großen Bandbreite von kanzerogenen und gesunden Zelllinien verglichen. Mike Stratton, Co-Direktor des CGP am britischen Wellcome Trust Sanger Institute <http://www.sanger.ac.uk> , zum Forschungserfolg: "Die Entdeckung könnte direkt zu einer neuen Behandlung maligner Melanome führen." Mit ersten wirksamen Medikamenten rechnet Stratton allerdings erst in 15 Jahren.

Das Forscherteam stellte fest, dass das Gen BRAF in 66 Prozent der malignen Melanome mutiert ist, ebenso wie in zehn Prozent bei Dickdarmkrebs und zu einem niedrigeren Prozentsatz in anderen Tumorarten. Es war bereits bekannt, dass BRAF in der Kontrolle des Zellwachstums beteiligt ist. "Das Gen kodiert für ein Enzym, das andere Proteine mit einer Phosphatgruppe ausstattet. Eine geringfügige Mutation in Krebszellen schaltet das Gen permanent an und so erfolgt permanent ein Signal für ein Zellwachstum", erklärte Stratton. Die Suche nach einem Medikament, das diesen On-Zustand des Gens rückgängig macht, hat bereits begonnen. Derartige Medikamente würden erwartungsgemäß das Krebswachstum stoppen. Die Hoffnung der Forscher ist groß, spielt ein Gen der selben BRAF-Familie auch eine wesentliche Rolle bei einer anderen Krebsform, der chronischen myeloiden Leukämie. Tests haben bereits gezeigt, dass ein Medikament das Gen bei diesen Leukämie-Patienten erfolgreich blockiert.

Im Rahmen des CGP wurden systematisch alle Gene, die bei 48 Krebsformen des Menschen eine Rolle spielen, untersucht. Es wurden 1.500 Krebszelllinien gesammelt, um diese mit gesunden Zellen zu vergleichen. Mike Dexter, Wellcome-Trust-Direktor rechnet damit, dass innerhalb der nächsten fünf Jahre damit, dass das CGP einen Großteil der bei Krebs beteiligten Gene identifiziert hat. Laut Dexter sollen diese Informationen zu einer "Revolution" in der Krebsbehandlung führen – u.a. bei der Behandlung bösartiger Melanome. Maligne Melanome machen zwar "nur" elf Prozent aller Hautkrebsfälle aus, führen aber in jedem Fall zum Tod.
(Ende)

 
 
 

Bremsen Hepatitis-G-Viren die HIV-Vermehrung?

Zwölf Jahre nach der HIV-Diagnose leben noch 80 Prozent der Patienten, wenn sie zugleich eine aktive HGV-Infektion haben

WIESBADEN (ner). Es klingt paradox: HIV-Patienten leben länger, wenn sie gleichzeitig mit dem Hepatitis-G-Virus infiziert sind. Ist das der Anfang einer neuen Therapieoption für HIV-infizierte Menschen?

Bei aller Zurückhaltung - es sieht ganz so aus, glaubt man Dr. Hans Ludger Tillmann von der Medizinischen Hochschule Hannover. Denn das 1995 entdeckte Hepatitis-G-Virus (HGV), auch als GB-Virus C (GBV-C) bezeichnet, scheint die Replikation von HI-Viren zu behindern. Folge: Der Ausbruch von AIDS verzögert sich deutlich. Ist die Erkrankung dann da, verläuft sie wesentlich milder als ohne HGV-Infektion. Und: HGV macht selbst nicht oder sehr selten krank.

Das ist das Fazit einer siebenjährigen Studie von Tillmann und seinen Mitarbeitern bei 197 HIV-positiven Patienten, für die Tillmann in Wiesbaden mit dem hochdotierten und vom Unternehmen Abbott gestifteten Dr.-Ernst-Wiethoff-Preis ausgezeichnet worden ist.

Gleichzeitig HGV-infizierte Patienten lebten bis zu viermal länger als HIV-Patienten, die HGV nicht in sich trugen. Zwölf Jahre nach der Erstdiagnose HIV lebten noch 80 Prozent der Patienten, wenn sie gleichzeitig eine aktive HGV-Infektion hatten, die Patienten ohne HGV waren zu diesem Zeitpunkt bereits alle tot, so Professor Klaus Peter von der Ludwig-Maximilians-Universität München bei der Preisverleihung an Tillmann in Wiesbaden.

Bisher gilt die wegen der gleichen Übertragungswege häufige Koinfektion von HIV-Patienten mit Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Viren als schlechtes prognostisches Zeichen. Diese Patienten sterben oft eher an Leberversagen als an AIDS. Für HGV war zunächst ähnliches befürchtet worden. Zur Überraschung aller trat genau das Gegenteil ein.

Allerdings ist die Beweiskette noch nicht vollständig. Es könne sein, so Tillmann zur "Ärzte Zeitung", daß HGV nur ein Marker ist für andere sich günstig auf die HIV-Infektion auswirkende Faktoren. So könnte die HGV-Infektion auf eine genetisch bedingte besondere Immunitätslage hinweisen, die den Wirt befähigt, HI-Viren besser zu kontrollieren.

Doch Tillmann glaubt eher an einen direkten Zusammenhang. In anderen Bereichen der virologischen Forschung gibt es ähnliche Beispiele für solche Phänomene. Zudem ergab die Analyse von Blutproben von weiteren 200 HIV-positiven Patienten eine umgekehrte Proportionalität von HGV- und HIV-Last im Serum: Je mehr HGV sich im Blut befand, desto niedriger war die Konzentration an HIV. "Dies läßt die überaus verlockende Schlußfolgerung zu, daß das HGV die Vermehrung von HI-Viren hemmt", so Peter. Für die sich täglich 15000 neu infizierenden HIV-Patienten weltweit sei diese Erkenntnis von nicht abschätzbarem Wert. Sollte sich der Zusammenhang beweisen lassen, wäre die Entwicklung eines Impfstoffes mit HG-Viren die logische Konsequenz.

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Aus der Forschung (aus dem Internet gesammelt)

 

 

 

 

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