Heli Retzek:
Medulläres Schilddrüsen-Karzinom
Artikel veröffentlicht in der HIÖ xxx, 12/2002
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Prolog
Im Jänner 1998 hab ich meine Praxis eröffnet.
Voller Euphorie und Erwartungen, die v.a. anfangs auch oft erfüllt wurden, bis
die ersten Anginen, Mittelohrentzündungen, Colitiden usw nicht so liefen, wie
ich hoffte! Es schien sogar, dass es mir mit zunehmender Praxis, Wissen &
Erfahrung bei vielen Patienten immer schwieriger fiel, zB Sepia von Phos,
oder Phos von Caust usw. zu differenzieren. Studium bei Dr.
Spinedi ab 1998 ermöglichte zwar die Behandlung von tiefen Pathologien, die
dort erlernten Strategien versagten aber wiederum gerne bei funktionellen
Störungen, Depressionen, hyperaktiven Kindern usw ..... Der Versuch dann mit
"Scholten" und anderen Analysestrategien zu arbeiten erbrachte ein
ähnlich gemischtes Bild: einige fantastische Wunderheilungen aber auch viele
Fällen, die eben nicht gebessert wurden, und einige der Wunderheilungen
erwiesen sich schliesslich längerfristig als Palliationen[1].
Jedenfalls aber eine zunehmende Verwirrtheit hinsichtlich Strategie, die sich
erst jetzt, im 5ten Jahr der Praxis langsam löst, darüber aber soll an anderer
Stelle berichtet werden.
Trotz all dieser Schwierigkeiten in der Praxis
hat sich ein Faktor als Erfolgsgarant herauskristallisiert: nie aufgeben,
und immer genau auf die Lebenskraft hinhorchen!
Zum Fall & Strategie
Dieser Fall ist kein "schöner Fall",
nichts "aufregend illustrierendes" für eine ganz bestimmte Arznei,
kein Wunderheilung; einfach ein banaler Fall, wie man ihn mit
"durchschnittlichen Fähigkeiten" durchaus reproduzierbar hinbekommen
kann. Zwischen 1998 und Oktober 2002 konnte ich 240 Carcinom-Patienten
behandeln, viele dieser Therapien ähneln dem hier vorgestellten Fall:
Unsicher ob die Arznei passt, ev.
mehrmaliger Arznei-Wechsel, immer jedoch strenge Beobachtung der vorhandenen
und neu auftretenden Symptome. Tatsächlich gelingen
mir nur in 50% der Krebsfälle jene Therapien der "ruhigen Hand" mit
einer einzigen Arznei, wie wir sie von Dr. Spinedi lernten, das sind die
weniger fortgeschrittenen Krebsfälle mit kohärenter Lebenskraft (Candegabe A).
Nur in einer Handvoll Fälle mit fortgeschrittener Krebserkrankung gelang mir
die "ein Mittel-Strategie" bis zur Heilung, hier jeweils mit einem
Simillimum (vermutlich Candegabe B Patienten mit schwacher aber kohärenter
Lebenskraft). Interessanterweise führen die Simile-Behandlungen mit wechselnden
Arznein meist trotzdem zu einem befriedigendem Ergebnis, wie der nachfolgende
Fall demonstrieren soll.
Selbstkritisch und zweifelnd (ob der eigenen
Unfähigkeit so "ruhig" wie Spinedi behandeln zu können) fand ich
meine Praxis ganz gut abgebildet in Horst Barthels Buch derErfolg gibt mir
Recht, in welchem ja die Arznein öfters gewechselt werden, wobei seine
Arzneigaben aus den Anamnesen nur bedingt nachvollziehbar sind, v.a. die
Arzneiwechsel recht unsystematisch erscheinen.
Ein Studium dieser Kasuistiken zeigte, dass
Barthel in den Folgekonsultationen immer auf jene Symptome verschreibt, die
DEUTLICH zum aktuellen Zeitpunkt präsent waren (er bevorzugt dabei jedoch
Symptome aus der Liste der "Symptome der latenten Psora[2]").
Die Wahrnehmung dieser oft kleinen Symptome[3]
ist von absoluter Bedeutung in der Krebstherapie, wie uns schon Spinedi gelehrt
hat.
Immer wieder rechtfertigt Bartel bestimmte
Arzneigaben durch oft willkürlich erscheinende Auswahl von Rubriken, die ganz
banal der Grundpathologie entsprechen (zB: Allgemeines; Krebs der Drüsen).
Der grossartige Artikel von Norbert Winter zur Boger-Methode[4]
präzisiert in diesem Sinn jedoch die Notwendigkeit,
sich bei manifester Lokalpathologie und einseitiger Krankheit eng an die
Rubriken der Lokalpathologie des Hauptsymptoms zu halten[5].
Prinzipiell beginnt man mit einer
"Konstitutionstherapie[6]"
meistens mit einem grossen Polychrest[7]
- muss dann wegen Nicht-Ansprechen[8]
oder akuten Krisen immer mal zu Arznein mit reduziertem Schwerpunkt
(Lokal-Krebs-Pathologie[9])
ausweichen. Wann wie wohin womit geben die Symptome des Patienten vor.
Jedenfalls: bei sorgsamer Beachtung der
Änderungen der Symptomatik und anschliessend symptomenorientierter
Verschreibung[10] sind die
Ergebnisse oft erfreulich. Wenn man am Ball bleibt, den Symptomen vertraut, die
Arzneimittel nicht exzessiv überdosiert und vorallem nicht aufgibt,
können tatsächlich die meisten Fälle gut getragen werden, selbst nach langer
"Fehlverschreibung"! Schulmedizin stört nicht wesentlich, man sieht
meistens trotz Chemo usw. recht klar die Arznein.
1 Anamnese vom
31.05.1999 Dauer 2:54'
|
Patientin LN, geboren 15. Jänner 1953 medulläres
Schilddrüsen-Carcinom (C-Cell) [11]
Frau L. wird von einer Freundin gebracht die
auch die Therapiekosten übernimmt, da die Patientin als "Flüchtling"
nicht viel Geld habe. Patientin ist schmal, grau-grünlich im Gesicht, schaut
ziemlich belastet und fertig aus. Merkwürdig kindliche Stimme, fast pipsig.
Sie erzählt: Schon vor einigen Monaten habe ich einen Knoten in der
SD entdeckt, die SD-Untersuchung ergab einen kalten Knoten. ... der
"intraoperative" Gefrierschnitt brauchte 26 Tage (!!!), erst dann kam
das Ergebnis: Schilddrüsencarzinom rechte Seite[12].
Der linke Schilddrüsenlappen ist ebenfalls knotig verändert, leider wurde er
nicht mitentnommen. …. Erst in 3 Mo kann wieder untersucht oder operiert
werden!!
Weiters wurde wegen meiner Metrorrhagien ein Endometriumpolyp festgestellt und
gleich entnommen.
Ich habe seit 2 Jahren an Händen und Füßen ein starkes
Ekzem. Ich werde erfolglos wechselweise gegen die jeweils aktuelle Diagnose
behandelt: Ekzem, Neurodermitis, Pilzinfektionen und nun schließlich gegen eine
Psoriasis pustulosa: massiv eitrige Pusteln an Handflächen und
Fußsohlen, erscheinen vor der Regel, trocknen und schuppen danach wieder
ab. Rechts viel stärker wie links. Schlimmer durch Paprika und Pfeffer (Conium!).
FK: Bis zum 7. Lebensjahr gesund. Dann
Keuchhusten 3 Monate lang. Mit 12 Jahren nach Schlag auf die linke Brust,
danach Abszeß darin. Ein Jahr darauf ein gutartiger Tumor der linken
Brust. Mit 21 beiderseitige
Adnexitis zwischen 20-21 Jahren, mit Streptomycinspritzen behandelt,
seither höre ich schlecht. Extremste Penicillinallergie. Kürzlich
Gelenksschwellungen und Urtikaria nach Klacid. .... Myom seit Jahren. Hühneraugen,
10 Stück, an den Zehen, kann kaum gehen so schmerzhaft.
20 Zigaretten pro Tag. Rechte Wange münzgrosser brauner Naevus
(Lentigo). Seit 2 Jahren Warzen am linken
Zeigefinger. Paprika agg stark (NT Retzek: PHOS, Sep, Lyc),
ein frischer Paprika und die Haut beginnt zu jucken! Blähungen von
Tomaten(haut), richtiger Meteorismus (Ferrum),
Kohlensäure <, Fett < (starke Schmerzen im Bauch). Ein Schluck Alkohol,
unerträglich: die Beine zittern, nach 2 Schluck Wein ist das Gesicht rot, kann
nicht mehr aufstehen (Conium). Anämie: seit 16 Jahren!
Fingernägel: weich, biegen sich um. Haare: vor 7 Jahren Alopecia am
Vertex. Ohren: jucken oder schmerzen von Windzug.
Kopfschmerzenvor der Regel. Schwere Venen bei schwülen
Wetter, besser durch umhergehen, chron. Blepharitis re Auge, als Kind oft
Blepharokonjunktivitis gehabt.
Erste Periode mit 15, extremste Schmerzen,
unregelmässig anfangs. .... Bin nervös vor der Regel.
Hitze und schwüles Wetter unerträglich, vor der OP allerdings immer kalt gewesen.
Sonne <, halte ich nicht aus.
Mutter: war 39 Jahre als ich geboren wurde, nervös,
Nierenleiden, RR, Uterusprobleme, Myom. Hatte große Kondylome, einer fast
handflächengroß, wie ein Pilz am Oberschenkel oben außen, blutend gewesen.
Vater: Hautkrankheiten, hat schwerste Krebsmittel dagegen
bekommen, viele Allergien.
Wir stammen aus Bosnien. Wir hatten ein kleines Haus,
direkt am Fluß in einer Schlucht. Ich habe es 3x erlebt, daß bei Hochwasser das
ganze Haus überschwemmt worden ist und wir unser ganzes Hab und Gut verloren
haben. Das war schlimm, wir mußten immer sehr hart arbeiten. (weint) Ihre Freundin, die sie hergebracht hat, unterbricht
mehrmals und bestätigt, daß sie wie ein Tier arbeitet, daß sie nicht rasten
kann, daß sie unentwegt unterwegs ist. 10 km waren nichts für mich, ich war so schnell,
niemand konnte so schnell wie ich laufen oder gehen oder arbeiten. Alles muß
perfekt sein! Das ist meine Natur. Ich muß nicht jeden Tag die Wohnung putzen,
aber ich bin sehr genau, mache alles sehr schnell.
Ich bin nervös wenn ich sitzen muß. Bewegung
verbessert. Auch hinsichtlich schlimmer Geschichten oder Gedanken, z.B. wenn
jemand vom Krieg reden, ich muß dann aufstehen und arbeiten, irgend etwas tun,
Arbeit lenkt mich ab. Arbeit, Arbeit Arbeit! Will arbeiten. Immer Sorgen um die
anderen. Wenn ich arbeiten würde, wäre vielleicht alles leichter. Dieser
Krankenstand momentan ist das härteste für mich. Für mich ist das “muss”
normal. .... Die Kollegen meinen, ich möchte mich einfach in den Vordergrund
spielen, aber ich kann nicht anders.
Oft habe ich schlimme Gedanken: ich bin nur mehr da
wegen meiner Kinder, nur die Kinder machen mir Sorgen. Ich hatte immer schon
das Gefühl, wenn ich etwas bekomme, dann am Hals. .....
Wir alle, im Krieg, sind zerrissen und verloren. Ich
habe Angst um meine Arbeit weint.
Perfektionismus war früher arg ! Jetzt ist es mir schon fast egal.
Beurteilung
(diktiert
1999) Sicher eine sehr
interessante Psychodynamik. Ich glaube dies würde als aufgelegter Ferrum
iodatum Fall nach Jan Scholten durchgehen. Ich glaube Sie würde auch sehr von
diesem Mittel profitieren, die Scholtensalze, wenn ein eindeutiges Mittel
durchgeht, können unglaublich helfen. Dietmar Payrhuber hat mehrere Tumore
sowie tief miasmatische Störungen mit Verschreibungen nach Scholten langfristig
heilen und gleichzeitig die zentrale Ströung eliminieren können.
die Repertorisation
repräsentiert die Totalität aller Symptome, die ich schon während der
Anamnese mit-sammle, nicht das "hoch-spezifische" dieses Falles.
Durch die Elimination basierend auf den auffallenden Symptomen mit der
Qualität die "miasmatische" Störung[13]
abzubilden (NON Mental State, nach §211 differenziert dieser nur die Arznein,
die über §153 Symptome der Störung [Hauptsymptom + Nebensymptome] in Frage
kommen) geht nur mehr SEPIA durch. Dieses deckt auch die Totalität der
Symptome und mit hoher Charakteristik das Gemütsbild, das vorallem durch
Kummer und Arbeit als Ablenkung, sowie vielen sykotischen Störungen bestimmt
wird.
|
Iodum trifft den Kern des Problemes sehr
genau, die Hitzigkeit, die Unruhe, dieses Gefühl des drohenden Unheils, das
körperliche Unbehagen um ruhig sitzen bleiben zu müßen, das
Schilddrüsencarzinom. Psychodynamisch nach Scholten Flüchtling, Arbeit müßen,
aufgeben, 3x alles verloren, wie aus dem Buch von Jan Scholten. Ev. würde
Kalium Iodatum noch besser passen, sie arbeitet ohne zu schwitzen, und ohne zu
ermüden.
Aber (ich habe das 1999 tatsächlich so diktiert) als
Schüler von Dr. Spinedi versuche ich nicht zu theoretisieren und nehme was da
ist: am auffallendsten vorher wie nachher die pustolösen Ekzeme, die 2 Jahre
vor der Erkrankung und auch jetzt nach der Krankheit vorhanden sind. Diese
Lokalsymptome werden sehr gut durch Conium gedeckt, ein starkes Drüsenmittel.
Das gesamte Bild wird aber noch deutlicher in der Repertorisation von Sepia
gedeckt. Dieses hat die Myome, Allergien, Flecken, Pusteln, Rastlosigkeit, usw.
Ich gebe ihr daher zu Testzwecken Sepia LM1 nach der Originalvorschrift von
Hahnemann, weiters die Basistherapie.
Repertorisation & Therapie
Therapie 31. Mai 1999
·
Basistherapie mit Antioxidantien: Se 500µg pd[14],
1g VitC pd, abends Basenpulver
·
Tinktura Conium,
Hydrastis, Phytolacca, Thuja gemischt, 3 x 5 Tropfen (Tinkturen setze ich mittlerweile nur mehr selten ein, das
gute Mittel alleine reicht meistens)
·
Tee:
Calend., Card-marian, Galium-a, Lyc, Mill, Urtika - sowie LaPacho
Tees haben sich sehr bewährt, zur Drainage
und um bestimmte Organsysteme zu stützen. Den Einsatz von Tees bei der
Krebstherapie hab ich nicht aufgegeben, meine Rationale sind die beiden Bücher
"Apotheke Gottes" und v.a. die "Heilungsberichte" von Maria
Treben (Enzian Verlag). Die Tinkturen habe ich im wesentlichen aufgegeben, Mistel
setze ich noch sehr gern bei Melanomen oder deutlich immunkomprimierten
Patienten ein, weniger bei klaren, deutlichen Fällen.
Sepia LM1 nach der Originalvorschrift
Hahnemanns
2. Anamnese vom
15.06.1999
|
2 Wochen später: ich erkenne sie nicht wieder:
das hepatische Colorit ist einer zart-rosa normalen Farbe gewichen. Sie schaut
deutlich fülliger aus im Gesicht, hat klare Augen, schaut mich direkt an, wirkt
ruhig und freundlich. Sie hat ihre Tochter mit. Auch die Tochter sagt, daß sie
viel viel besser aussieht. Die Verlaufsparameter haben sich wesentlich
verbessert.
Eiter am Fuß verschwunden. Ich rauche derzeit 16
Stück. Habe 61 kg, 1 kg zugenommen.
Temperatur ausgeglichen. In den letzten Tagen mehrmals
übel gewesen, wahrscheinlich von der Hitze. Dieses Symptom hatte ich schon vor
der OP und war nach der OP verschwunden. Zuletzt ständige Übelkeit altes Symtom unter Sepia gekommen.
Zeitweise Magenweh, wahrscheinlich bekomme ich wieder
eine Gastritis, dies ist ein altes Symptom.
Die Nervosität ist unterschiedlich, zeitweise besser
und dann wieder schlechter (die Tochter meint aber, daß sie deutlich ruhiges
sei).
Ich habe Krämpfe der Waden in der Nacht. Dies ist ein
altes Symptom. Seit Sepia sind die Beine besser, erst am Abend werden sie
wieder schlimm. Früher hatte ich unglaublich starke Krämpfe.
Am Tag muß ich derzeit immer schlafen. Eine Stunde
Schlaf >, wenn ich länger wie 2 Stunden schlafe, bin ich sehr schlecht
gelaunt und reizbar.
Das rechte Auge ist besser, dafür habe ich zeitweise
das linke Auge gespürt.
Die Hühneraugen sind ganz schlecht geworden, wenn ich
gehe, sticht es direkt bis in den Kopf. (beim Vorlesen aller Modalitäten aus
dem Repertory Generali bestätigt sie jedes einzelne Symptom: stechen, drücken,
ziehend). Es ist richtig einschießend, bis hinauf diese Schmerzen.
Beurteilung
(diktiert 99) Diese wundersame Verbesserung des
gesamten Äußeren nach 2 Wochen ist sicher den Tees und weniger Sepia
zuzuordnen. Ich beobachte eine derartige Verbesserung immer wieder nach
entsprechender Drainage, was dem Patienten nützt, kann dem Tumor nicht schaden
(?).
Mittlerweile arbeite ich seit über einem Monat
mit LM-Potenzen nach der originalen Vorschrift und kann immer wieder sehr schön
entsprechende Reaktionen beobachten.
Die Verlaufsparameter darf ich bis auf die
Hühneraugen wohl als positiv beurteilen, das Symptom der jetzt “geringeren
Energien” würde ich eher als positiv beurteilen. Die übertriebene Arbeitswut
der Patienten entspricht jetzt eher dem Normalzustand als vorher. Dies wird mir
auch von der Tochter bestätigt. Übrigens meint die Tochter auch, daß ihre
Mutter beständig von Tod sprechen würde. Die Verschlimmerung der Hühneraugen
oder Warzen, ich kann es selber nicht genau definieren, kann ich noch schwer
einordnen, hier fehlt mir entsprechende Erfahrung (sollte vielleicht Dr.
Spinedi konsultieren?), ev. kommen sie tatsächlich stärker heraus, oder es
bedeutet, daß Sepia nicht paßt.
Das wiederauftreten vieler alten Symptome darf
als positiv gewertet werden, dies heißt, daß wir leicht überdosiert haben, dann
sollten wir zuwarten.
Nachwievor sehe ich Ferrum iodatum
herausleuchten, Sepia hat viel gebracht, deswegen wechseln wir nicht. Conium
möchte ich ihr unbedingt geben, aber jetzt bleiben wir vorerst bei dem guten
Mittel.
Therapie
5 Tage Pause, dann Sepia XM, Ko in 5 Wochen.
3 Anamnese vom
18.07.1999
|
Seit einer Woche wieder Pusteln an der li
Handfläche und li Fußsohle, alles war bisher völlig in Ordnung. Bin seit 1
Juli wieder in der Arbeit. die linke Seite ist nicht operiert, dort ist
noch eine suspekte Struma drinnen.
Hühneraugen starke Schmerzen, wie ein Blitz, bekomme auch neue
Hühneraugen, 2 oder 3.
Paprika agg. sehr stark, vertrage ihn aber überhaupt nicht! Gestern
habe ich ihn sogar in der Leber gespürt, ich muß aber Paprika essen, ohne
Paprika schmeckt es nicht. Fett verursacht Brechreiz und Übelkeit.
Ohren immer noch Zugluft, vor einem Tag stark
verschlechtert, Zugluft ist insgesamt unangenehm, spüre ich dann so als
ob der Kopf leer wäre als ob er nicht mehr zu mir gehört.
Menses: war schlecht, nach 2 Wochen erneut bekommen,
dauerte nur 3 Tage, war ziemlich braun.
Die Fingernägel links schlecht, zT. gebogen
(fast Uhrglasnägel) rechts in Ordnung.
Hühneraugen insgesamt 20 % besser. Wenn der
Wetterwechsel ist, spüre ich sie sehr schmerzhaft. Im Winter spüre ich den
Schnee 2 Tage vorher im Hühnerauge (Sepia!). Aber auch Witterungsumschwung von
kalt auf warm.
Gewicht: 63 kg,
Zigaretten: 16-18 pro Tag
(diktiert 99) Sepia war sicherlich gut, was wir
aber sehen ist ein Wechsel, jetzt ist die ganze linke Seite übermäßig stark
belastet, links ist die Psoriasis schlechter als rechts (vorher umgekehrt),
links die Hühneraugen schlechter. Nachdem sie nur rechts Schilddrüsenoperiert
ist, bedeutet das u.U. noch ein Karzinom auf der linken Seite! Nachdem sie von
Beginn an viele Conium-Allgemeinsymptome gezeigt hatte, gebe ich ihr jetzt
Conium XM. Die Hühneraugen, die sich
unter Sepia insg. eher verschlechtert haben, werden durch Lyc. gedeckt, weiters
diese anhaltende und massive Zwiebelverschlechterung und hat auch als einziges
Mittel das Symptom der Manie für Arbeit. Daher Lyc. LM3 aus dem 3. Glas und -
als "Lokalmittel" - nach der nächsten Menses Conium XM
Kommentar 2002: heute würde ich 1. am
Beginn der Therapie nicht so rasch von den Q-Potenzen weggehen 2. nicht so
rasch die Arznei wechseln (ich hab meine damaligen Überlegungen nur kurz
skizziert, vermutlich war Lyc durch die Symptome deutlicher indiziert) und 3.
bei einem so kohärentem Fall keine Doppelpotenzen mehr geben, wiewohl dieses
Konzept erneut von Ramakrishnan in die Krebstherapie eingeführt worden ist und
v.a. bei schweren Fällen mit bereits zerfallender, inkohärenter Lebenskraft
bedacht werden muss. Die XM als Potenz auch bei fortgeschrittenen Pathologien
ist nicht schlecht[16],
kann aber sicher nur für bestimmte Arzneien empfohlen werden (pflanzliche
Krebsarznein?), ich bin aber mittlerweile auf die 200er oder bei sehr schweren
Fällen auf die 30er zurückgefahren. Dietmar Payrhuber verwendet durchaus D6 und
D12.
Die grundlegende Strategie: dass es
auf allen Ebenen besser gehen muss, sonst passt die Arznei nicht und es muss
re-analysiert werden und ggf. die Arznei gewechselt werden ist heute wie damals
gültig und entspricht konzeptuell auch der Strategie, die in Orselina gefahren
wird.
Die Histologie des rechten SD-Lappens wurde in
Wien am AKH ausgewertet, von dort aus versucht man nun die Patientin zur
Re-Operation und Nachbehandlung nach Wien zu bekommen, diese Karzinome sind ja
selten, mit keiner übermässigen Prognose ("in Einzelfällen hat man
durchaus schon 10j Überleben feststellen können") und ausser
Neck-Dissektion & Radiatio und experimenteller Somatostatin-Therapie nicht
zu behandeln. Die Patientin will die linke Seite der Schilddrüse lieber hier
vor Ort operieren lassen.
4 Anamnese vom
03.08.1999 K-ID 2094707126
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Steht plötzlich in der Ordination, riecht
stark nach Tabak. Die
Hühneraugen haben noch zugenommen, es sind 2 neue gekommen, die Schmerzen sind
etwas besser. Die pustolöse Psoriasis an den Händen vorerst völlig abgeheilt,
so gut war es eigentlich noch nie. An den Füßen noch einige Pusteln vorhanden. Nächste
Woche hat sie die OP der 2. Schilddrüse, angeblich soll eine Art
Neck-Dissection durchgeführt werden. Leider kommt sie ohne Termin, ich kann
keine exakte Befragung durchführen, sie erhält in der OP-Vorbereitung erneut
eine Dosis Conium XM (3 Wochen nach der letzten), sowie Arnica 200 perioperativ.
Soll sich nach der OP melden.
5 Anamnese vom
05.09.1999 K-ID -845496065
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Vereinbarter postoperativer Termin. Schaut blendend
aus. Die Wunde im Halsbereich in Heilung begriffen, nicht be-sonders
geschwollen, keine Neck-Dissektion sondern nur regionäre LK entfernt. Schöne
rosige Gesichtsfarbe, lacht die ganze Zeit, gratuliert mir.
Die Psoriasis weg: die Hände völlig normal, die Füße
ebenfalls. Seit 10 Tagen keinerlei Schmerzen mehr in den Hühneraugen. 62 kg.
Postoperativ nur 4 Stunden auf der Intensivabteilung,
weil es ihr so gut gegangen ist, nur Arnika gebraucht.
Häufig Übelkeit, Schluckauf und Rülpsen. Großen Gusto
auf Paprika, Gurken und rohen Zwiebel, verträgt dies aber überhaupt nicht,
bekommt richtigen Meteorismus von Zwiebeln. Wetterwechsel kein Problem
mehr.
Erwartungsgemäß zeigt die Aufarbeitung des 2.
Schilddrüsenlappens keine tumorösen Veränderungen mehr.
à soll noch für
1 Monat Wobenzym, Symbiontenlenkung (Hylak, Omniflora, Bioflorin)
zur postoperativen Stabilisierung nehmen, vorerst Thiosinaminum D6 2 x 1 Kugerl
für die Narbe[18].
In der Ordination Conium CM, sowie in 2 Wochen Lycopodium
XM wegen des als Krebsbegleitenden Symptoms aufgetretenen grossen braunen
Flecks auf der rechten Wange, den Hühneraugen, Zwiebelverschlechterung. Laser
mitgegeben, soll täglich 2 x 10 min die Wunde lasern.
Kommentar 2002: diese
Doppelpotenzgaben machen hier bei diesem speziellen Fall keinen Sinn, hier
hätte eine Mitteltestung mit Q-Potenzen erfolgen sollen. Zum damaligen
Zeitpunkt war die Krebstherapie einfach noch sehr undifferenziert und tw. experimentell,
wir haben erst 1999 die Q-Potenzen nach der Orginalvorschrift von Hahnemann
eingeführt.
6 Anamnese vom
10.11.1999 K-ID -1302788396
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Die Hühneraugen tun sehr weh, extrem.
Postoperativ war das fast weg!
Wirkt sehr bedrückt, spricht kaum, brüchige Stimme,
letzte Woche ist ihre Lieblingsmaus gestorben. Die ganze Familie ist bedrückt
(sehr tiefer Kummer!!). Morgen erster Arbeitstag wieder, ist nervös.
Der braune Fleck im Gesicht re Wange, Durchmesser 4 cm
zur Hälfte heller, die andere Hälfte dunkler wie ein Halb-mond, eher dunkler
geworden !!
Die Psoriasis war erneut, eitrig am Handgelenk links,
eitrig alle 2 Wochen, dann schuppt sie ab, sind nur geringe Floreszensen
vorhanden, kein Vergleich zu früher, aber immer noch, auch wieder stärker
geworden.
Zwiebel kann ich wieder essen, das ist gut. Pfeffer
und Paprika macht aber Hautentzündungen, "das war aber auch so beim
Vater".
Stuhl eher weich, nehme ja seit langer Zeit Ursofalk
wegen irgendeiner mysteriösen Leberkrankheit, im KH haben sie nicht Bescheid
gewusst, ich nehme es daher weiter (???
Erfahre ich erst jetzt, irgendwann war das dann wieder weg .... ?)
Extreme Wadenkrämpfe, morgen im Schlaf.
Bin sehr ruhig, auch dem Onkologen und den Kindern zu
Hause ist das aufgefallen. Man findet derzeit nicht die richtige Dosierung der
SD-Hormone, entweder zuviel oder zu wenig, demgemäss entweder heiss oder kalt.
Beurteilung
(diktiert 1999) Nicht Fisch, nicht Fleisch!
Schaut gut aus, aber zuwenig Energie, andererseits wird mit SD-Hormonen
herumprobiert usw. Insgesamt geht es nicht schlecht. Jetzt, wo der Zustand
halbwegs stabil ist, traue ich mich ein Experiment nach Verschreibung nach
Scholten Ferr.-iod. welches ich bereits am Beginn ausgewählt habe, zu geben,
weil bisher keine der Arznein wirklich überzeugt hat und ich zu dieser Zeit
einige Seminare bei Dietmar besucht habe, in dem er seine fantastischen
Heilungen mit diesen Verschreibungen präsentiert hat.
Bekommt aber zuerst Ignatia 200[19]
weil so sehr mit dem Tod ihrer Maus befasst (Wirkdauer von Ignatia nach
Bönninghausen 10 Tage), soll dann 10 Tage warten und dann Ferr.-iod. M nehmen
.
7 Anamnese vom 19.01.2000 K-ID -423056571
|
Bin depressiv, müde.
Ignatia war herrlich, das Mittel, das ich für die Maus
bekommen habe, der ganzen Familie ist es sofort gut gegangen. Das war ein gutes
Mittel!! Es ist mir damit sehr gut gegangen.
Über Silvester war ich krank. Seit die Kugerlwirkung
von Ign. vorbei ist, fühle ich mich viel schlechter, ich nehme zu, grosser
Appetit. Ertrage den Hunger nicht mehr, der Magen ist unruhig, muss was essen (AMP
von Ferr-iod?).
Hühneraugen sind sehr schmerzhaft, etwas besser nach
Knoblauchauflagen, bekomme neue Hühneraugen.
Hühneraugen sind intensivste Schmerzen, blitzartig.
Muss hochspringen. Es brennt und ist z.T. geschwollen. Auch mein Vater hatte
sie. Viele Krämpfe in der Nacht. Bei normalen Elyten und T3/T4.
(diktiert 19.1.2000) Ferr.-iod. überzeugt
nicht, sie ist deutlich reduziert. Nach dem bereits ihr Vater so unter den
Hühneraugen gelitten hat, dies praktisch eine Familienmiasmatische Erkrankung
darstellt und nicht unbedingt im direkten Zusammenhang mit dem Karzinom stehen
muss, die Psoriasispustolose als eindeutig Krebsassoziertes Nebensymptom weg ist,
entschliesse ich mich Antimonium crud. C30 zu geben, mit der strengen
Auflage, sich in 3 Wochen zu melden und genau auf jedes Symptom aufzupassen!
dies
war die letzte diktierte Anamnese, es folgen nun jene, wo ich selber
mitgeschrieben habe.
8 Anamnese vom
22.03.2000 um 10:08 K-ID
147
|
natürlich hat sie sich nicht wie vereinbart
gemeldet sondern kommt Monate später ohne Termin in die Ordination: Schock!!!! Um Gottes willen !!!! Vor mir steht eine völlig
veränderte Person: eine fast faustgrosse Schwellung am rechten Hals vor dem
Sternocleidomastoideus, die ganz deutlich pulsiert. Im Narbenbereich aufgeschwollen. ganz
deutliches pulsieren !!!!
Sie erzählt
angestrengt und ängstlich:
"Rechts fühlt es sich innen geschwollen an, seit 2 Wochen und es brennt im Schnitt, wenn ich mich rechts
anstrenge, jemand hochhebe, genau wie nach der 2. Operation, nur rechte
Seite."
Die Psoriasis war zuerst links arg, jetzt seit 2 Tagen
rechts.
Hühneraugen sind ruhig, nicht mehr entzunden.
Die Psoriasis stinkt an den Füssen
Zwiebel: verursacht Müdigkeit, ich kann dann schlafen, der RR geht hinab.
Habe Angst! (Panik spürbar) Habe
Schmerzen wie früher, rechts in der SD. Die Hormone werden nicht stabil, einmal
sind sie zu niedrig, dann wieder zu hoch. Wenn ich aufgeregt bin usw. ist die
Stimme weg, nach längerem Reden ist ebenfalls die Stimme weg, war nicht so
stark seit der OP und all diese Beschwerden seit etwa 1 Monat. (Verzweifelt) Wenn
meine Tochter nicht wäre, die braucht mich noch, dann wäre es mir ja ganz egal,
dann würde ich es vorziehen zu sterben.
Kalt am ganzen Körper, wie ein Eiswürfel, Hände und
Füsse. Nach der letzte Untersuchung mit dem Ultraschall Schmerzen in der re
Leiste bekommen.Früher als jüngere habe ich ja wiederholt Adnexitis
gehabt. ....
Schilddrüse brennt wie Feuer, pulsiert
sichtbar. Das re Auge ist
rot, besonders nach dem Nachtdienst.
Eingeschlafene Finger, hatte ich schon früher, finger
3-5 links. Steif, spüre sie nicht, <greifen.
Krämpfe in den Beinen, habe OPC Kapseln gekauft, damit
waren sie weg, aber jetzt sind sie wieder da.
Durch das Weggehen von den Polychresten Sepia
& Lyc und Gabe eines Lokal-Spezifikums gegen die Hühneraugen, die nach der
Entfernung des Karzinoms als Symptom der latenten Psora vorhanden blieben, kam
es zu einer desaströsen Entgleisung des Falles!
Eine pulsierende einseitige Schwellung der
Schilddrüse hab ich so noch nicht erlebt, weiters die massive Verschlechterung
im Gemütsbereich, schliesslich noch die Schmerzcharakteristik BRENNEN, was in
solchen Fällen immer eine Infiltration von Nerven durch ein Carcinom-Rezidiv
befürchten lässt!
Zur erneute Fallanalyse mache ich 2
Repertorisationen mit den jetzt aktuellen Symptomen bzw. jenen Symptomen, die
nie gut geworden sind:
·
FACE; DISCOLORATION; brown; spots
·
EXTREMITIES; CALLOSITIES, horny; Soles, on; tenderness
·
GENERALITIES; FOOD and drinks; onions; agg.
Lyc
·
FACE; DISCOLORATION; brown; spots
·
EXTREMITIES; CRAMPS; Lower Limbs; night
·
EXTERNAL THROAT; PULSATION; Thyroid gland
Lyc, Iod
Lyc wurde bereits mehrmals gegeben, hat
damals nach Sepia den Fall recht schön gehalten. Wieso bin ich damals
weggegangen? Wieder eine neuen Idee, einer neuen Strategie auf der Spur? Das
ist leider die Praxis, das sind jene Fälle, die normalerweise in keiner
Zeitschrift erscheinen, das ist "realistische Homöopathie". Ich war
entsetzt und schockiert![20]
Es wird also Zeit die Arznei exakt
auszutesten, dies lässt sich in der kurzen Zeit nur mit Q-Potenzen und
Verlaufsparameter-Beobachtung bewerkstelligen. Diesmal keine Experimente, LYC
Q6
In diesem Scan der Verlaufsparameter
sieht man deutlich die Reaktion der Symptomenintensität unter Lycopodium als
Q-Potenz, Reduktion des Gesamtscores von 140 auf 40 Punkte in 16 Tagen.
Derartige exakte Verlaufsparameter-Aufzeichnungen haben sich als absolut
notwendig für die Krebstherapie erwiesen. Dieses System soll auf Dr. Heinz
Huber, Stuttgart zurückgehen und wird gleichermassen von Dr. Spinedis Team
verwendet.
9 Anamnese vom
25.04.2000 um 13:14
K-ID
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Pulsieren ist nicht mehr so schlimm. Ich fühlte
mich aussergewöhnlich gut, bei der der 2ten Flasche (Lyc Q7), bis Anfang
der 3ten Flasche (Lyc Q8).
Jetzt geht es mir gut, ich bin zufrieden. Wenn es so
bleibt, dann kann man so leben. Jetzt hab ich wieder Sinn im Leben gefunden.
Psoriasis: letzte Woche etwas da: < Eier, < Stress, < Pfeffer, <
Speck, < geräuchertes (dann geht Psoriasis innerhalb von 2h auf). Ich esse
das selten, aber es bringt alles zum explodieren.
Zwiebel macht Blähungen. Habe Cevapcicy gegessen: in
der Nacht Magenweh, Blähungen und Psoriasis <. Hatte zuviel Knoblauch und
Zwiebel - habe das gern.
Hühneraugen
sind jetzt ruhig. Nichts
gespürt
Erwache durch die Waden-Krämpfe 4h früh. Erst wieder
seit kurzem.
Menses-Blutungen nicht mehr so arg wie früher. Etwas
mehr nervös vorher.
.... diverse Träume, Angst um Kinder, vom Krieg .....
Angst um die Kinder: hab ich immer. Es ist nicht
normal. Sohn studiert in Salzburg und fährt mit Zug dorthin. Ich habe oft -
jahrelang - diese blöden Gedanken, das etwas passiert! Wenn ich nach Sarajevo
Reise, das Gefühl, ich komme nicht zurück. Will eigentlich nicht Nachrichten
hören, nehme es zu ernst. Es ist keine richtige Angst sondern belastet. zB
gestern die Nachrichten, es sind 34 Leute zu Ostern verstorben. Wird sicher 2d
dauern, bis ich diesen Gedanken los werden.
...... (viele Gedanken um das Leben, den Wert des Lebens aufgeschrieben)
...
PULSIEREN rechte Thyreoidea nach wie vor
sichtbar.
Nicht mehr weggehen, nicht auf die aktuelle
Gemütsdynamik eingehen, das ist ein kohärenter Fall der gut auf Lyc
angesprochen hat! Cool bleiben und weiter so.
à Lyc XM
10 Anamnese vom
21.09.2000
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Das Muttermal im Gesicht wird heller.
Hühneraugen haben einige Monate Ruhe gegeben.
Leichtes Pulsieren der SD.
Wirkt depressiv.
habe zum Rauchen aufgehört.
à Lyc XM
11 Anamnese vom
02.11.2000
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Schaut gut aus!! Sehr zufrieden mit Befunden ausser dem Eisen (wegen
Menses). Aktiferrin dazugenommen. Letztes Monat: 15 Tage lang Blutung.
Brauner Fleck noch da auf der Wange
Thyroidea pulsiert immer noch ein wenig, der Onkologe
meinte, das sei wohl die Carotis in dem Bereich (??)
Ich hab mich gefunden, nicht viel Ärger, habe wieder
mit dem Rauchen angefangen, Kolleginnen sagten: freue mich, daß du angefangen
hast zu rauchen, jetzt kann man wieder mit dir reden.
Hühneraugen: einige Zeit war Ruhe, seit 2d spüre ich
wieder.
Es kommt Schnee, ich spüre den Schnee immer in den
Hühneraugen.
Füsse schlafen nicht mehr ein
Seelisch: gut
geht gut und jetzt auch ruhig dahin,
Hühneraugen wieder, daher die Arznei wiederholen. Trau mich nicht mit
spezifischen Arznein einzugehen auf die menopausalen Metrorrhagien:
à Lyc
CM, Hirtentäschel + Frauenmantel-Tee für die Metrorrhagien.
An dieser Stelle bricht der Kontakt zur
Patientin ab. Für diesen Artikel hab ich sie angeschrieben und mit ihr in der
Folge noch folgenden Termin gehabt
12 Anamnese vom
11.10.2002
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letzte Verordnung vor 707d am Do, 2. Nov 2000: Lyc CM, Hirtentäschel + Frauenmantel-Tee.
Sie werden sich fragen, wieso ich mich nicht mehr
gemeldet habe. Es geht mir eigentlich recht gut, ich bin zufrieden, und
ausserdem kostet es ja auch was[21].
Habe immer noch Hühneraugen, aber die hatte mein Vater
auch sein Leben lang.
Geht gut, bin zufrieden. Ausser diese Druckstellen,
vererbt, auch VATER hat diese Probleme.
Mein Fall war ja sehr interessant, die Ärzte von WIEN
aus wollten mich nach WIEN bekommen um recht dramatisch zu operieren und
nachzubehandeln, aber der Operateur XY hier wollte mich nicht lassen, das war
gut so. Im Blut war nix mehr, alle Kontrollen in Ordnung.
Ausschläge alles gut.
Ich habe noch Pusteln, wenn Eier esse, dann bekomme
ich eine Allergie, muss mich halten.
Zwiebel umd Paprika vertrage ich gut, auch Tomaten.
Keine Hitzezustände, arbeite noch viel aber nicht mehr
so verrückt wie früher.
Ja, ich rauche immer noch viel !!!
à Lyc CM
Der Fall ist recht illustrativ, ist er doch
eine typische "Simile-Behandlung", wie man sie - als normal begabter
Homöopath - bei Krebsfällen meistens durchführen muss, weil die scheinbar gut
gewählte Arzneien (Sepia, Ferr-iod) nicht ausreichend auf die entsprechenden
Nebensymptome des Karzinoms - die stellvertretend für die Aktivität des
Karzinoms beobachtet werden - einwirken.
Es gab Verschreibungsschwächen (zB Con CM
additiv, Ant-c 30 interponiert), das Hauptmittel LYC deckt den Gemütszustand
eigentlich überhaupt nicht, es gab eine ganz massive Krise ("Pulsierende
Schwellung der Thyroidea mit Brennschmerz und Todesgefühl") und trotzdem
geht es der Patientin schliesslich recht gut!
Wie gesagt, das ist keine "tolle"
Therapie, ich akzeptiere da auch jeden Einwand oder Hinweis, aber so ist's
gelaufen und mein Kredo ist die "realistische Therapie", die
eigentlich jeder klassische Homöopath unter Beachtung der Grundregeln, der
Verlaufsparameter[22]
bei enger Symptomenkontrolle durchführen kann.
Dr.med. Helmut B. Retzek
Autor der Complete Materia Medica Mind,
Beschäftigung mit Homöopathie seit 1991, niedergelassen als klassischer
Homöopath in Vöcklabruck seit 1998. http://www.homeopathy.at