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Vorab-Daten der MB-Studie Univ. Freiburg

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Studie zur Evaluation des Stoffwechselprogramms metabolic balance®

Studiendesign

Die „Studie zur Evaluation des Stoffwechselprogramms metabolic balance®” wird im Auftrag der metabolic balance®-GmbH vom Hochrhein-Institut für Rehabilitationsforschung in Kooperation mit der Abteilung Qualitätsmanagement und Sozialmedizin am Universitätsklinikum Freiburg (AQMS) durchgeführt. Der inhaltliche Schwerpunkt der Studie liegt auf der Untersuchung der kurz-, mittel- und langfristigen Behandlungsergebnisse des Programms im Hinblick auf eine Reduktion des Körpergewichts, eine Veränderung relevanter Stoffwechselparameter sowie eine Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität der Programmteilnehmer. Den an der Studie mitwirkenden Klienten werden zu fünf Messzeitpunkten Fragebögen vorgelegt: Zu Beginn der Teilnahme an dem Stoffwechselprogramm metabolic balance® (t0), sowie vier Wochen (t1), drei Monate (t2), sechs Monate (t3) und ein Jahr nach Teilnahme-Beginn (t4). Darüber hinaus werden zu jedem Erhebungszeitpunkt Blutuntersuchungen durchgeführt. Bislang liegen die Daten der ersten drei Messzeitpunkte vor.

Rücklauf, Drop-Out-Analysen und Stichprobenbeschreibung

Insgesamt haben im Aufnahmezeitraum N=970 Klienten mit der Programmteilnahme begonnen, von denen N=851 (86%) in die Studie eingeschlossen werden konnten. In einer Drop-Out-Analyse wurde gezeigt, dass sich diejenigen Klienten, die zu Teilnahme-Beginn nicht in die Studie eingeschlossen wurden, von den Studienklienten in zwei der sechs untersuchten Merkmale – Alter, Geschlecht, Body Mass Index, Motivation, (Ko-)Morbidität sowie Art der Betreuung (Einzel- vs. Gruppenbetreuung) – signifikant unterscheiden: Die Drop-Out-Klienten sind mit einem BMI von durchschnittlich 28,0 weniger übergewichtig als die Studienklienten (BMI: M=30,2) und nach Einschätzung der Betreuer weniger motiviert als die Studienklienten. Da jedoch die Drop-Out-Quote mit 14,0% relativ gering ausfällt, können die Studienergebnisse dennoch weitgehend auf alle Klienten übertragen werden, die im Aufnahmezeitraum bei einem der an der Studie teilnehmenden Betreuer mit dem Programm begonnen haben. Zum Erhebungszeitpunkt t1 betrug der Rücklauf 85,2%, zu t2 74,4%. Drop-Out-Analysen ergaben zu diesen beiden Messzeitpunkten keine systematischen Unterschiede zwischen in der Studie verbleibenden und aus der Studie ausgeschiedenen Klienten.

Bezüglich der Inanspruchnahme des Stoffwechselprogramms metabolic balance® lässt sich feststellen, dass sich überwiegend Frauen für diese Art der Behandlung entscheiden (82,8%). Die Teilnehmer sind im Durchschnitt 47,3 Jahre alt, wobei der jüngste Klient 18 Jahre und der älteste 84 Jahre alt ist. In Bezug auf den Bildungsstand sind Klienten mit einem Realschulabschluss bzw. einem Abschluss an der Polytechnischen Oberschule die am stärksten vertretene Gruppe (38,1%) und im Hinblick auf den beruflichen Status die Angestellten (42,4%). Knapp zwei Drittel der Klienten sind verheiratet (62,4%), drei Viertel geben an, in einer festen Partnerschaft zu leben (75,4%). Im Hinblick auf die mittels des „IRES-24-Patientenfragebogens” erhobenen Dimensionen gesundheitsbezogener Lebensqualität zeigt der Vergleich mit vorliegenden Normwerten eine relativ hohe Eingangsbelastung der Studienklienten zu Teilnahme-Beginn: Mehr als zwei Drittel der Untersuchungsstichprobe sind – bezogen auf die IRES-Dimension „Psychisches Befinden” – „auffällig” (22,3%) bzw. „gravierend” (46,8%) höher belastet als die Normalbevölkerung. Mehr als ein Drittel der Programmteilnehmer (34,9%) ist übergewichtig, weitere 48,5% sind adipös. 92,1% der Studienteilnehmer geben an, eine Gewichtsreduktion sei für sie persönlich ein wichtiges Ziel.

Ergebnisse

Gesundheitsbezogene Lebensqualität: Abbildung 1 veranschaulicht die Effektstärken der Veränderung gesundheitsbezogener Lebensqualität sowohl von t0 zu t1 als auch von t0 zu t2 im Hinblick auf die vier Dimensionen des „IRES-24-Patientenfragebogens” und den zusammenfassenden Summenscore. Dargestellt sind die SRM-Effektstärken, wobei Effektstärken unter 0,4 als „geringe Effekte” anzusehen sind, Effektstärken zwischen 0,4 und 0,8 als „mittlere” und solche über 0,8 als „starke” Effekte.

Abbildung 1: Effektstärken der Veränderung bezüglich der gesundheitsbezogenen Lebensqualität; Datenbasis: zu t1: Nmax=556, zu t2: Nmax=563

Zu t2 liegen die Behandlungseffekte in den Dimensionen „Somatische Gesundheit” und „Psychisches Befinden” sowie im Hinblick auf den Summenscore im hohen Bereich und hinsichtlich der Dimensionen „Schmerzen” und „Funktionsfähigkeit im Alltag” in mittlerer Höhe, wobei letztere mit SRM=0,74 die Grenze zur hohen Effektstärke knapp verfehlt. Mit Ausnahme der Dimension „Psychisches Befinden” konnten die Effekte drei bis vier Monate nach Teilnahme-Beginn verglichen mit den kurzfristigen Effekten zum Erhebungszeitpunkt t1 weiter gesteigert werden. Die Effektstärken hinsichtlich des psychischen Befindens sinken von SRM=1,10 auf SRM=1,03 leicht ab, bleiben aber im hohen Bereich.

Körpergewicht: Datenbasis für die Analysen in Bezug auf eine Veränderung des Körpergewichts sind ausschließlich diejenigen Klienten, die zu Teilnahme-Beginn eine Gewichtsreduktion als wichtiges Ziel angegeben haben. Während die Programmteilnehmer zum Erhebungszeitpunkt t1 im Mittel 5,8 kg (SD=3,0 kg) abgenommen haben, liegt die mittlere Gewichtsreduktion zwischen Beginn der Programmteilnahme und drei bis vier Monate nach Teilnahme-Beginn bei 8,4 kg (SD=4,8). Abbildung 2 verdeutlicht, dass mit jedem Erhebungszeitpunkt die Gruppen der Normalgewichtigen und der Übergewichtigen größer werden, während in den drei adipösen Gruppen (Adipositas Grad I, II und III) jeweils prozentual weniger Klienten vertreten sind.

Abbildung 2: BMI zu t0, t1 und t2; Datenbasis: zu t0: N=585, zu t1: N=553, zu t2: N=578; dargestellt sind die Prozentwerte

Stoffwechselparameter: Der Erfolg des Stoffwechselprogramms metabolic balance® misst sich nicht allein an Verbesserungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und einer Verminderung des Übergewichts, sondern auch an einer Normalisierung relevanter Stoffwechselparameter, die über die zu jedem Messzeitpunkt erfolgten Blutuntersuchungen erhoben wurden. Exemplarisch werden an dieser Stelle sowohl für die Gesamtstichprobe als auch getrennt für Männer und Frauen die Prozentwerte der optimalen Quotienten aus LDL- und HDL-Cholesterin (< 3) für die bislang untersuchten Erhebungszeitpunkte t0, t1 und t2 dargestellt.

Abbildung 3: Optimales Verhältnis von LDL- und HDL-Cholesterin zu t0, t1 und t2 (< 3); Datenbasis: zu t0: N=579, zu t1: N=517, zu t2: N=494; dargestellt sind die Prozentwerte

Wie die Ergebnisse zeigen, steigt mit jedem Erhebungszeitpunkt der Prozentsatz derjenigen Klienten, deren Quotienten aus LDL- und HDL-Cholesterin in einem optimalen Bereich liegen. Die männlichen Studienteilnehmer profitieren dabei – vor dem Hintergrund deutlich schlechterer Ausgangswerte – in höherem Maße von den während der Programmteilnahme erzielten Verbesserungen der Cholesterinwerte als die weiblichen.

Zusammenfassend kann in Bezug auf die kurz- und mittelfristige Ergebnismessung geschlussfolgert werden, dass die Teilnahme an dem Stoffwechselprogramm metabolic balance® zu nachweisbaren Verbesserungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und des Gesundheitsstatus der Studienklienten führt und – im Hinblick auf diejenigen Klienten, deren erklärtes Ziel eine Gewichtsabnahme ist – wesentlich zu einer Reduktion des Körpergewichtes beiträgt. Ob diese guten Ergebnisse zu der Sechsmonats- bzw. der Jahreskatamnese repliziert werden können, wird im weiteren Verlauf der Studie gezeigt werden.

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