Stammzellen sind Krebszellen die gegen Chemo resistent sind. Verapamil kann diese Resistenz aufheben.
Stammzellen = Chemoresistent
Stammzellen exprimieren MULTI-DRUG-TRANSPORTER, s.g. P-Glycoprotein.
Dieser Transporter kann Chemo sehr effektiv aus der Zelle rauspumpen, dadurch erreicht man keine ausreichenden Wirk-Konzentrationen, diese Zellen überleben daher die Chemo und führen zum Krebs-Rezidiv.
Verapamil hemmt P-Glycoprotein – potenziert damit die Chemo
Verapamil ist ein Calcium-Kanal-Blocker und wird in der Kardiologie seit Urzeiten angewendet: Blutdrucksenkend und bei Herzrhytmus-Störungen regulierend, auch bei Cluster-Kopfschmerzen u.a. (Wikipedia).
Verapamil wirkt interessanterweise auch als HEMMER des Chemoresistenz Multidrug-Transporters.
Dadurch können in Krebszellen v.a. in den Stammzellen viel höhere Chemokonzentrationen auflaufen, wodurch ene stärkere Chemo-Wirkung, v.a. auf jene Tumore erreicht werden kann, die eine hohe Stammzell-Konzentration haben, wie zb: Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Bisher konnte Verapamil-Potenzierung gezeigt werden in
- NSCLC – Lungenkrebs (5-FU, Xenotransplantate, 1987)
- Darmkrebs (Chemo: Vincristine, 1986)
- Leukämie (Vincristine, 1981)
- Neuroblastom, Glioblastom (Chemo: Adriamycin, 1986)
- Pankreas-Zelllinien (2016)
Wirkmechanismus: Expressions-Hemmung
Verapamil unterdrückt die EXPRESSION des p-Glycoproteins, diese wird bei mindestens 24h Vorbehandlung maximiert. d.h. In Vorbereitung auf eine kommende CHEMOTHERAPIE sollte der zu behandelnde Verapamil einige Tage vorher bereits einnehmen.
Selbst LowDose Verapamil-Therapie hatte eine signifikante Wirkung auf das Tumorwachstum (2016)
Multiple Studien vorhanden
Erstaunlicherweise findet man mit dem Suchterm “Verapamil x Chemotherapy x Cancer” heute über 1300 Studien, das Thema ist also durchaus breit und tief beforscht.
Verapamil als Adjuvans einige Tage vor der Chemo eingenommen, kann diese also sehr deutlich Wirkungs-akzentuieren!