Dem klassischen Homöopathen sind “Komplexe” ein Gräuel, wurde er doch von “Hahnemann” gegen die “Bastarden-Homöopathie” aufgehetzt.
Im Endeffekt wollen wir Therapeuten aber “Erfolge” und diese kommen mit geschickt zusammengestellten “Indikations-Mittel” (= bewährte Indikationen) viel verlässlicher als wenn jeder Fall individualisiert und repertorisiert wird. Das ist auch eine Patienten-Ökonomische Frage: die Leute wollen i.d.R. einfach die Mittelohr-Entzündung oder die Magenverstimmung eliminiert haben, und nicht ihr Lebenskonzept durchgehend modulieren. Das soll schnell und billig gehen.
Was spricht gegen die Verwendung von Komplexen und Indikationen:
das Konzept der “Unterdrückung” – das undeutlich von Hahnemann in der Vorrede der CK definiert wurde: “konnte einzelne Störungen immer eliminieren, aber das Langzeit-Gesamtergebnis war shit, desswegen entwickelte ich in 12j Tag/Nacht arbeit das Miasmenkonzept”.
Viel besser aber von Vijayakar gelehrt wurde, der mit seinem embryonalen Schichten / Gewebs-Modell die “Hering-Regel” erweitert hat und dessen Verlaufskontrollen man in der Praxis gut nachvollziehen kann.
Welches ich aber als DELUSION einstufe. Ich hab ja immer Hahnemann und Vijaykar im Hinterkopf und beobachte den Fall und kann leicht nachjustieren oder gegensteuern.
denn: Miasmatik = chronische Infektion und Infekt-Persistenz oder Infekt-Reaktivierung.
Eliminiere ich den Infekt korrekt (v.a. Lyme+Co-Infektionen, EBV, CMV, Covid, Mycos, Chlamyd, Gardnerella, Diplo, HPV, Ascaris, Schistosoma, ….) dann ist das Miasma weg.
Dazu kommt: Ben Lynch hat uns in seinem Buch “schmutzige Gene” unsere Leit-Motive der Polychrest-Gemütszustände präsentiert als typische Folgen gewisser Gen-Polymorphismen die zu mehr oder weniger Dopamin, Serotonin, Adrenalin usw führen. Hier finden wir die Basis unserer “Mental-States” – womit diese von den Chronischen Infekten abgelöst sind
Chronischen Infektionen haben v.a. Metall oder EMF-Intoxikationen oder Stress zur Ursache, schon Hahnemann berichtet dies in 30 x § – aber wir Homöos ignorieren dies und behandeln Amalgam-verseuchte wurzelbehandelte Leute die verwurmt und Gluten-vergiftet sind mit dem schwerpunkts-repertorisations-kriterium “genetisch determinierter Neurotransmitter-Status”, als ob all diese Cofaktoren keine Rolle spielen würde.
Dies ist eigentlich eine viel grössere Perversion der Homöopathie als bewährte Indikationen anzuwenden – voll bewusst dass man damit vielleicht nicht die chronische Infektion (= das Miasma) abdeckt und eliminiert – aber zumindestens eine Palliation mit vernünftigen Zeitaufwand und geringem finanziellen Kosten schafft, so den Patient hilft, bei sich hält und längerfristig an die Quelle (= die Infektion, die Intoxikation, das Trauma) herankommt.
Meine Einstellung war immer schon: was hilft hat recht
Desswegen bin ich heute KEIN klassischer Homöopath mehr!
