TKTL1 – neue Studie

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Newsletter von Dr. Coy / Firma Tarvalin vom 1. September 2011

Therapieerfolg bereits vor der Therapie erkennen!

Durchbruch in der Diagnose von Darmkrebspatienten, die mit Chemo-, Strahlen- und zielgerichteten Therapien erfolgreich behandelt werden können

Eine aktuelle Studie der Universität Mannheim stellt einen Durchbruch bei der Diagnose und Therapie von Patienten mit lokalem Enddarmkrebs (Rektumkarzinom) dar. Bisher wird unabhängig von der individuellen Situation des einzelnen Krebspatienten eine Kombination aus Chemotherapie, Strahlentherapie und modernsten zielgerichteten Therapien durchgeführt.

Während diese Kombinationstherapie bei einigen Krebspatienten äußerst erfolgreich wirkt, scheitert sie bei vielen anderen. Aus diesem Grund wurde nun an der Universität Mannheim getestet, ob es möglich ist, die Wirksamkeit der Kombinationstherapie bereits vor der Therapie vorherzusagen. Hierzu wurde bei einer Reihe von Genen untersucht, ob diese für eine solche Vorhersage geeignet sind.

Es konnte gezeigt werden, dass die Aktivität des TKTL1-Gens als einziges in der Lage war, die Gruppe von Darmkrebspatienten zu bestimmen, bei denen die Kombination aus Chemo-, Strahlen- und zielgerichteter Therapie erfolgreich war.

Studiendaten von Dr. Coy

Patienten mit einer niedrigen TKTL1-Genaktivität hatten eine sehr gute 3-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit von 87%, während bei einer hohen TKTL1-Genaktivität nur zu 37% einen Behandlungserfolg aufwiesen.

Darüber hinaus entwickelten sich in der Patientengruppe mit hoher TKTL1-Aktivität 1000% mehr Metastasen und lokale Rezidive (10x so oft) als in der Gruppe mit geringer TKTL1-Aktivität.

Damit ist es nun erstmals möglich, die Gruppe von Darmkrebspatienten zu identifizieren, bei der die Kombination aus Chemo-, Strahlen- und zielgerichteten Therapien erfolgreich wirkt und eine geringe Rate an Metastasen und Rezidiven auftritt. In dieser Studie konnte zudem gezeigt werden, dass herkömmliche Tumormarker wie CEA und CA den Therapieerfolg nicht vorhersagen können.

Mit TKTL1 steht damit nun erstmals ein Marker zur Verfügung, der einen Therapieerfolg bei der Anwendung von Chemo-, Strahlen- und zielgerichteten Therapien bereits vor Therapiebeginn vorhersagen kann.

 

Literatur

Expression of Transketolase like gene 1 (TKTL1) predicts disease-free survival in patients with locally advanced rectal cancer receiving neoadjuvant chemoradiotherapy.
Schwaab et al:  BMC Cancer 2011, 11:363
Studie –  FulltextPDF 

Transketolaselike protein 1 expression predicts poor prognosis in colorectal cancer.

Ahopelto  et al Cancer Biol Ther. 2016;17(2):163-8
 

Wie Sie wissen, nutzt die TAVARLIN AG diese Erkentnisse bereits seit geraumer Zeit zur Diagnostik onkologischer Fragestellungen von der Früherkennung bis zur Nachsorge. So kann z.B. bei Verdacht auf Resistenz schon vor Therapiebeginn der TKTL1-Score mit unserem speziellen Bluttest Tumorstatus I ganz einfach, schnell und zuverlässig überprüft werden, oder mit unserem Monitoring Therapieverlauf (Tumorstatus II) der Therapieerfolg überwacht werden.

Eine Übersicht über die weiteren Testungen für eine zielgerichtete Befundung sowie praktische Informationen zur Blutentnahme finden Sie in unserer Broschüre: 

Dr.med. Helmut B Retzek
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2 Kommentare

  1. Sehr geehrter Herr Dr. Retzek, mich würde sehr interessieren, wie sich das TKTL1 Gen in Verbindung mit der „Stevia“ – Süsse verhält ? Ist die Ernährung mit Stevia genauso schädlich wie mit dem herkömmlichen Zucker?

    Vielen Dank,
    mit freundlichen Grüßen aus Memmingen

    Alexander Schächer

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