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Tetracyclin

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Ein Antibiotikum mit vielen neuen Eigenschaften und Behandlungsmöglichkeiten.

 

Inkomplette Sammelseite auf der ich (für mich selber) die Info zu Doxycyclin und Tetracyclin sammle. Übrigens: ich verwende Tetracyclin und Tetrazyklin gleichermassen um für die Suchmaschinen bei beiden Schreibformen sichtbar zu sein, beide Formen sind offiziell.

 

Tetrazyklin als Antibiotikum

braucht keine weitere Erläuterung, wir Ärzte verwenden Minocin (Doxycyclin) routinemässig in der Akne-Therapie mit 50mg/d, ausserdem als Reserve-Antibiotikum für eine Vielzahl von Indikationen: Pneumonie, Borelliose ….

Übrigens: Doxycyclin reichert sich 4fach in der Gelenksflüssigkeit an (Synovial-Flüssigkeit) und kommt daher ausgezeichnet und bevorzugt in Frage bei infektiösen Gelenks-Entzündungen (Studie 2010).

 

Tetrazyklin als Rheumamittel

hier wird ein weiterer Mechanismus verwendet: Tetracycline hemmen die MMP (MetallomatrixProteinase) – das sind Zink-Abhängige Enzyme die das Bindegewebe (Kollagen ….) auflösen. MMP sind in der Onkologie als Therapie-Ansatz interessant, da diese Enzyme von den Krebszellen gebildet werden und die Metastasierung ermöglichen.

Erstmals habe ich von der Verwendung von Tetracyclin von Dr. Mercola erfahren, welcher diese Rheuma-Therapie von Dr. Brown übernommen hat.

Ich denke mit Schaudern an eine liebe, junge Patientin, welcher ich homöopathisch NICHT bei ihrer heftigen PCP (Gelenksrheuma) helfen konnte. Diese ist ausgebrochen nach einer Reise nach Australien –> Besuch eines Dschungels mit massiver Insektenstich-Belastung. Keine Vorerkrankung, keine genetische Belastung.

Ich war absolut überzeugt dass im Hintergrund eine Infektion als Auslöser steht, sie bekam als schulmedizinische Therapie die üblichen Immunsuppressiva mit mässigem Erfolg, eine Strategie die bei Infektiöser Ursache den eigentlichen Prozess nur verschlimmern würde. Vor Jahren haben wir Ärzte die Borrelliose auch nur als “Psychisch” oder “Rheuma” abgetan und die Patienten mit Antidepressiva oder Cortison verkrüppelt, ähnlich wie beim Whipple.

Meines Unvermögen als Homöopath ihr zu helfen ist mir heute noch eine schauerliche Erinnerung und hätte ich damals bereits vom Mercola/Brown Protokoll gewusst, hätte ich ihr wohl diese Off-Label Therapie mit Tetrazyklinen versuchsweise empfohlen.

Das Buch von Dr. Thomas McPherson Brown (über PCP, Rheuma, Sjögren, Sklerodermie …) war rasch am Kindle, ich habs in etwa zur hälfte gelesen, und scheint Mercolas Bericht zu bestätigen.

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In der Pubmed ist der Therapie-Erfolg nicht so eindeutig abgebildet. Tatsächlich scheinen ca. 30% der PCP Patienten drauf anzusprechen

 

Neue Anwendungen von Tetrazyklinen

Ausgezeichnete Review aus 2012 – hier FullTextPDF – zeigt den aktuellen Forschungs-Stand zur Nicht-Antibiotika-Anwendungen von Tetrazyklinen.

 

Rheuma – Primär chronische Polyarthritis (PCP)

Tetrazykline helfen nur “moderat”

  • eine aktuelle Studie 2011 liegt auch als FulltextPDF vor. Hier lassen sich detailliert die Verschreibungs-Daten aus USA nachvollziehen. Nur 10% der PCP Patienten haben von ihren Rheumatologen ein Tetrazyklin bekommen. Fast 50% der Patienten hatten irgendeine Nebenwirkung. 40% der Patienten haben desswegen die Therapie abgebrochen. Minocyclin war besser Tetracyclin verträglich, die Wirkung war “moderat”. Aus dieser Studie ergibt sich dass Tetracyclin nur ein weiteres Basis-Therapeutikum bei der PCP darstellt.
  • Randomisiert/verblindete Studie zeigt ein Scheitern bei PCP: Studie 2011  |
  • Weitere Tripple-Studie mit Scheitern von Doxycyclin von 2011

 

Allerdings auch positive Studien im Tiermodell

Sehr überzeugend die Daten mit Hunden – Studie 2009 – hier FulltextPDF – der Unterschied zu den Menschen-basierten Untersuchungen dürfte wohl dran liegen, dass bei den Hunden gleich von beginn weg mit Doxycyclin gearbeitet wurde, bei den Menschen-Studien waren es v.a. jene Fälle, die durch die normale Therapie bereits durchgefallen sind.

 

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Schlussfolgerung von Dr. Retzek

für mich selber kommt Tetrazykline nur bei PCP-Formen in Frage, bei denen ev. ein infektiöses (aber unentdeckt gebliebenes) Agens angenommen werden kann  wie zB

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Knochen, Knorpel, Gelenke

Tetrazykline schützen Knochen durch Hemmung der Osteoklasten

Aktuelle Studie aus 2012 zeigt, dass Tetrazykline die Osteoklasten (Knochen-Abbauende Zellen) – Bildung hemmt.  Anstatt Osteoklasten werden aus den Vorläuferzellen dentritische Zellen gebildet. Dadurch wird der Gelenks-Abbau (zB beim Rheuma, Osteoporose …) gehemmt.

Tetrazyklin schützen verletzten Knorpel und damit verletzte Gelenke

Februar 2012 – im Tiermodell zeigt sich, dass nach Knorpelverletzung der nachfolgend eintretende Gelenks-Schaden deutlich reduziert werden konnte durch Einsatz von Tetrazyklin und dessen modifizierende Aktivität.

Oxytetracyclin initiiert Knorpel-Neubildung

Studie 2010 klärt auf, dass wir mit Oxytetracyclin ein Medikament zur Knorpelneubildung haben. Dies ist fantastische Information, da “kaputter Knorpel” nach Lehrbuchmeinung nicht mehr regeneriert werden kann.

 

 

 

 Auge

Zahlreiche Studien zeigen multiple Effekte von Tetrazyklin auf das Auge. Hier eine Zusammenfassung von 2011

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