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Sunitinib – hochinteressante neue Immun-Chemotherapie | F

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Multikinase-Hemmstoff Sunitinib wirkt v.a. auch über Immunologische Mechanismen: bremst krebshemmende, vom Krebs versklavte Tumor-Immunzellen.

 

Sunitinib

Sunitinib ist ein neuer Wirkstoff der gegen multiple Wachstums-Faktoren (Tyrosin-Kinasen) wirksam ist. Wir kennen derzeit 3 ähnliche Kinasen-Hemmer: Sunitinib, Axitinib, Pazopanib

Sunitinib ist offiziell zugelassen bei der Therapie des Nierenzell-Carcinoms, wirkt neben einer Hemmung der Wachstumsfördernden Tumor-Kinasen auch über Hemmung der MDSC und MAF2 und ist damit eigentlich ein Immun-Therapeutikum!

 

Sunitinib – fantastisches Immuntherapeutikum der Pharma

Sunitinib – einer der ganz modernen Kinase-Hemmer – beeinflusst das immun-depressive Mikromilieu von Krebs in dem es alle 3 immunbremsenden Zellgruppen, die vom Tumor versklavt wurden, einbremst:

  • regulatorische T-Zellen (TREGs)
  • Makrophagen Typ 2 (MAF2)
  • Knochenmark-abstammende immunhemmende Zellen (MDSC – myeloid derived suppressor cells, heterogene Gruppe von unreifen Granulozyten, Dendriten und Monozyten mit immunsuppresivem Phänotypus)

diese 3 Zellgruppen sorgen im Tumor dafür, dass jede immunstimulierende Anti-Krebs-Therapie nur geringe Effekte bewirkt.

Wie hemmen diese Immunsuppressiven Zellen das Immunsystem?

Die Zellen produzieren Immun-Hemmstoffe:  IL-10, TGF?, IL-6

Das Immunsystem soll ja nicht einfach blind überkochen. Wenn dieses nämlich stattfindet verliert das Immunsystem die Fähigkeit zwischen Gut/Böse zu unterscheiden und es entstehen AutoImmunKH wie Rheuma, MS, ….

Die Immun-Hemmstoffe (Zytokine) oben sind dazu da um überschiessende Immunreaktionen einzubremsen.

Im Tumor blockiert aber das Übermass an  IL-10, TGF?, IL-6 jedoch die Fähigkeit der Killer-Zellen den Tumor abzublocken und einzubremsen..

Desswegen scheiterten Immunstimulierende Strategien bisher genauso wie die Chemotherapie als komplett kurative Waffe gegen Krebs. 

 

Chemo und Bestrahlung: oft indirekte Wirkungen

Heute verstehen wir, dass viele Effekte der Chemo-Therapie sowie v.a. auch der Bestrahlung weniger den Tumor tötet sondern hauptsächlich desswegen wirken, weil sie diese 3 Zellgruppen im Tumor neutralisiert.

Die Chemo als AntiTumor-Waffe ist bei fortgeschrittenen Tumoren oder bestimmten Tumoren (Melanom, Nierenzell-Karzinom, Pankreas-, Plattenepithel-Ca, Lungen-Ca …, alle metastasierten Tumore) als Therapiekonzept sowieso gescheitert. 

Jetzt, wo die Patente auf praktisch alle Chemotherapeutika abgelaufen sind, werden neue Medikamente gesucht und mit denen auch neue Strategien erlaubt

Der Krebs-Tross zieht weiter

Desswegen zielen neueste Anti-Krebs-Strategien der grossen Forschungskliniken sowie der Grundlagenlabors mittlerweile hauptsächlich auf 3 neue Strategien.

“Neue Strategien”, die sie von der vormalig s.g. “komplementär-Medizin” – jetzt “biologisch-integrative Medizin” übernehmen:

  • Tumorstoffwechsel: Warburg-Stoffwechsel, Zuckervergärung
  • Mikroenvironment des Tumors: Milchsäure-Zuckervergärung, HIF-1, VEGF …
  • immun-hemmende Zellpopulationen im Tumor: TREGs, MAF2, MDSC

was noch ganz am Anfang steht, sicher ein Hype der Zukunft wird und wieder die bisher von onkologisch-etablierter Seite so lächerlich gemachten standard-Strategien der “komplementär-Medizin” bestätigt sind die neuen 

  • Tumor-Stroma-Interaktionen: Tumor-Fibroblasten als Haupttäter im Tumorgeschehen

dies v.a. desswegen, weil nur in der gemischten Zellkultur: Tumor-Fibroblasten und Krebszellen diese “in vivo” Interaktionen exakt studiert werden können. Wir werden sicher feststellen, dass viele der Einzelzell-Studien-Ergebnisse in der Interaktions-Messung völlig andere Ergebnisse bringen wird!

 

TREGs mit metronomischer Chemo neutralisierbar

seit Jahren sehen wir deutliche Überlebenszeitverbesserungen durch eine niederdosierte “metronomische Chemotherapie”, welche – wie jetzt vor kurzem aufgeklärt wurde – v.a. die TREGs hemmt und damit das körpereigene Anti-Krebs-Immunsystem stärkt

Sunitinib hemmt MSCD und MAF2 

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Weitere spannende Studienergebnisse zum Sunitinib

neuestes Studien (Nov2014) zeigen, dass mit reduzierter Sunitinib-Dosierung etwas gleiche Ergebnisse aber fast eine Halbierung der Nebenwirkungsrate erreicht werden kann.

Präoperativ verabreichtes Sunitinib reduziert (nachgewiesen bei NierenCa Dez2014, sicher ein generell wirksamer Mechanismus) die Tumorgrösse um 30% – und wird sicherlich das gesamte immunologische Mikroenvironment optimieren, sodass deutlich weniger Metastasen bzw. Rückfälle auftreten, profezeie ich.

Resistenz gegenüber Sunitinib (in klarzell. NierenCa) kann durch Dosis-Steigerung wieder abgefangen werden, dabei zeigt sich gleichzeitig eine Verstärkung der Blutgefäss-Neubildung (Dez2014). Dies lässt sich durch andere Studien erklären, die zeigen, dass bei Hemmung der TREGs kombiniert mit einem Hemmstoff des iNOS (Blutgefässneubildender Faktor, stammt aus MAF2 und xxxx) Melanome zum Verschwinden gebracht werden können, nicht durch TREG-Therapie alleine, weil TREGs-Blockade von einer Steigerung der iNOS Aktivität kompensiert wird (–>eigener Artikel).

 

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