StartForschungSELECT Trial - Selen Vitamin E keine Krebsprophylaxe

SELECT Trial – Selen Vitamin E keine Krebsprophylaxe

-

Antwort von Dr. Retzek (7.12.10) auf Anfrage:  

wieso wir immer noch Selen/VitE empfehlen, wo es doch Krebsfördernd ist

 

Liebe(r) XXX,

die Ergebnisse der SELECT-STUDIE muss man differenziert betrachten:

1) Selen/VitE haben umfassenden Effekt nicht nur in der KrebsProphylaxe sondern v.a. (!!!!!) in der Nachbehandlung nach Fieber, Operationen, Schwächezustände, Sepsis, Infekte, FATIGUE, chron. Entzündungen ……. also akute Mangelsituationen mit grosser Schwäche aufgrund hoher Bedarf und geringe Zufuhr. Dies ist eine völlig andere Situation als eine Jahrelange Einnahme OHNE klare Indikation, mit dem Ziel das unter Punkt 2 besprochen wird.

Würden Sie aus Gründen der Osteoporose-Prophylaxe bei normalen Hormonwerten trotzdem Hormontabletten nehmen? Würden Sie – weil es ja eine gewisse Häufigkeit und Gefahr dafür gibt, wegen einer möglichen Blasenentzündung Antibiotika nehmen? Vermutlich nicht. ABER: bei einer Blasenentzündung, einer akuten Hormonmangelschwäche

 

2) die Kombination als Langzeitprophylaxe bei definierten Endpunkten wie Prostatakrebs hat versagt

die kombination hat bei Prostatakrebs versagt, insgesamt leichte Mortalitätserhöhung overall usw usf – die bekannte SELECT-Studie: http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=34200

 

Der Studien-Autor der SELECT – Studie hat 3 Monate später eine weitere Studie präsentiert wo präoperative Selengaben beim Prostatakrebs deutliche verbesserung des Outcomes produzieren – komisch (Info von Dr. Schroth Rainer)

 

Post-Select Studien sind ebenfalls kritisch mit diesem Resultat und fordern neue Untersuchungen

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20882260

aber – bei Chemo würde ich sie als TEIL eines gesamtkomplexes mit der Kombination VitC, Glutathion (oder ACC) jedenfalls hinzuziehen, weil – diese Vitamin-Systeme sich gegenseitig regenerieren und eines ohne das andere nicht sinnvoll ist. 

(bild von  Univ. York)

 

Das Problem der Studien ist die interessante Abweichung von der Praxis: behandle ich Leute geht’s denen zweifellos viel besser, Outcome besser, Lebensqualität besser. Statt 3 Wochen überleben sie 1-3 Jahre, das ganze regelhaft und häufig reproduziert, einige beispielhafte fälle hab ich ja publiziert.

 Was soll ich nun von den STudien halten, die mir etwas völlig anderes suggerieren als die Praxis die ich täglich erlebe.

 Detto mit Homöopathie: lässt sich laut studien nicht beweisen, tatsächlich sehe ich es täglich wirken. Nicht immer, aber immer wenn das Mittel passt.

Die frage nach Motivation der STudien-Produzenten und auswerter steht gar nicht im raum.

 

Andererseits gibt’s eine menge studien, die genau das gegenteil zeigen: massive Verbesserung durch kombinierte Antioxidantien

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20973744

Korrelation mit Selen-Mangel und Prostatakrebs

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19623542

Deutliche Verbesserung der Expression von p53 Krebs-Kontroll-Gen durch Selen/VitE Gabe im Prostatagewebe (26 vs. 5%)

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19244175

 Selen wird in hohen Dosen derzeit getestet hinsichtlich direkter “Chemotherapie” bei Prostatakrebs

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20648008

usw usf –> man braucht  nur suchen

es Rechtfertigt bei entsprechender Mangelsituation jedenfalls weiterhin den einsatz dieser Kombination v.a. in Kombination mit VitC, v.a. in der akuten prä- und perioperativen Prophylaxe. Wann was wie dosiert muss der kundige (behandler) wissen.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

×