Ăber Familienaufstellungen –
Bekenntnisse eines psychotherapeutisch interessierten Arztes
Als Arzt habe ich mit 120 meiner Patienten Familien-Aufstellungen mitgemacht, mit allen hatte ich vorher eine komplette, mehrstĂŒndige Anamnese und daher die ganze Lebensgeschichte und Familiengeschichte bereits gekannt.
Die Familienaufstellung hat sich hierbei als ein sehr sehr hilfreiches Instrument dargestellt um die INNEREN BILDER des âAufstellendenâ nach aussen zu bringen, zu klĂ€ren, darzustellen.
GefĂŒhle sind ja prinzipiell schwer ergrĂŒndbar und sprachlos, man kann sie meist nur INDIREKT ergrĂŒnden, in dem man seine eigene Reaktion in gewissen Situationen beobachtet und analysiert, daher auch die Psycho-Analyse + Psychotherapie.
Mit der Familienaufstellung kann ICH als Aufstellender den EIGENEN GefĂŒhlen BILDER geben. Dies wirkt oft sehr klĂ€rend, meistens nachhaltig verbessernd weil eigene WidersprĂŒche im GefĂŒhlsleben (zB man mag jemand unendlich gerne aber gleichzeitig hasst man ihn fĂŒr dies oder jenes) bildhaft dargestellt werden und gewissen âStellvertreterpersonenâ zugeordnet werden können.
zB: wenn die GefĂŒhle der Mutter gegenĂŒber widersprĂŒchlich sind, weil die Mutter in der eigenen Wahrnehmung nicht liebevoll war, wird durch das Hinzustellen einer anderen Person im âRollenspielâ, wie zB eines frĂŒh verstorbenen Vaters der Mutter plötzlich im Rollenspiel die Mutter âganzâ (die Vaterenergie hat ihr gefehlt) und sie kann im Rollenspiel dann liebevoller erscheinen.
Man muss sich jedoch bewusst sein, dass die Familien-Aufstellung als Instrument nur die EIGENEN BILDER des Aufstellers zeigt, nicht die objektive Wahrheit.
Menschen haben ihre subjektive RealitĂ€t (=eigene innere Wirklichkeit) die von genetischen Faktoren (âder ist wie sein Grossvaterâ) und frĂŒhkindlichen Erlebnissen (âich fĂŒrchte mich immer in Konflikten, weil ich als Bub von der Mutter oft willkĂŒrlich geschlagen wurde) geprĂ€gt wird. Diese subjektive RealitĂ€t ist meist völlig abgehoben von der OBJEKTIVEN RealitĂ€t (=wirklichen wahren echten Welt).
Die GefĂŒhle von jemandem, der sich im Dunkeln â selbst als Erwachsener â vor Gespenstern fĂŒrchtet, sind kein Massstab fĂŒr das Vorhandensein von Gespenstern. Die werden auch nicht âobjektiverâ und âwahrerâ, wenn diese GefĂŒhle stark sind, es sind eben nur INDIVIDUELLE (=eigene) GefĂŒhle.
Die Familien-Aufstellung ist ein tolles Verfahren um die eigenen GefĂŒhle des Aufstellers zu zeigen. Aber dies sind nur seine GefĂŒhle, nicht die objektive Wahrheit.
Als begeisterter âForscherâ mit Familienaufstellung, eifriger Student aller BĂŒcher von Hellinger und anderer Lehrer der Familienaufstellung habe ich Patienten begleitet, die 12-15 x Aufstellungen gemacht haben, weil sie âimmer noch nicht glĂŒcklich warenâ.
Keiner dieser Patienten hat sein GlĂŒck in der âAufstellungâ gefunden. Es hat einige Zeit gedauert bis ich verstanden habe wieso:
In der Familienaufstellung werden PROBLEME des Aufstellers immer auf ANDERE PERSONEN projeziert. Der Aufsteller sieht immer âSCHULDâ an seinem Unbehagen oder Problem  (wesswegen er ja die Aufstellung ĂŒberhaupt macht) bei einer âanderen Personâ.
Das ist Interessant zur Selbst-Erforschung, Ă€ndert aber vorerst noch nichts an dem GefĂŒhl. Â
Wiederholte Aufstellungen haben bei meinen Patienten, die ich begleitet habe, nicht vermehrt âWohlgefĂŒhlâ produziert, sondern immer nur wechselnde Personen oder wechselnde Darstellungen in denen letztlich das selbe eigene GefĂŒhl immer irgendwie dargestellt wurde.
Ich habe so erkennen mĂŒssen, dass es letztlich nur um das eigene GefĂŒhl geht und dass es effizienter ist, nach 1 oder 2 Aufstellungen sich auf die jetzt erkannten eigenen GefĂŒhle zu konzentrieren um diese GefĂŒhle zu verĂ€ndern, zu verkleinern, zu modifizieren, zu verbessern.
Wenn man die eigenen GefĂŒhle in einem Rollenspiel „jemandem anderen“ umhĂ€ngt, werden sie dargestellt aber nicht „erlöst“, denn ich kann nur immer MICH SELBER, nie jemanden anderen Ă€ndern.Â
Ich fand heraus, dass man – um die eigenen GefĂŒhle verĂ€ndern zu können  – man sich eine neue Ausrichtung, eine neue Zukunft, auf eine bessere zukĂŒnftige RealitĂ€t ausrichtet und diese einfach anstrebt, dann verschwinden langsam die widersprĂŒchlichen oder negativen GefĂŒhle wie auch die eigenen Blockaden die man hat um glĂŒcklich zu SEIN im Hier und jetzt. Sehr wirkungsvoll haben sich hierbei neben der ganz machtvollen Homöopathie (wenn man das Mittel dafĂŒr findet) das SpiegelflĂŒstern, Avatar, Matrix-Healing, EFT, EMDR  u.Ă€. erwiesen, die ich alle immer wieder in der Praxis mit tw. eindrucksvollem Erfolg eingesetzt habe.
Noch ein Nachsatz
âAnschuldigungenâ verschlechtern eigentlich das MissgefĂŒhl das man selber hat, weil man durch die ANSCHULDIGUNG eines „Nahestehenden“ selber Schuld auf sich lĂ€dt und dies wieder zusĂ€tzliche unterbewusste Muss-GefĂŒhle, UnglĂŒcksgefĂŒhle produziert. „Schuld bei den Eltern“ zu finden hat in meinen Augen noch keinem geholfen sich selber besser zu fĂŒhlen oder besser zu funktionieren.
Ich habe dieses Statement verfasst, weil ein Patient völlig desperat zu mir gekommen ist: seine Tochter hÀtte Familienaufstellungen gemacht und wÀre dabei draufgekommen, dass er, der Vater, ein dunkles, böses Geheimnis hÀtte. Vermutlich hÀtte er Kindesmissbrauch oder Àhnliches gemacht. Sie hÀtte in mehreren Familienaufstellungen an dieser Thematik gearbeitet um rauszufinden was er alles verborgen hÀlt usw usf.
Die Tochter hat nun auch ihre Mutter gegen den Vater eingenommen der nun in der Familie voll isoliert dasteht – ein einfacher Ă€lterer Mann ohne wesentliche Schulbildung – und er sich nicht mehr auskennt, seine Welt ist völlig auf den Kopf gestellt, er ist sich keiner Schuld bewusst.
Nun kenne ich den Herrn sein einiger Zeit weil ich ihn wegen einer „Angst-Störung“ behandle, er wurde als Kind von seiner Mutter (BĂ€urin) je nach Laune mal stĂ€rker mal weniger stark – aber mehrfach tĂ€glich und meist völlig grundlos verprĂŒgelt. Es ist mir völlig unvorstellbar, dass dieser einfache, zurĂŒckhaltende, bescheidene und Ă€ngstliche Mensch, der sich im inneren Bild quasi vor der jederzeit zuschlagenden Macht durch Freundlichkeit und Wohlverhalten zu schĂŒtzen versucht und sehr Ă€ngstlich ist, ein dĂ€monisches zweites geheimes Gesicht haben kann.
Dies ist eines von vielen typischen Beispielen die ich schon erlebt habe fĂŒr schlecht gefĂŒhrte Familien-Aufstellung: fĂŒr egomanische „Therapeuten“ die das ungeschĂŒtzte Label „Aufstellung“ als Vehikel zur Selbsterhöhung und Macht-AusĂŒbung verwenden. Es kann ja jede Hausfrau nach dem Lesen zweier BĂŒcher „Aufstellungen“ durchfĂŒhren, wenn sie es sich zutraut und Leute kommen,
genauso wie man jederzeit und ohne Ausbildung den „Lebensberater“ oder „Energetiker“ Gewerbeschein holen kann und dann ganz schnell in die Rolle des „Arztes“ und „Therapeuten“ rutscht und mit einer Bio-Resonanzmaschine viele Diagnosen stellt und Therapie-Anleitungen, oder eben auch Psychische Diagnosen und Therapien durchfĂŒhrt, eine fĂŒr viele Menschen mit Ego-Wunsch sehr ansprechende, anzustrebende, weil wirkungsmĂ€chtige Rolle, Funktion & Position.
Eine ehemalige Friseurin in der Gegend kann „sehen“, wird daher von vielen Patienten belagert. Sie sagt zu einer Schwangeren: „nein so nennst du dein Kind nicht, du nennst es so und so, weil sonst passiert ein UnglĂŒck“. Das ist fĂŒr mich Schwarzmagiertum, das ist Macht zu Egozwecken, das ist unredlich und gefĂ€hrlich weil „einfache GemĂŒter“ durch diese modernen Schamanen in Angst & AbhĂ€ngigkeit geraten.
Was den Arzt hinsichtlich „Ego“ unterscheidet: 3 Jahre a 100 Wochenstunden knallharte Arbeit bis zur Selbstaufgabe, Erschöpfung, Verzweiflung. Wenn man nach 56 Stunden operieren, Blutabnahme, Visite usw. von jemandem respektvoll als „Herr Doktor“ angesprochen wird, hat dies keinerlei Ego-Effekt mehr ausser „nein, lasst mich in Ruhe, ich kann nicht mehr“. Wenn man derartige Dienste 2-3x pro Woche macht, dies 50 Wochen im Jahr, dies ĂŒber 3 Jahre ist man von diesen Ego-Problemen einfach „gereinigt“ und macht seinen Job ohne grosse Emotion „professionell“ mit der gebĂŒhrenden Distanz zum Wohl des Patienten. Es ist – meine Meinung – sehr gut, wenn dies ein „JOB“ ist und keine Berufung, denn dies ermöglicht es ohne Burnout Gefahr mit solider QualitĂ€t zu arbeiten.
Sg. Hr. Doktor,
Ich bin Hoch BeeindrĂŒckt von ihre Reflexions fĂ€higkeit, es ist wirklich erfrischend. Nur so kann man lernen. Auch ich versuche den Meschen seit ĂŒber 30 Jahren zu helfen. Mehr seelisch als Körperlich. Wobei es oft nicht zu trennen ist. Auch ich habe vieles Probiert um im nachhinein feststellen zu mĂŒssen ,es ist nicht die erwĂŒnschte wirkung eingetreten ist. Ich denke, Hypothesen zu stellen, die dann zu ĂberprĂŒfen mit Wissenschaftliche oder zumidest Annerkannte oder Seriöse Methoden und dann sie zu verwerfen wenn sie nicht helfen wie erwĂŒnscht ist absolut Bewundernswert.
ICh arbeit mit Traumatisierte Menschen und verhelfe sie zudauerhafte Verarbeitung ihre Traumatische erlebnisse. Ihre Fall geschichte „Alte Mann mit Angststörung “ hat mich BerĂŒhrt.
Die neue Neuro Biologie oder Hirnforschung in gebiet Trauma Forschung zeigt das Aufstellungsarbeit zu eine art RE-Traumatisierung fĂŒhren kann. In dem die Menschen immerwieder ihre schwere Schicksale wieder nachstellen. Die Begrundung an zu fĂŒhren wurde diese Rahmen ĂŒberschreiten.
Was ich Wunderbar finde ist ihre Offensichtliche BedĂŒfrniss den Mensch als Ganzheitlich zu Behandlen. Das muss ihre PAtienten sehr gefallen und auch gut tun.
Ein Frischer wind im der Medizin, ich freue mich ihnnen kennzulernen.
mit freundlichen GrĂŒss,
Rebecca Laschober
http://www.emdr-laschober.at
Sg. Hr. Retzeck,
was sie schreiben berĂŒhrt mich sehr! Ich mache auch gerade eine Schwermetallausleitung nach Dr. Klinghardt und musste bei der Testung erschĂŒttert feststellen, dass die Belastung wirklich in tiefere Schichten verschoben wurde. Vor ca. 20 Jahren habe ich Homöopatie und Bioresonanz begleitend zur Zahnsanierung, bei einem sehr guten Mediziner in Anspruch genommen. Er hat damals nach seinem besten Wissen und Gewissen gearbeitet. Auch ich habe damals zu wenig gewusst.
Jetzt weiss ich, es gibt einen Arzt „Sie“ den ich aufsuchen kann, wenn ich irgendwo feststecke.
Zum Thema Familienstellen sprechen sie mir aus dem Herzen und was die Energetikerschiene betrifft ebenso. Ich bin auch Energetikerin und oft schockiert, was hier getrieben wird, manchmal komme ich ins FremdschĂ€men! Allerdings sollte man nicht alle in einen Topf werfen. Die Menschen wachen immer mehr auf und geben die Verantwortung fĂŒr das eigene Leben hoffentlich nicht mehr total ab.
Mit freundlichen GrĂŒĂen Elriede Lukas