Schmutz und Immunität

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Schmutz stärkt Immunsystem der Kleinkinder

Auch wenn es so manche reinlichkeitsbewusste Mutter nicht glauben möchte, ein bisschen Schmutz schadet kleinen Kindern nicht. Im Gegenteil – der Kontakt mit Mikroben in der frühen Kindheitsphase stärkt das Immunsystem und senkt daher das Risiko, später an einer Allergie zu erkranken.

Das hat eine Untersuchung ergeben, an der mehr als 1.000 Kinder aus Österreich, der Schweiz und Süddeutschland teilnahmen. Für den Münchner Epidemiologe Dr. Joachim Heinrich vom GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit könnten diese Ergebnisse auch eine Erklärung dafür sein, dass Kleinkinder, die mit Hunden oder Katzen aufwachsen, seltener eine Allergie bekommen. Heinrich hatte in einer Untersuchung festgestellt, dass gewisse Konzentrationen an Endotoxin in Haushalten mit Hunden oder Katzen möglicherweise einen Schutzeffekt haben, so die deutsche Ärzte Zeitung berichtet.

Bei späterem Kontakt mit Tieren kommt es eher zu allergischen Reaktionen

Im Rahmen der Studie wurden in 454 Wohnungen mit Kindern zwischen fünf und zehn Jahren die Endotoxin-Konzentrationen im Hausstaub gemessen. In Haushalten mit Tieren wurden wesentlich höhere Endotoxin-Konzentrationen gefunden, berichtete Heinrich bei einer Pressekonferenz in München vor der Eröffnung der 13. Konferenz der Internationalen Gesellschaft für Umweltepidemiologie in Garmisch-Partenkirchen. Es wäre jedoch zu früh und zu problematisch, so der Epidemiologe Prof. Dr. Erich Wichmann, aus diesen Erkenntnissen, praktische Empfehlungen abzuleiten. Nach wie vor gelte die Empfehlung, dass Familien mit einem erhöhten Asthma-Risiko keine Haustiere halten sollten. Es sei jedoch aus gesundheitlichen Gründen nicht notwendig, in der Umgebung von Kindern auf extreme Sauberkeit zu achten. Entscheidend scheint offenbar zu sein, wann der Kontakt mit Tieren erfolgt. Durch eine frühe Exposition kommt es eventuell zu einem Trainingseffekt des Immunsystems. Im Gegensatz dazu, dürfte jedoch der Kontakt zu einem späteren Zeitpunkt eher eine allergische Reaktion auslösen, so Wichmann.
GS
(12.09. 2001)
Netdoktor.at

 

aus meiner alten Homepage übertragen, Retzek Sept 2010

Dr.med. Helmut B Retzek
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