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PPI und Calcium-Stoffwechsel

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PPI (Magenschutz-Tbl) werden dauerhaft verschrieben – sind aber nicht nebenwirkungsfrei!

 

 

Nachfolgend ein Beitrag eines (unbekannten) Bloggers auf Spiegel-Online zum Thema “rätselhafter Patient“, den ich als ausserordentlich lehrreich einschätze. Ausgehend von diesem Beitrag zeige ich entsprechende Studien-Daten

Protonenpumpenhemmer und Calcium-Stoffwechsel - SpiegelOnline

dieser Beitrag gehört dem Copyright Spiegel Online und wird nur bis auf Widerspruch hier dargestellt.

Die Hemmung der Protonenpumpen lässt die intragastralen pH-Werte auf über pH 3 oder 4 ansteigen. Ein saurer pH-Wert von 3 oder 4 im Magen und Dünndarm steigert die Resorption von Calcium und Vitamin B12.
PPI entzieht bei einer längeren Therapie dem Körper massiv Magnesium.
Magnesium ist der notwendige Gegenspieler von Calcium. Zu wenig Magnesium führt zu einem Verlust der Kontrolle über die Kalziumverteilung, so dass dieses mehr oder weniger gleichmäßig an alle Zellen verteilt wird, also sowohl in Knochenzellen, als auch in Blutzellen, Hautzellen, Bindegewebe. Eine Einlagerung von Calcium in den Gefässen, an Sehnen (z.B. Tendinitis calcarea) und in Muskeln oder wie im Gehirn wie in diesem Beispiel kann erfolgen.
Für PPI-Patienten gilt: calcium- und magnesiumreiche Kost,ausreichende Versorgung mit Vitamin D3 (siehe: Vitamin D3 Mangel, Vitamin B12—Bluttest, Magnesium Mangel, Vitamin K2 Mangel-Supplementierung).
Eine britische Langzeitstudie mit rund 150 000 Personen konnte zeigen, dass auch PPI den Knochen schädigen und das Risiko für Hüftfrakturen steigert. Erhöhte Krebsgefahr bei hohen Vitamin-B12-Werten!
Eine dänische Studie zeigt: Bei unerwartet hohen Vitamin-B12-Werten ist das Risiko für Leukämie im nächsten Jahr 100-fach erhöht, das für Leberkrebs 40-fach.
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/krebs/article/850963/daenische-studie-erhoehte-krebsgefahr-hohen-vitamin-b12-werten.html
Leider sind die Zusammenhänge zwischen Vitamin D3, Magnesium, Kalzium und Vitamin K2 den wenigsten Ärzten bekannt.
Noch heute verschreiben viele Ärzte bei Calcium Mangel dann Calcium Tabletten ohne Magnesium. In der Folge verkalken die Patienten fröhlich weiter….
Und auf den Magnesiummangel gehen dann auch viele der Symptome bei Vit. D-Mangel zurück, vor allem die Muskelschwäche, Muskelverspannungen, miese Laune, Stressintoleranz, Depressionen. Daneben trägt der Magnesiummangel (zusätzlich zum Vit. D-Mangel selbst) auch mit bei zum bei Vit. D-Mangel stark erhöhten Risiko für Osteomalazie/Osteopenie/Osteoporose (Magnesium ist wie Calcium und Phosphat ebenfalls ein wichtiges Knochenmineral!), ist außerdem auch ein Risikofaktor für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Insulinresistenz/Diabetes II.
Vergessen wird zudem die Wichtigkeit von Vitamin K2:
Vitamin K2 reguliert Calcium!
Studien haben gezeigt, dass der Calciumstoffwechsel ohne Vitamin K2 nicht funktioniert.

Untersuchungen haben gezeigt, dass Menachinon (Vitamin K2)
für die Gesundheit von Knochen, Knorpeln und Blutgefässen wichtiger ist als Phyllochinon(Vitamin K1) – auch weil sich Menachinon nach der Aufnahme besser in den Körpergeweben verteilt, während sich Phyllochinon vornehmlich in der Leber akkumuliert und schnell ausgeschieden wird.
Studien beweisen die Wirkung
http://www.orthoknowledge.eu/update_vitamin_k2/
http://www.orthoknowledge.eu/vitamin-k-vielseitiger-als-bisher-gedacht/

 

 

typische Nebenwirkungen von PPI

oesophagus magen refluxoesophagitis wikipedia-peptic_stricture
Reflux-Ösophagitis: blick durch den Ösophagus (Speiseröhre) auf die Cardia (Magenöffnung), diese ist geöffnet, der Ösophagus mit weisslichen Belägen belegt, es zeigt sich auch schon Magenschleimhaut, ausserdem Verätzungen und Blutspuren

2013 kam eine Review heraus, welche die Pubmed auf zahlreiche PPI-Assoziierte Nebenwirkungen untersuchte. Es zeigten sich folgende häufigen Nebenwirkungen:

30% Erhöhung von Lungenentzündungen unter PPI-Verwender

Es zeigt sich, dass die s.g. “Community-aquired-Pneumonia” um ca 30% häufiger vorkommt, wenn PPI verwendet werden.

Studie 2012 (insg. 80 Studien verfügbar)

Lungenentzündungen treten v.a. im ersten Monat der PPI-Gabe auf.

 

Clostridium difficile Infektionen 215% erhöht

dieser Effekt ist dosis-abhängig und tritt v.a. bei längerem PPI-Gebrauch auf (Studien).

Gottseidank: eine Studie von 2016 zeigt keine RI-Erhöhung auf der Intensivabteilung (wo PPI praktisch pflicht sind).

 

Magnesium-Absorption deutlich reduziert unter PPI

durch PPI kommt es zu einem SCHWEREN Magnesium-Resorbtions-Mangel sowie zum Auftreten eines Magnesium-Defizites (Studie2008, Studie2009, Fallserie von 10 Patienten 2010). Magnesium ist das zweit-häufigste Element im menschlichen Körper.

die USA FDA hat desswegen eine Warnung rausgegeben. Laut FDA sollen PPI nur 3 Wochen, maximal 3 x pro Jahr angewendet werden.

Die Folge des Magnesium-Mangels: wird laut FDA angegeben: tetanische Muskel-Krämpfe, Herz-Rhytmus-Störungen, Epileptische Krampfanfälle.

Laut FDA: längerdauernde Einnahme von PPI muss mit Magnesium-Substitution erfolgen, bei Magnesium-Mangel muss PPI abgesetzt werden.

 

Besonders wirkt sich dies bei NIEREN-DIALYSE aus: PPI zeigen immer niederen Magnesium-Mangel und die höhe des Magnesiums ist ein Mortalitätsbestimmender Faktor (Studie Okt 2016), ein weiterer Risiko-Faktor ist die gleichzeitige Anwendung von DIURETIKA (“Wassermittel” – Studie2010)

 

Thrombozytopenie durch PPI

da diese Erkrankung sehr selten vorkommt, die PPIs jedoch sehr häufig verschrieben werden, dürfte keine hohe Neigung dazu bestehen. Fall-Beschreibung und Review von 2015, insgesamt nur ca 10 Studien zum Thema

Eisen-Mangel durch PPI

ganz erhebliche Nebenwirkungsrate: bei einer Untersuchung 2015 zeigten  50% der Patienten unter PPI eine Eisenmangel-ANÄMIE,  also nicht nur einen latenten Eisenmangel. Im Vergleich dazu fanden sich jedoch in fast 20% der Kontroll-Patienten ohne PPI ebenfalls Eisenmangel. Es gibt dzt. ca 50 Studien zum Thema

Vitamin B12 Mangelzustände durch PPI

noch nachzutragen

 

Muskel-Auflösung (Rhabdomyolyse) durch PPI

noch nachzutragen

 

akute interstitielle Nephritis durch PPI

noch nachzutragen

 

 

Osteoporose und PPI

Protonenpumpenhemmer  (PPI) hemmen die Synthese der Säure-Pumpe im Magen.

Eine Review 2016 zeigt als Übersicht zahlreiche Studien, die alle zeigen können, dass durch längerdauernden Gebrauch von PPI OSTEOPOROSE auftritt, allerdings beschreiben die Autoren, dass die Ursache dieses Phänomens unklar ist (Review 2016).

 

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