Portinfektion Port-a-cath

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Problem Portinfektion

sehr häufig sehen wir in der Praxis bei

  • Blutabnahmen vom Port
  • parenteraler Ernährung ĂĽber den Port

längerfristig das Auftreten einer Portinfektion.

Dabei bildet sich ein Bakterieller BIOFILM innerhalb des Portschlauchs, welcher permanent Lipopolysaccharide abgibt, welches im Körper einen Dauer-Sepsis-Zustand auslöst.

Ăśbliche Vorgehensweise: oral oder parenterale Antibiose

Problem: BIOFILME sind ANTIBIOTIKA-Resistent, daher bleibt der Auslöser (Biofilm im Plastikschlauch) unberührt. Ohne direkte bakterizide Biofilm-Therapie kann die Portinfektion nicht in Griff gebracht werden und die Praxis zeigt, daß oft nach halbjähriger Infektion und monatelanger Antibiose der Port ausgetauscht werden muß (wenn der Patient die Infektion so lange aushält).

Blocklösung Heparin ist nicht bakterizid !!!!!

im Krankenhaus geben wir nur Heparin. Zu meiner Zeit ist dies im Infusionskammerl heraussen gestanden, war nicht gekĂĽhlt und der Durchstich wurde nicht immer desinfiziert.

Heparin ist jedenfalls NICHT bakterizid, es verhindert KEINE INFEKTION des Port-Schlauchs, was absolut unmöglich und eine wirklich unnötige Gedankenlosigkeit im System darstellt, wenn man die Konsequenzen erlebt.

Was tun um Port sauber zu halten

absolut notwendige Vorgehensweise: 2ml einer bakterizide Block-Lösungen wird nach dem Heparin-Block in den Port gespritzt.

Nachdem Citrat genauso gerinnungshemmend wie Heparin ist, aber vom Jod nicht oxidiert oder reduziert wird (im Gegensatz zum Heparin, welches vom Jod zerstört werden würde), habe ich an anderer Stelle bereits unsere CITRAT / JOD-Lösung propagiert. 

Hier ein Update zu meinen bisherigen Artikeln  sowie einige neue Blocklösungen, die einfach, billig und funktionell sind.

 

offiziell zugelassen Lösung

  • Taurolock Hep 500   bzw. Taurolock Hep 100  (in unterschiedlichen Ländern unterschiedliche Produkte zugelassen).  –> Nachteil: 10,- pro Ampulle. Super strategie, Taurolidin fĂĽr sich alleine ist auch stark Krebshemmend.

 

Inoffziellen nicht zugelassene „Not-“ – Lösungen

  • Citrat 3.8 % mit Beta-Isodona 1:100 … CAVE: Jod / Citrat-Intoleranz
  • 0.3% CDL Lösung 1:2  mit NaCl verdĂĽnnen (entspricht dann 1 Tropfen MMS im Port)
    • an sich könnte man auch reine CDL verwenden, das beinhaltende Dioxychlor ist nicht toxisch
  • H2O2 1% Lösung (in NaCl)

CAVE: ev. Dexamethason 4mg Ampulle in Reichweite, es gab bei einem Patienten mit vorher nicht bekannter Jod-Intoleranz bereits eine heftige allergische Reaktion, daher bei Erstanwendung immer Arzt in der Nähe. 

 

Dr.med. Helmut B Retzek
Dr.med. Helmut B Retzekhttp://www.retzek.at
Arzt für Allgemeinmedizin, multiple präventivmedizinische, schulmedizinische und komplementäre Zusatzausbildungen. Wissenschaftliche Arbeit und Forschungs-Beiträge. Zahlreiche Artikel und Vorträge.  Diese Website dokumentiert umfangreiche eigene Recherchen in der aktuellen medizinischen Forschung zum Zweck der Selbst-Weiterbildung und als Gedächtnis-Stütze. Mässige Legasthenie, daher Rechtschreib- und Beistrichfehler, bitte nicht kommentieren, wer es nicht aushält bitte einfach nicht lesen
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