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Parkinson als Infektion

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Parkinson könnte auch die Folge einer Infektion sein

Parkinson könnte eine Infektion mit Nocardia (= Tuberkulose ähnlicher Keim) sein. Dieser Artikel ist aufwändig und hat viele Referenzen – entspricht einer Review!

 

Parkinson's Another Look
  • Used Book in Good Condition

 

Für Kollegen, das Buch ist in 2h gelesen

Parkinson’s: Another Look (erschienen 2002 bei New Century Press, basierend auf einem gleichnamigen Artikel in Medical Hypotheses, Band 59, Heft 4, S. 373–377 – PDF.

Broxmeyer postuliert eine infektiöse Ursache für die Parkinson-Krankheit  – speziell durch Bakterien wie Nocardia asteroides oder eng verwandte Mycobakterien wie Mycobacterium tuberculosis (TB).

Broxmeyer argumentiert, dass Parkinson nicht primär genetisch oder umweltbedingt, sondern durch eine chronische – unerkannte – Infektion ausgelöst werden könnte, die zu neurodegenerativen Prozessen führt.

 

Wieso schreib ich diesen Artikel jetzt

Wir sehen – selten – Patientenfälle mit besonders raschem Parkinson-Verlauf die nach initialer Verbesserung mit Neuromodulation einen Rückfall erleiden und nicht mehr adäquat anspechen, im Gegensatz zu 95% der “normalen Parkinson-Fälle”.

Hier ist nach meiner Meinung eine Infektiös-getriggerte oder autoimmunologische neuroinflammatorische Komponente mit-anzunehmen und wir werden in Zukunft derartige Patienten entsprechend antibiotisch (off-label / ex-juvantibus) nach Broxmeyer behandeln. Detto für LEWIS-Body Demenz.

 

 

Kasuistik aus Wien mit überzeugender Verbesserung

beim SOZO-Neuromodulations-Training in Wien Juni 2025 brachte eine hervorragende Kollegin mit Zusatzausbildungen zB bei Rolf Jansen-Rosseck (Berlin) ihren 80j Vater mit Parkinson, der seit einer 3 Mo Rifampizin-Therapie nach Broxmeyer nahezu beschwerdefrei war – besser kann man das Konzept nicht demonstrieren!

Petros hat davon ein Instagram gemacht:  https://www.instagram.com/p/DMCZ5Y7tI6u/

 

Inhaltsangabe und Zusammenfassung des Buches von Broxmeyer

Das Buch ist kompakt (ca. 100 Seiten) und richtet sich an Mediziner, Forscher und Betroffene.

Es beginnt mit einer Kritik an der konventionellen Parkinson-Ätiologie (z. B. Dopaminmangel durch Verlust von Neuronen in der Substantia nigra) und schlägt stattdessen eine infektiöse Genese vor.

Broxmeyer stützt sich auf Literaturanalysen und Fallberichte, ohne eigene klinische Studien durchzuführen – es ist rein hypothetisch, aber gut referenziert.

Struktur des Buches – Überblick

  • Einführung: Überblick über aktuelle Parkinson-Forschung, die Nocardia (ein tuberkuloseähnliches Bakterium) als möglichen Erreger nennt. Broxmeyer hebt die Schwierigkeit hervor, Nocardia von Mycobakterien zu unterscheiden (z. B. durch Kreuzreaktionen in Bluttests und variierende Klassifikationen sogar unter Experten, wie in Atlas’ Mikrobiologie-Lehrbuch beschrieben).
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  • Hauptteil: Präsentation der Beweise auf fünf unabhängigen Ebenen (siehe unten). Diskussion historischer Epidemien, epidemiologischer Muster, pharmakologischer Hinweise, mikrobiologischer Funde und biochemischer Mechanismen.
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  • Schluss: Aufruf zu einer “anderen Sichtweise” auf Parkinson, mit Vorschlägen für antimikrobielle Therapien (z. B. Antibiotika gegen Actinomycetales). Broxmeyer betont, dass Infektionen wie TB oder Nocardia chronisch-subklinisch verlaufen könnten und zu Lewy-Körpern oder Neuroinflammation führen. Er verknüpft dies mit modernen Erkenntnissen, z. B. genetischen Links zu TB-verwandten Erkrankungen (wie Leprosy oder Crohn’s).
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Zusammenfassung: Broxmeyer schließt, dass die “Überwiegenheit überzeugender Evidenz” auf eine bakterielle Infektion als Auslöser für Parkinson hinweist.

Broxmeyer kritisiert die Ignoranz der Medizin gegenüber infektiösen Ursachen und plädiert für antibiotische Interventionen, ergänzt durch historische Parallelen zu TB.

Das Buch ist evidenzbasiert, aber “offizell” kontrovers (da Parkinson klassisch als idiopathisch gilt), und wurde in späteren Arbeiten (z. B. Berstad & Berstad, 2017) aufgegriffen, die “schlafende Sporen” als Mechanismus vorschlagen

 

ähnliche Ergebnisse als ich Rheuma als chronische Toxoplasmose identifizieren konnte

Dies erinnert mich an meinen Toxoplasmose-Artikel mit einem Video-Interview einer “Wunderheilung” nach 27 Jahre Fehlbehandlung.

 

Die fünf unabhängigen Beweise, die Broxmeyer führt

Broxmeyer organisiert seine Argumentation in fünf Ebenen, die jeweils eigenständig die Infektionshypothese stützen. Jede basiert auf Literatur und Studien (Referenzen aus dem Buch/Artikel). Hier eine Auflistung mit Beschreibungen:

  1. Historische Evidenz
    Parkinson und TB teilen historische Parallelen, z. B. beide Erkrankungen nahmen mit der Industriellen Revolution zu. Die Substantia nigra (Schlüsselregion bei Parkinson) wurde erstmals durch eine tuberkulöse Läsion in einer Autopsie identifiziert. Die letzte große Parkinson-Epidemie (Von-Economo-Enzephalitis, 1917–1928) war klinisch fast identisch mit TB-Enzephalitis. In AIDS-Patienten (häufig mit Parkinson-ähnlichen Symptomen) sind Mycobakterien die häufigsten CNS-Erreger.
    Schlüsselreferenzen: Blocq & Marinesco (1893): Tuberkulöse Attacke auf Substantia nigra; Hall (1924): Enzephalitis lethargica als TB-ähnlich; Berenguer & Moreno (1992): Mycobakterien in HIV-assoziiertem Parkinson.
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  2. Epidemiologische Evidenz
    Beide Erkrankungen zeigen ähnliche Demographie (ältere Menschen, leichte männliche Präferenz, chronische Abmagerung/Cachexie). Geographische Cluster (z. B. hohe Parkinson-Raten auf Guam, verknüpft mit Umweltinfektionen) und Migrationsrisiken (z. B. höheres Risiko bei Auslandsgeborenen) deuten auf infektiöse Übertragung hin. Vitamin-D-Mangel (häufig bei TB und Parkinson) könnte ein gemeinsamer Faktor sein.
    Schlüsselreferenzen: Martyn & Osmond (1995): Umweltfaktoren in der Kindheit; Betemps & Buncher (1993): Geburtsort als Risikofaktor; Mulder & Kurland (1954): Neurologische Cluster auf Guam; Talbot et al. (2000): TB bei Immigranten.
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  3. Pharmakologische Evidenz
    Antituberkulotika lindern Parkinson-Symptome, was auf eine bakterielle Ursache hinweist. Die DATATOP-Studie (wichtigste Parkinson-Therapiestudie) nutzte Deprenyl, das ursprünglich gegen TB entwickelt wurde. Mehrere Fallberichte zeigen Heilung symptomatiischer Parkinson durch Anti-TB-Medikamente.
    Schlüsselreferenzen: DATATOP Parkinson’s Study Group (1996): Deprenyl-Effekte; Fuente-Aguado & Bordon (1996), Kurasawa et al. (1997), Otaki (1994), Mital et al. (1974), Solanki & Kothari (1977): Anti-TB-Therapien bei Parkinson. (die letzen Studien alle aus Broxmeyer Artikel)
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  4. Mikrobiologische Evidenz
    Serologische Tests zeigen Antikörper gegen Nocardia in 100 % der Parkinson-Patienten (Kohbata-Studie), mit Kreuzreaktionen zu TB (gleiche Bakterienordnung Actinomycetales). Bakterien, die zwischen Nocardia und Mycobakterien schwanken, wurden in Blut von Parkinson-assoziierten Enzephalitis-Fällen isoliert. Experten klassifizieren dieselben Stämme unterschiedlich.
    Schlüsselreferenzen: Kohbata & Shimokawa (1993), Kohbata & Beaman (1991), Beaman et al. (1994): Nocardia in Parkinson; Atlas (1988): Klassifikationsprobleme; Burn (1934): Gram-positive Bazillen in Enzephalitis-Blut; Jackson (1954): Acid-faste Formen in degenerativen Erkrankungen.
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  5. Biochemische Evidenz
    Beide Erkrankungen stören ähnliche Pfade, z. B. Vitamin-D-Metabolismus (TB-Bakterien blockieren VDR-Gen, Vitamin-D-Mangel korreliert mit Parkinson-Gleichgewichtsproblemen; Vitamin-D-Therapie hilft bei PD). Genetische Links: Parkinson-Gene (z. B. LRRK2) assoziiert mit TB, Leprosy und Crohn’s (alle mycobakteriell). Bakterielle Amyloid-Proteine könnten Lewy-Körper triggern.
    Schlüsselreferenzen: Gao & Raine (1994): HSP-65-Antikörper in MS/PD; Pisa et al. (2020): Fungi/Bakterien in PD-Gehirn; Chapman et al. (2002): Bakterielle Amyloide; Studien zu LRRK2 (Michael J. Fox Foundation-finanziert).

 

 

Nachtrag von Dr. Retzek

über chronisch persistierende Infektionen

Das Konzept der chronisch persistierenden Infektion existiert in der Schulmedizin nach meinem Wissen “offizell” nur für

  • Syphilis (3 Stadien)
  • AIDS Virus

danach wird es schon düster und ein erhöhter Titer im Blut wird als “Serumnarbe” nach absolvierter Infektion interpretiert.

Ja, stimmt schon, wir kennen Fieberblasen, oder Herpes Zoster, oder Warzen/Condylome/PAP oder oder oder – aber es ist “gefühlt” kein Teil der Schulmedizinischen Evaluation oder Therapie und gibt uns auch nicht den Reflex von “chronisch persistierende Infektion” – diese benötigt Langzeit-Anti-Infektöse-Therapie.
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Beispiele für diesen kognitiven Neglect gegenüber persistierenden Infektionen als kausale Ursache chronisch “idiopathischer” Erkrankungen

  • Obwohl wir mittlerweile nahezu 100% Sicherheit wissen, dass persistenter EBV im Hirn Multiple Sklerose auslöst (s.u.) – führt dies zu keiner veränderten Strategie:
  • EBV als Mitauslöser von LongCovid u/o ME/CFS wird geflissentlich ignoriert
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  • chron. Borreliose oder gar “böse” Neuroborreliose existiert laut Neurologen nicht
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    • unsere Labore können aufgrund der Schwäche der handelsüblichen Testkits chron. Borreliose oft nicht korrekt identifizieren (siehe DCL)
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    • trotz Wissenschaftlicher Beweise wird Borreliose immer noch mit dem bakteriostatischen Biofilm-Induktor Doxycyclin noch dazu viel zu kurzer Zeit behandelt obwohl die Generations-Zeit der Borrelien denen der Tuberkulose ähnelt.
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  • MCAS in Zusammenhang mit Bartonellose existiert nicht in unserer Wahrnehmung
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  • chron. Parasitäre Besiedelung ist esoterisch und Heilpraktiker-Geschwätz, trotz vielerlei Studien

 

Generations-Zeiten von Borreliose, Tuberkulose, Nocardiose

 

Generations-Zeit von Borreliose

Die “Generationszeit” (auch Verdopplungszeit oder Doubling Time) bezieht sich auf die Zeit, die ein Bakterium benötigt, um sich durch Zellteilung zu vermehren. Im Gegensatz zu schnell wachsenden Bakterien wie E. coli (ca. 20 Minuten) ist Borrelia burgdorferi ein langsam wachsendes Pathogen, was therapeutische Implikationen hat: Es erklärt die Notwendigkeit langer Antibiotika-Kuren, persistierende Infektionen und die Schwierigkeit der Kultivierung in Labors.

Basierend auf aktuellen Quellen variiert die Generationszeit von Borrelia burgdorferi je nach Bedingungen (z. B. in vitro vs. in vivo, Nährstoffverfügbarkeit, Temperatur):

  • In Kulturen wird sie typischerweise mit 7–20 Stunden angegeben (springer.link)
  • Andere Quellen nennen etwa 15 Stunden. researchgate
  • Für Spirochäten im Allgemeinen, einschließlich Borrelia, wird eine Generationszeit von etwa 30 Stunden berichtet, was die Empfehlung für 30-tägige Therapiedauern begründet. Plättenberg IFI-Institute | ScienceDirect
  • Dies passt zu klinischen Beobachtungen, da die langsame Replikation es den Bakterien ermöglicht, dem Immunsystem zu entkommen und in Biofilmen oder intrazellulär zu persistieren –> Retzek/Biofilm, Retzek/richtige Antibiose

 

Generationszeit von Mycobacterium tuberculosis (Tuberkulose)

Die Generationszeit von M. tuberculosis liegt typischerweise bei 12–20 Stunden in vitro, was es zu einem der langsamsten wachsenden humanpathogenen Bakterien macht. In vivo kann sie durch Stressfaktoren (z. B. Immunabwehr, Nährstoffmangel) auf bis zu 24 Stunden oder mehr ansteigen, was persistierende Infektionen begünstigt.

Dies erklärt die Notwendigkeit langer Therapiedauern (Monate) mit Antibiotika wie Isoniazid oder Rifampicin, ergänzt durch orthomolekulare Unterstützung (z. B. Vitamin D zur Immunmodulation). Colangeli (2020) beschreibt eine konstante Generationszeit von 18 Stunden bei aktiver Replikation. Zhu (2018)  gibt mindestens 16 Stunden an, was mit dem langsamen Wachstum assoziiert ist. Weitere Studien bestätigen 15–20 Stunden, z. B. in Kulturen.

 

Generationszeit von Nocardia (z. B. Nocardia asteroides)

Nocardia-Arten wachsen schneller als Mycobakterien, aber langsamer als viele opportunistische Bakterien; die Generationszeit beträgt etwa 2,5 Stunden für N. asteroides (heute oft als N. cyriacigeorgica klassifiziert) unter optimalen Bedingungen. Klinisch relevant: Kolonien erscheinen erst nach 3–5 Tagen in Kulturen, was die Diagnose verzögert und längere Inkubationszeiten erfordert. Dies passt zu holistischen Ansätzen, wo Nocardia-Infektionen (z. B. bei Immunsuppression) mit Off-Label-Antibiotika (z. B. Trimethoprim-Sulfamethoxazol) und Weberlaser-Therapie adressiert werden. Sammlung von ScienceDirekt berichtet von ca. 2,5 Stunden. Ähnlich in einem Review zu N. farcinica , das eng verwandt ist. Wachstumsverzögerungen bis 5–21 Tage in der Kultur unterstreichen die Persistenz.

 

über chron. EBV Infektion als Auslöser von Multipler Sklerose

Epstein-Barr-Virus (EBV) als möglicher Auslöser der Multiplen Sklerose

Die Hypothese, dass das Epstein-Barr-Virus (EBV) eine entscheidende Rolle in der Entstehung der Multiplen Sklerose (MS) spielt, hat in den letzten Jahren eine sehr starke wissenschaftliche Evidenz erhalten. Insbesondere eine großangelegte Kohortenstudie aus dem Jahr 2022 liefert nahezu kausale Beweise.

Zusammenfassung der Evidenzlage

  • EBV-Infektion ist bei fast 100 % aller MS-Patienten nachweisbar, während seronegative Personen kaum MS entwickeln.
  • Eine Infektion mit EBV erhöht das MS-Risiko um den Faktor 32 – dies ist das stärkste bekannte Risiko neben genetischen Faktoren.
  • EBV-spezifische Immunantworten (v. a. gegen EBNA1) stehen in direktem Zusammenhang mit MS-typischer Autoimmunität gegen Myelin.
  • Histologische Studien zeigen EBV-positive B-Zellen in MS-Herden des ZNS.
  • Erste Therapien, die gezielt gegen EBV-immortalisierte B-Zellen wirken (z. B. ATA188), zeigen klinische Verbesserungen in frühen Studien.

Wichtige Studien und Quellen

 

Evidenzlevel nach CEBM (Oxford)

Evidenzquelle Level Begründung
Prospektive Kohortenstudie (Science 2022) 1b Mehr als 10 Mio. Personen, 955 MS-Fälle, klarer kausaler Zusammenhang
Serologische Marker (EBNA1, VCA) 2a Mehrere große Fall-Kontroll- und Kohortenstudien
Histopathologie (ZNS-Herde mit EBV+ B-Zellen) 3b Autopsiestudien, immunhistochemische Nachweise
Therapieansätze gegen EBV-B-Zellen 2b Frühe Phase-I/II-Daten mit klinischem Benefit
Molekulare Mimikry 5 Pathophysiologische Plausibilität, Tiermodelle, In-vitro-Daten

Fazit

Die Infektion mit EBV ist heute als notwendige Voraussetzung für die Entwicklung einer Multiplen Sklerose anzusehen. In Zusammenspiel mit genetischer Prädisposition und weiteren Umweltfaktoren (Vitamin-D-Mangel, Dysbiose etc.) kann sie eine Autoimmunreaktion gegen Myelinstrukturen im ZNS auslösen. EBV-spezifische Immuntherapien stehen aktuell im Fokus intensiver klinischer Forschung.

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