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Neue Hoffnung bei Rückenmarksverletzungen – Studien

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mit gezielter Stammzellen-Transplantation in das Verletzungsgebiet, zusammen mit TPS (Shockwave) und tDCS (Gleischstrom-Neuromodulation) schaffen sie es im AIMIS Zentrum in Zypern mittlerweile Querschnittsgelähmte wieder aufstehen zu lassen. Dies bietet tatsächlich Hoffnung, wiewohl dies alles noch in klinischer Forschung befindet.

 

Dr. Will Smith – “Teacher of Teachers”

der Neuro-Star-Chirurg Will Smith wird als der bekannteste Lehrer der Lehrer bezeichnet.

Er hat vor Jahren in Zypern eine Klinik “AIMIS” mitbegründet um dort in den USA nicht freigegebene Stammzellen-Therapien für seine US-Patienten durchzuführen.

Aus dieser Klinik ging dann schliesslich das SOZO-Braincenter hervor in dem Petros Kattou neueste Entwicklungen auf dem Gebiet der Neuromodulation und Neurostimulation aus den akademischen Gefilden in die Praxis geholt hat.

Ich habe von Dr. Smith einen Vortrag gesehen (Wien Dez 2024 bei 1st SOZO-International Conference) bei dem die Stammzellen direkt in die Wirbelsäule ins verletzte Gebiet implantiert wurden. Patienten sind wieder zum Gehen gekommen.

 

Neuromodulation hat ebenfalls Effekte

Petros hat uns einige Studien geschickt welche zumindestens mässigen Erfolg bei der Zusatzbehandlung mit Gleichstrom-Neuromodulation zeigen – die studien sind dann weiter unten zusammengefasst.

Bereits vor einem Jahr habe ich 2 Patienten hier gezeigt, die dank Petros Behandlung aus dem Rollstuhl gekommen sind:

das waren sicherlich auch besondere Fälle. Wiewohl wir bei uns in der Praxis bei nahezu allen Patienten leichte Bewegungs-Verbesserungen sehen, haben wir noch keinen Querschnittler aus dem Rollstuhl bisher gebracht.

 

Multiple Sklerose im Rollstuhl geht ganz gut

Hier ein Fall von Petros während des Trainings in der Schweiz im Sep 2024, seit 2 Jahren im Rollstuhl nach 3 Monaten beim Krafttraining.

Petros hat noch einige andere dieser Fälle die mit intensiver Therapie über 2-3 Wochen bei ihm im Zentrum zum Gehen gekommen sind.

 

spastische Parese von Geburt scheint ebenfalls zu gehen

wir hatten Jara in der Praxis und Petros seinen eigenen Patienten der sowohl zum Sprechen als auch zum Gehen gekommen ist und sich mit 16j erstmals selber Saft einschenken und trinken konnte

 

Studien zum Querschnitt nach Rückenmarks-Verletzung

Petros hat wohl wieder einen derartigen Fall weil er diese Studien über unser internes Weiterbildungs-Forum gelassen hat welche Verbesserungen mit Neuromodulation zum Thema hatten.

 

Neue Hoffnung bei Rückenmarksverletzungen

Zusammenfassung der Studie: “Neurorehabilitation in spinal cord injury: Increased cortical activity through tDCS and robotic gait training” (Coelho et al., 2025)

Details der Studie

Zielsetzung
Diese randomisierte, doppelblinde, parallele klinische Studie untersuchte die neurophysiologischen Effekte der Kombination von transkranieller Gleichstromstimulation (tDCS) mit robotergestütztem Gangtraining (RAGT) bei Personen mit inkompletter Rückenmarksverletzung (SCI). Im Fokus standen dabei Änderungen der kortikalen Aktivität und Gangfunktion.

Methodik

  • Teilnehmer: 26 Personen mit inkompletter SCI, randomisiert in zwei Gruppen: aktive tDCS (n = 13) vs. Schein-tDCS (n = 13).
  • Intervention: 30 Sitzungen RAGT mit tDCS über 6–12 Wochen (3–5×/Woche), durchgeführt mit dem Lokomat-System.
  • tDCS: Anodale Stimulation über dem Beinareal des primär-motorischen Kortex (M1).
  • Messung: Mittels funktioneller Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS) wurden Änderungen in der Sauerstoffsättigung (Oxy-Hb) in verschiedenen Hirnarealen vor und nach der Intervention erfasst.
  • Klinischer Endpunkt: Verbesserung im Walking Index for Spinal Cord Injury II (WISCI-II).

Ergebnisse

  • Die aktive tDCS-Gruppe zeigte signifikant erhöhte Oxy-Hb-Konzentrationen im Supplementary Motor Area (SMA) und M1 nach der Intervention.
  • Diese Aktivitätszunahmen korrelierten positiv mit besserer Gehfähigkeit (WISCI-II).
  • In der dorsolateralen präfrontalen Kortex (DLPFC) und dem primär-somatosensorischen Kortex (S1) wurden keine signifikanten Veränderungen beobachtet.
  • Limitation: Geringerer Anteil an Tetraplegikern in der tDCS-Gruppe könnte die Ergebnisse beeinflusst haben.

Schlussfolgerung
Die Kombination aus RAGT und aktiver tDCS führt zu erhöhter kortikaler Aktivität in motorisch relevanten Hirnarealen (M1, SMA), was mit einer Verbesserung der Gangfunktion einhergeht. Dies spricht für eine synergetische Wirkung beider Verfahren über die Förderung neuroplastischer Prozesse.

Bedeutung der Studie
Diese Ergebnisse unterstreichen das therapeutische Potenzial der Neuromodulation in Kombination mit robotergestützter Bewegungstherapie zur Optimierung der Rehabilitation nach SCI – durch eine gezielte Steigerung der kortikospinalen Erregbarkeit.

 

 

Neue Hoffnung bei Rückenmarksverletzungen

Studie 2015

Moderne Neuromodulation steigert gezielt die Nervenaktivität bei Lähmungen nach Verletzungen der Halswirbelsäule – erste Erfolge in klinischer Studie

Details der Studie

Jedes Jahr erleiden tausende Menschen eine Querschnittlähmung – oft mit drastischen Folgen für die Beweglichkeit, Selbstständigkeit und Lebensqualität. Besonders bei Verletzungen im Halsbereich (zervikale Rückenmarksverletzungen) ist der Verlust der Arm- und Handfunktion für Betroffene extrem belastend.

Ein Forschungsteam unter Leitung von Dr. Lynda Murray hat jetzt untersucht, ob gezielte Hirnstimulation – konkret die sogenannte anodale transkranielle Gleichstromstimulation (a-tDCS) – dabei helfen kann, die Nervenaktivität wieder zu verbessern. Die Ergebnisse geben Anlass zur Hoffnung: Bereits eine einmalige 20-minütige Behandlung konnte in der Studie messbare Effekte zeigen.

Was steckt dahinter?

Die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) ist ein nicht-invasives Verfahren, bei dem über zwei kleine Elektroden auf der Kopfhaut ein schwacher Strom durch bestimmte Hirnregionen geleitet wird. Ziel ist es, die Nervenzellen in den motorischen Bereichen des Gehirns zu aktivieren oder zu modulieren – also die natürliche „Plastizität“ des Gehirns zu nutzen.

In der vorgestellten Studie wurde das Verfahren gezielt bei Personen mit chronischer, zervikaler Querschnittlähmung eingesetzt, deren Unterarmmuskulatur geschwächt war. Die Behandlung bestand aus einmaliger Stimulation über 20 Minuten, mit zwei verschiedenen Stromstärken (1 mA und 2 mA), sowie einer Scheinbehandlung (Placebo). Die Forscher wollten herausfinden, ob sich dadurch messbare Veränderungen in der Ansteuerung der Muskeln zeigen.

Das Studienergebnis im Klartext

  • Teilnehmer: 9 Betroffene mit seit mindestens 8 Monaten bestehender Rückenmarksverletzung im Halsbereich, alle mit eingeschränkter Beweglichkeit im Unterarm.
  • Behandlung: Jeder Teilnehmer erhielt drei Sitzungen im Abstand von je einer Woche: eine mit 1 mA, eine mit 2 mA und eine ohne echten Stromfluss (Placebo).
  • Messungen: Vor, direkt nach und 20 Minuten nach der Behandlung wurde die Nervenleitfähigkeit (über sogenannte motorisch evozierte Potentiale) sowie die Muskelkraft und das Tastempfinden überprüft.

Was konnte gemessen werden?

  • Bei 2 mA a-tDCS stieg die Nervenaktivität (motorische Reizantwort) im betroffenen Muskel im Schnitt um ca. 40 % – allerdings nur kurzfristig.
  • Das Tastempfinden verbesserte sich sowohl bei 1 mA als auch bei 2 mA spürbar.
  • Die Muskelkraft selbst nahm durch eine einzige Behandlung nicht signifikant zu.
  • Nebenwirkungen waren selten und mild: Leichtes Jucken unter den Elektroden, vereinzelte Kopfschmerzen – alle reversibel.

Warum ist das wichtig?

Auch wenn keine Sofortheilung möglich ist, zeigen die Ergebnisse klar: Das Gehirn bleibt aktiv – auch nach einer Rückenmarksverletzung. Die Verbindung zwischen Gehirn und Muskeln ist oft nicht vollständig unterbrochen, sondern gestört oder geschwächt. Genau hier setzt die Neuromodulation an, indem sie die natürlichen Reserven reaktiviert.

Zudem zeigte die Studie: Die Effekte sind dosisabhängig – eine stärkere Stimulation brachte bessere Ergebnisse. Das unterstreicht, wie wichtig präzise Einstellung und individuelle Anpassung der Therapie sind.

Was folgt daraus?

Die Studie war als Machbarkeitsstudie geplant – also als erster Beweis, dass die Methode grundsätzlich funktioniert und sicher ist. Langfristige Verbesserungen oder nachhaltige Rehabilitationsgewinne lassen sich daraus noch nicht ableiten. Dafür sind weitere Studien mit mehreren Sitzungen über Wochen nötig – genau das ist nun das nächste Ziel der Forschung.

Dennoch: Die Ergebnisse liefern einen wertvollen Baustein im Gesamtbild moderner Neurorehabilitation. Denn sie zeigen, dass auch Jahre nach einer Rückenmarksverletzung nicht alle Hoffnung verloren ist – und dass gezielte Hirnstimulation das Potenzial hat, die Rehabilitation entscheidend zu unterstützen.

Zusammenfassung

  • tDCS ist ein sanftes, nicht-invasives Verfahren, bei dem schwacher Strom gezielt Hirnregionen stimuliert.
  • In einer kleinen Studie bei Personen mit chronischer Querschnittlähmung konnte die Nervenleitung zu betroffenen Muskeln deutlich verbessert werden – zumindest kurzfristig und dosisabhängig.
  • Die Methode war sicher, gut verträglich und zeigte auch Verbesserungen beim Tastempfinden.
  • Weitere Studien sollen nun klären, ob mehrfache Anwendungen zu dauerhafter Funktionsverbesserung führen können.

Wichtige Quellen

  • Murray, L. M., et al. (2015). Intensity dependent effects of tDCS on corticospinal excitability in chronic spinal cord injury. Archives of Physical Medicine and Rehabilitation.
  • NSCISC (2013). Spinal Cord Injury Facts and Figures.
  • Bastani & Jaberzadeh (2012). Systematic review of tDCS in stroke and motor cortex excitability.

 

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