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Mikro-RNA – neue Möglichkeit der Beeinflussung der Erbsubstanz

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Einleitung über Genetik und Epigenetik ......

Prolog

durch meine Ausbildungen habe ich 2x Biochemie gelernt: in Biochemie-HTL Rosensteingasse, dann im Medizin-Studium.

5 Jahre intensivste Forschungstätigkeit bis hin zur Genforschung haben dieses Wissen mit Leben erfüllt.

Während dieser Zeit gab es das “Dogma der Molekularbiologie”: Information rinnt immer nur bergab:

DNA –> RNA –> Protein

 

DNA = Erbsubstanz   –> RNA=Überträgersubtanz der Erbsubstanz –> Protein=ausführende Maschinerie deren Bauanleitung in der Erbsubstanz kodiert wird

 

Eigentlich unlogisch, es gab keine Rückwirkung der Umgebung auf das Individuum, nur MUTATION konnte die Erbsubstanz verändern, das Individuum war dann meist schlechter und nur manchmal besser angepasst, die besseren überlebten.

Irgendwie unlogisch und resourcenverschwendend.

Mittlerweile wissen wir um viele verschiedene Möglichkeiten der Rückwirkung der Lebensumstände auf die Gene. Wir wissen auch dass diese Rückmeldungen in die Genetik hinein auch mehrgenerations-Bestand hat, so kann Information weitergegeben werden direkt an die Nachkommenschaft.

Epigenetik

Epigenetik beschreibt ein Phänomen der Rückkopplung auf die DNA durch chemische DNA-Veränderungen (Methylierung), die jedoch prinzipiell Reversibel ist.

Bestes Beispiel: ein HUND = genetisch ein WOLF, alle informationen des Wolfes sind drinnen, nur bestimmte Gene wurden “silenziert” (leise gemacht), andere verstärkt. Man kann aus einem Chihuawa (? schreibweise) wieder einen Wolf rauszüchten.

Was Epigenetik so anrichten kann bei “Fehlernährung” zB zeige ich in meinem Artikel Omega3 -die Fettmäuse

 

Zusammenfassung

mi RNA sind kurze Code-Schnipsel die - wenn sie perfekt passen - ein Gen vollständig unterdrücken, bei tw. Passung wird die Abschrift des Gens behindert/verlangsamt. mi-RNA beeinflusst ca 30% aller Gene im Menschlichen Körper

Mikro-RNA sind “regulative Abschnitte” innerhalb der DNA.

Mikro-RNA verändert die Expression von DNA, indem sie dazu führen, dass die Umsetzung der DNA in Proteine entweder vollständig oder  tw. unterdrückt werden!

Diese mi-RNA wirkt also wie ein “Dimmer” oder wie  ein “Schalter”, der die Erbsubstanz ein- oder abschalten kann, oder auch nur “runter-dimmen” kann.

Extrem spannend die folgenden Ergebnisse, die ich eben in den Studien “entdeckt” habe.

  • MikroRNA wird durch Ernährung massiv beeinflusst
  • MikroRNA wird durch Darmbakterien mitgesteuert
  • MikroRNA steht im Zentrum des Krebsgeschehens

 

mi – RNA reguliert 1/3 der Erbsubstanz der Menschen

2% des menschlichen Genoms sind mi-RNA Sequenzen. Das ist unglaublich viel für derartig kurze und simple kleine Schnippsel der Erbsubstanz.

Nur zum Vergleich: mit “ihr Haus hat etwa 800 Tonnen Gewicht (1), auf dem Boden drinnen liegen jetzt 16 Tonnen Lurch herum, die wir wegräumen müssen”.

in dieser spannenden neuen Review aus 2010 werden die damals aktuellsten Ergebnisse zu mi-RNA präsentiert, die Grundlagenstudie aus 2005 zeigt, dass ca 30% aller Gene durch MikroRNA reguliert wird.

Mikro-RNA is im Krebs verändert – beteiligt?

Mit einem veränderten Muster von mi RNA lassen sich verlässlich gutartige von bösartigen Schilddrüsen-biopsien unterscheiden. (Studie 2012). mikroRNA ist jedenfalls im Krebsgeschehen beteiligt (Review 2/2012).

Beim Brustkrebs wird miRNA sowohl für Entwicklung als auch Metastasierung verantwortlich gemacht (2/12 – 2/12). Dies geht soweit dass mit einem Bluttest auf MikroRNA Krebs von gutartigen Veränderungen der Brust unterschieden und diagnostiziert werden kann (Feb.2012

 

Tumore die ich bei einem schnellen Scan der Pubmed gefunden habe: Brustkrebs (s.o.), Osteosarkom, AML,  CLL, Lungenkrebs, Darmkrebs,  Nierenkrebs,  Ovarial-Karzinom,  Leberkrebs, Plattenepithel-Karzinom,  usw usf – hier die Suche nach den entsprechenden Studien., aktuell knapp 6000 dazu. 

sodass bereits über “mikroRNA-Chemotherapie” nachgedacht wird (2/12).

 

Spannend: mikro-RNA wird stark durch Ernährung beeinflusst

Neueste Review Nov2011 zeigt uns die Daten der beeinflussung unserer MikroRNA durch die Ernährung und den Lebensstil. Damit haben wir ein Vehikel um mindestens 30% uinserer Genetik durch die Umwelt beeinflussen zu lassen.

noch spannender: ERNÄHRUNG beeinflusst über Miko-RNA die Krebsenstehung

durch Ernährung beeinflussen wir unser MikroRNA – Profil, das MikroRNA-Profil beeinflusst die Krebs-Entstehung, dessen Wachstum, das Einwachsen von Blutgefässen und die Metastasierung.

D.h. wir sehen die klaren Zusammenhänge zwischen Ernährung –> mi RNA –> Krebs.

Die Evidenz dazu wird immer dichter, bereits 100 Studien beschreiben jetzt (Feb 2012) diese Zusammenhänge. Hier zeige ich die paar, die echt rausstehen.

 

Polyphenole und Flavenoide aus der Ernährung können in kürzester Zeit MikroRNA-Profil drastisch verändern

in dieser spannenden Studie aus Jänner 2012 (FullTextPDF) wurden 9 Polyphenole aus der Nahrung 2 Wochen lang an Mäuse verfüttert und dann das Mikro-RNA-Profil untersucht. Die Getesteten Polyphenole waren:

  • Phenole: caffeic acid, ferulic acid,
  • Flavonoids: quercetin, hesperidin, naringenin, anthocyanin, catechin, proanthocyanin 
  • Curcumin.

Ergebnis

ca. 4000 Gene wurden verändert aktiviert (der Mensch hat 25.000 aktive Gene). Diese Gene wurden analysiert und es zeigt sich dass es sich hauptsächlich um Gene handelt die mit:

  • ZELL-ADHÄSION,
  • ZELL-STRUKTUR,
  • ZELL-SIGNALING

zu tun hat, weniger mit 

  • Metabolischen (=Stoffwechsel) Genen (wie man annehmen würde).

Was heisst das: Adhäsion, Struktur, Signaling –> alles Funktionen die mit Krebsentstehung und Krebswachstum zu tun haben!


Was bedeutet das: mit Pflanzen-Polyphenolen beeinflussen wir in viel h
öherem Masse unsere Genetik als wir jemals bisher angenommen, gedacht, vermutet und wissenschaftlich definitiv gewusst haben!

 

 

Meilensteinstudie: Darmkontinuität über Darmbakterien via mikroRNA kontrolliert

Darm-Zote und vergrössert die lokalen Darmbakterien in einem Elektromikroskopischen Bild

wir Ganzheitsmediziner wissen um die Wichtigkeit einer ordentlichen Darm-Mikrobiologie und die Probleme die entstehen, wenn diese nicht ordentlich zusammengesetzt ist: typische Beispiele hab ich in der Spezialklinik Neukirchen gesehen.

In dieser neuesten Meileinstein-Studie vom Dez.2011 (FullTextPDF) erfahren wir, dass die Zusammensetzung der Mikrobiologie im Darm (die Symbionten-Bakterien) das gesamte genetische Profil der Darmzellen beeinflusst:

die Kontinuität der Darmwand wird durch mikroRNA beeinflusst, insg. 2700 GENE werden dadurch reguliert und diese Mikro-RNA wird nur durch Anwesenheit einer gesunden Mikrobiologie aktiv.

Die Studie beschreibt: “…. nach unserem Wissen gibt es derzeit nur die Pflanzengruppe der Leguminosen, die durch ihre Knöllchenbakterien in den Wurzeln so sehr beeinflusst wird, wie der Darm der Versuchsmäuse durch die Bakterien… ” (seite 182).

Die durch Bakterien beeinflusste Mikro-RNA reguliert eine vielzahl von Darmfunktion, besonders das Aktin-Zytoskelett des Darmes, die Angiogenese (Blutgefässbildung) – was bereits früher durch andere Experimente identifiziert worden ist, nun wissen wir wie diese beeinflussung zustandekommt!

 

 

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