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Kopfschmerz

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für Betroffene schreckliche Einschränkung der Lebensqualität

 

Hier sammle ich relevante Hinweise aus Forschung & Wissenschaft zu Ursache und Therapie von Kopfschmerzen.

 

Kopfschmerzen: Ursache und Möglichkeiten

Dieser Artikel wurde für die Vöcklabrucker Rundschau vom 15. März 2012 als Redaktioneller Beitrag gewählt und gedruckt.

 

Mein Dank & Respekt and die Redakteurin: zwei Redakteure müssen die gesamte Rundschau alleine Zusammenstellen. Sie hat meinen nachfolgenden Artikel als Grundlage unseres Interviews gewählt und einfach lesbar zusammengefasst!

 

 

 

Nachtrag 2019 – Lektine als Ursache von Migräne

Dr. Steven Gundry erzählt glaubhaft, dass Migräne eine Lektin-Problematik ist, hierzu hab ich einen eigenen Beitrag erstellt: Migräne ernährungsbedingt – Lektine

 

Kopfschmerz

 

5% leiden täglich, 70%  anfallsweise unter HP | 90% davon haben entweder Spannungs-Kopfschmerz (80%) oder Migräne (10%)

95% funktionelle Störungen, d.h. bei Untersuchungen unauffällig, daher Ursachen unbekannt.  Funktionschwächen eines an sich normal gebauten Systems.

 

Vorsicht wann

1)       Alles was „Neu“ ist.

2)       heftiger, immer weiter zunehmender Kopfschmerz (SAB=Hirnblutung)

3)       Nackensteifigkeit, unmöglich auf den Bauch runterzuschauen (Hirnhautentzündung)

Dann immer Arzt konsultieren

 

Was sollte man wissen

  • Hinterkopf-Schmerz: hoher Blutdruck !!  typisch dafür: Sexual-Kopfschmerz, Hustenkopfschmerz, Hebe-Kopfschmerz. Oft ist der Bluthochdruck „unerkannt“
  • Kopfschmerz nach Essen: Histamin-Intoleranz (wird immer häufiger! Vitamin C Mangel)
  • Migräne stark durch Pille beeinflussbar.

 

Spannungs-Kopfschmerz


80% aller Kopfschmerzen. Keine wirkliche „medizinische“ Ursache bekannt. Für mich 4 klare Phänomene

  1. Muskel-Fehlspannungen: durch Büroarbeit mit stundenlangem „Runterschauen“ verkürzt der Kopfwender-Muskel und die vorderen Kopfbeuger. Auch Angst und Stress „verkrampft“. Wenn Kopf wieder hochgenommen wird, muss die Nackenmuskulatur extra Arbeit machen um Kopfbeuger zu dehnen – Schmerzen der Nackenmuskeln sind die Folge. Diese werden nun massiert ohne anhaltenden Effekt, den die Ursache ist ja die Überspannung vorne. Durch die vorne-hinten angespannte Muskulatur wird die dazwischenliegende Wirbelsäule gestaucht: Schwindel, Tinitus, Nackenverspannungen und oft auch Sehstörungen und Augenschmerzen. Lässt sich oft überraschend gut durch LnB–Muskeldehnung beheben.
     
  2. Hormon-Störungen (Östrogendominanz) und Vitamin-D Mangelzustände – leicht über Bluttest zu diagnostizieren und auszugleichen
     
  3. kürzlich entdeckter Krankheits-Komplex: Nitrostress. Stress verbraucht Schutzvitamine, bei deren Mangel entsteht Stickoxid „Nitro“. Dieses bewirkt eine Vielzahl von körperlichen und psychischen Beschwerden: Durchblutungsstörungen im Kopf aus (Pochen, Hitze), niederen Blutdruck im Körper trotz „Stress“ (Schwindel), stressabhängige Verdauungsbeschwerden, Darmentzündungen, letztlich BurnOut (Energie-Stoffwechsel bricht durch B12-Mangel zusammen) oder Depression (Serotonin-Mangel durch Darmentzündungen). Diagnose erfolgt durch Blut/Harntest, Therapie ist neben „Entspannung“ v.a. mit den durch Nitro verbrauchten Vitaminen. Psychotherapie vermindert den Stress aber nicht die Symptome des Schutzstoffmangels, daher ist sie alleine nur mässig hilfreich.
     
  4. Besonders quälend sind es Achsenfehlstellungen der Halswirbel. Folge eines Schleuder-Traumas. Führt zu Reizzuständen an den Hirnhäuten mit „komische Symptome“ die „psychosomatisch“ fehlgedeutet werden. Führt zu Nitrostress. Super Buch dazu: Kuklinski „Schwachstelle Genick“. Multimodale Behandlung notwendig, gute Physiotherapie, Kissen, Vitamine usw. 

Migräne

Pathomechanismus ungeklärt, jedenfalls beteiligt ist eine Veränderung der Hirndurchblutung. Diese wird u.a. auch durch Serotonin beeinflusst. Hemmung einer akuten Serotonins-Überflutung durch „Triptane“ (zB Imigran®, ca €20,- pro Tbl) kann Migräne-Anfälle aufhalten. Insgesamt ist jedoch Migräne eher ein Symptom eines globalen Serotonin-Mangels, daher bei Depressiven häufiger. Betablocker vermindern ebenfalls die Häufigkeit der Migräne. Progesteron hat starken Einfluss – daher gibt es in der Schwangerschaft kaum Migräne-Attacken (Östrogendominanz). Wenn dann Östrogen nach dem Wechsel wegfällt verschwindet auch oft die Migräne.

 

 

Was gibt es sonst noch therapeutisch?

 

Akupunktur

Damit sind sicher > 50% Schmerz und Frequenzminderung möglich: empfohlen:

 

Vitamin D Mangel und Kopfschmerz

Einige Studien (s.u.) zeigen starken Zusammenhang, v.a. bei Spannungskopfschmerz und VitD-Mangel. Meine eigenen VitD-Messungen bestätigen einen besorgniserregenden VitD-Mangel gerade ab Jänner – April in unserer Bevölkerung, daher auch jetzt gerade die Grippe-Welle. Ich konnte eine Patientin mit Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung) und zusätzlichen täglichen Kopfschmerzen seit Kindheit mit VitD sowohl von den Rücken- als auch Kopfschmerzen befreien.

Übrigens: Studien zeigen dass man ca 40% der Krebsfälle mit einem seriösen VitD-Spiegel vermeiden könnte.

 

Zink & B-Vitamine eliminierten alle Migränen, Q10 kann helfen

In einer Studie von 2011 konnten alle 30 Migräne-Patienten durch Zink und VitB vollständig beschwerdefrei gebracht werden, die Begründung sowie die Verbindung des Zinkmangels zu den Hormonen wird in der Studie aufgezeigt. In einer anderen Studie konnten 50% der Migränen mit Coenzym Q10 und L-Carnithin, zwei Vitaminoide mit häufigem Mangel, eliminiert werden. 

 

VeenVeen

Ein „Geheimtip“ von Patienten ist das Mittel VeenVeen, auch in den Foren wird es als tolles Mittel beschrieben. 

Fall aus der Praxis: Patient mit inoperablem Hirntumor, Gliom – unbekannte Histologie da der Tumor tief im gehirn ist und den Aquäduktus umscheidet – z.n. Bestrahlung und Chemotherapie. Tumor wächst seit 2 Jahren, mittelrweile 2 x 2cm im Mesencephalon. Er leidet begreiflicherweise an Kopfschmerzen. 2 Schluck VeenVeen und der Schmerz ist verschwunden. VeenVeen ist das einzige Mittel welches diesen Effekt bei ihm hat, andere Kopfschmerzmittel funktionieren nicht.

 

 

Weitere Mittel

Magnesium wirkt krampflösend und kann auch Spasmen der Kopf-Blutgefässe auflösen. Wird zur Prophylaxe und auch Akut-Therapie (1 Ampulle i.v.) sowohl bei Migräne als auch Kopfschmerz erfolgreich verwendet.

 

Mesotherapie

Mikromengen von Medikamenten und andere Substanzen werden mit einer Trägerlösung (Procain) schmerzfrei in die oberste Hautschicht implantiert. Oft unglaubliche Wirkungen! Wir verwenden Mesotherapie in der Ordination routinemässig mit grossem Erfolg.

 

Homöopathie

da es angeblich 4 Doppelblind-Studien gegen Wirkung von Homöopathie beim Kopfschmerz gibt, habe ich dies nicht an erster Stelle genannt.

Für mich ist die Homöopathie sehr wohl eine der wirkungsmächtigsten Therapie und ich habe sicher in mindestens 50% der Patienten die Kopfschmerzen drastisch bis vollständig vermindern können!

 

 

 

Studien

 

Coenzym Q10

  • Studie 2011 – unklar ob Q10 wirklich was bringt, da auch die Plazebo-Gruppe gut profitiert hat. In der Q10-Gruppe war jedoch viel rascher ein Ergebnis hinsichtlich minderung der Frequenz der Migräne-Anfälle.
  • Studie 2007 bei kindlicher Migräne  – hier zeigt sich dass viele Kinder Q10-Mangel litten und dort vermehrt Migräne vorhanden war. Q10-Gabe normalisierte den Mangel und führt zu einer 30% Reduktion der Anfälle

 

Migräne-Erbrechen mit Q10/Carnithin geheilt

  • “Cyclic Vomiting Syndrom” – also regelmässiges Erbrechen mit Migräne – konnte zu 70% mit einer Therapie von Coenzym Q10 und L-Carnithin gebessert werden. Wo dies nicht ausreichte wurde auch Amitryptilin zugesetzt. Fast alle Fälle konnten damit deutlich gebessert werden. Studie 2011 – hier der ganze Text: FullTextPDF

    Spannend in der Studie der Nachsatz: “3 Fälle konnten nicht geheilt werden weil zuviele Magen/Darmbeschwerden vorhanden waren und Amitryptilin nicht vertragen wurde” –> Zusammenhang zwischen Darmbeschwerden und Migräne wird hier nicht weiter kommentiert.

 

Magnesium

Magensium wirkt krampflösend, kann daher Krämpfe und Krampfzustände der Blutgefässe vermindern. In diesem Zusammenhang wird es erfolgreich bei Migräne und Kopfschmerzen eingesetzt. 

  • Review 2009 Neurologie magnesium bei Migräne routinemässig verwendbar.
  • Studie 1998 zeigt 50% ansprechen auf Magnesium bei Migräne, v.a. im Akuten Fall kommt es zur raschen Lösung des Problems durch Magnesium-Infusion.

 

Zink und B-Komplex heilten alle Migränen

  • Studie aus Indien 2011 erläutert den Zusammenhang zwischen Östrogen, Progesteron, Spurenelementen und Migräne. Östrogene (machen Migräne) erhöhen die Kupferaufnahme, das Kupfer verdrängt Zink, es besteht ein relativer Zink-Mangel. Durch ZINK-Gabe und einem B-Komplex über 6 Wochen konnten alle 30 Migräne-Patienten ausgeheilt werden.

 

Vitamin D und Migräne & Kopfschmerz

  • Migräne-Stärke/Häufigkeit häufiger im Norden. VitD-Mangel wird als vermutl Ursache diskutiert Studie 2010.
  • Patienten mit argem VitD-Mangel (führte zur Knochen-Erweichung) hatten auch Spannungskopfschmerzen, die auf nichts angesprochen haben. nach VitD und Calc-Gabe verschwanden die Kopfschmerzen. Studei 2010
  • VitD-Gabe und Calcium konnte Migräne-Anfälle eliminieren. Studie 1994 | vom selben Arzt berichtete 2 Fälle von Menstruations-assoziierter Migräne, die nach 2 Monaten mit VitC / Calcium massivst verbessert war. Studie 1994.

ich habe eine Patientin in der Ordination, die seit ihrer Kindheit WÖCHENTLICH mehrmals Kopfschmerz-Attacken erlitten hatte. Dies auch auf der Basis einer starken SKOLIOSE ihrer Wirbelsäule, welche lebenslange Kreuzschmerzen verursacht haben. Durch Vitamin D Gabe verschwanden die Rückenschmerzen vollständig sowie auch die Kopfschmerzattacken in hohem Masse.

 

VeenVeen

Forum-Beitrag, Forum-Beiträge

könnte sein, dass es “leicht homöopathifiziert” auch hilft, also 1:10 verdünnt und verschüttelt, denn in den Foren wird immer über den Preis geklagt. Wer damit erfahrung hat, möge mir bitte schreiben, ebenfalls wenn Sie eine andere “Entdeckung” gemacht haben.

 

 

 

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4 Kommentare

  1. würden Sie bitte den Zusammenhang mit den Hormonen etwas genauer erklären?Immer beim Eisprung und der Regel allgemein bekomme ich unheimlich starke Kopfschmerzen (wie Hirnhautentzündung, drei-4vier Tage hintereinander!) welche ich bis heute NUR mit Ibupuren usw halbweg dämpfen kann, die Schmerzen bleiben im Hintergrund. Das geht schon ein Jahr so, ich fürchte, dass die Hirnhaut chronisch erkrankt ist. Da würde ich Ihren Rat Herr Dr. Retzek sehr sehr gerne hören!! Oder: Welche (nicht zu teuren) Blutuntersuchungen müssten gemacht werden? und an welchem Zyklustag? Was halten Sie von Hormontherapien überhaupt? Danke

    • extrem interessante Frage, die ich aus meinem Textbuch-Wissen nicht klären kann. ABer ein nachschaun in der Pubmed ergibt folgendes

      Frauen die Hormone (oral) bekommen, haben viel viel mehr Kopfweh und brauchen viel mehr Tabletten, das ist nicht der Fall wenn sie Hormone Transdermal bekommen.
      die verabreichten Hormone waren auf der Basis von ÖSTROGEN und einem künstlichen Gestagen, was – wie die Hormon-Päpste erklären – böse ist, weil super krebsfördernd. Mit den künstlichen Gestagenen hat man in einem Monat schon Tumorzellen die unter oralem Östrog wachsen.
      was an in den Kursen und aus der Forschungs-Literatur lernt: transdermales Östrogen ist ungefährlich aber nicht notwendig, solange man die Regel hat, dann braucht man in der Regel Orales oder Transdermales Progesteron. Ich glaub sie suchen einfach jemanden auf mit Zusatzausbildung in bioidenter Hormontherapie und versuchen mal Zyklus-adjuviert transdermales Progesteron zuzusetzen.

      wie könnte man sich das vorstellen: Östrogen sammelt Wasser im Körper, wichtig weil die Frau “Prall” und “drall” wird und somit nach aussen signalisiert “jetzt bitte befruchten”. Progesteron scheidet das Wasser aus und Signalisiert dann “du kommst zu spät, probier es in 2-3 Wochen wieder mit mir”. Wenn zuviel Wasser im Körper, dann Kopfweh durch Überlastung.

      insgesamt kümmert sich die Forschung nicht recht ordentlich um dieses breitgestreute problem: ein 2018er Konsesus Papierl der “europ Gesellschaft für Kopfschmerz” sagt eigentlich nur, dass alle Hormone irgendwie Kopfschmerz auslösten können und dass man mehr forschung braucht, tut mir leid

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