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Impfungen – was muss man beachten | F

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für Kollegen hinweise zum Impfen, ich war selber überrascht wie vieles davon ich nicht genau gewusst habe.

 

Häufige Fehler beim Impfen

(c) Grünes Kreuz – stammt aus der tollen Seite des GRÜNEN KREUZES in der BRD

Juli 2015

Impfen ist für viele praktizierende Ärzte Routine. Aber auch auf eine solch gewohnheitsmäßige Tätigkeit sollte man sein Augenmerk richten, denn Empfehlungen ändern sich und Fehler können sich einschleichen. Wir möchten Sie auf einige „Fettnäpfchen“ hinweisen.

Röteln-Titerbestimmung bei Kinderwunsch?

Immer noch lassen einige Ärzte bei Frauen mit Kinderwunsch den Antikörper-Titer gegen Röteln bestimmen. Doch das ist gar nicht nötig: Laut neuer Studien haben zweimalig geimpfte Frauen kein Risiko mehr, dass ihr Kind durch Röteln geschädigt wird. Allerding muss natürlich sichergestellt sein, dass die Frau tatsächlich zwei Impfungen erhalten hat. Das heißt, beide Impfungen müssen im Impfpass dokumentiert sein. Ist das nicht der Fall, oder hat die Frau nur eine Impfung bekommen, so müssen die fehlenden Impfungen gegeben werden, und das im richtigen Zeitabstand (mindestens 4 Wochen).

Injektion in die Subkutis statt in den Muskel?

Manche Impflinge leiden nach der Injektion unter stärkeren Lokalreaktionen. Ein Grund dafür kann sein, dass die Impfung lediglich subkutan statt intramuskulär erfolgte.Vor allem bei Adsorbatimpfstoffen ist darauf zu achten, dass sie auch tatsächlich in den Muskel gelangen, da eine subkutane Applikation zu schmerzhaften Indurationen an der Einstichstelle, zu  Knötchen, Zysten oder Abszessen führen kann.Lebendimpfstoffe werden in der Regel subkutan appliziert. Die Resorptionszeit ist dabei länger als bei intramuskulärer Gabe. Einige Lebendimpfstoffe dürfen wahlweise subkutan oder intramuskulär injiziert werden. Manchmal kann dann die intramuskuläre Verabreichung sinnvoller sein, weil bei der subkutanen Injektion Brennen an der Einstichstelle auftreten kann – was besonders für Kinder unangenehm ist.Unter besonderen Umständen, d. h. bei verstärkter Blutungsneigung des Impflings (z. B. durch Hämophilie oder im Rahmen einer Antikoagulanzientherapie) muss von der prinzipiellen intramuskulären Injektionstechnik abgewichen werden, und Totimpfstoffe müssen ausnahmsweise subkutan verabreicht werden. Die Patienten sollten dann auf die möglicherweise stärkere Lokalreaktion hingewiesen werden.

Tropfen an der Injektionsnadel

Ein weiterer möglicher Grund für eine stärkere Lokalreaktion ist eine mit dem Impfstoff benetzte Injektionsnadel. Dies macht die Injektion schmerzhaft und kann zu Entzündungen im Bereich des Stichkanals führen.Die STIKO verweist darauf, dass die Injektionsnadeln bei Impfungen immer „trocken“ sein müssen, d. h. dass kein Impfstoff die Kanülenspitze oder die Außenseite der Kanüle benetzen sollte. Nach Aufziehen des Impfstoffs in die Spritze und dem Entfernen evtl. vorhandener Luft sollte daher eine neue Kanüle für die Injektion aufgesetzt werden. Die wenige Luft, welche sich in der Kanüle selbst befindet, kann übrigens vernachlässigt werden. Dies gilt auch für Fertigspritzen.

Häufigster Fehler: unzureichend geimpftes Personal

Der vielleicht häufigste Fehler betrifft die Impfung des medizinischen Personals selbst. Allen Ärzten, MFAs und Pflegern wird in Deutschland von der STIKO die jährliche Influenza-Impfung empfohlen. Die Impfung senkt nachweislich die Erkrankungsrate und Sterblichkeit in Heimen und Kliniken. Außerdem haben Mitarbeiter in Praxen, Krankenhäusern und Heimen ein erhöhtes Risiko, sich selbst oder ihre Familie anzustecken.Dennoch wird die Grippe-Impfung ausgerechnet vom medizinischen Personal besonders schlecht angenommen: Laut einer RKI-Studie ist die Impfquote mit 22 Prozent extrem niedrig. Hier besteht ein hoher Nachbesserungsbedarf.

Erneute Grundimmunisierung nach langer Impfpause?

Oft kommen Patienten in die Praxis, bei denen eine Grundimmunisierung unter­brochen wurde oder eine Auffrischimpfung schon viele Jahre überfällig ist. Eine neue Grundimmunisierung zu geben ist nicht nötig, es gibt keine zu langen Impfabstände. Jede dokumentierte Impfung zählt. Dies gilt übrigens seit 2013 auch für FSME.
Der Nachteil ausbleibender Impfungen ist natürlich der, dass der Schutz nicht vollständig ist.
Achtung: Auch bei Nachholimpfungen müssen die Minimalabstände eingehalten werden. Ist bei einem unregelmäßigen Schema, z. B. gegen Tetanus und Diphtherie, der Abstand zwischen 1. und 2. Impfung sehr lang, z. B. 2 Jahre, so darf die 3. Impfung zum Abschluss der Grundimmunisierung dennoch erst im Mindestabstand von 6 Monaten nach der 2. Impfung gegeben werden, um einen lang anhaltenden Schutz zu gewährleisten und NICHT früher.
Quellen:

  1. Mitteilung der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (RKI) Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut/Stand: August 2014; Epidemiologisches Bulletin, 25. August 2014 / Nr. 34
  2. Ley-Köllstadt, S., Arndt, U., Grüber, A. & Quast, U.: Schwierige Impffragen – kompetent beantwortet; Dritte, überarbeitete Auflage, 2013.
  3. Kassenärztliche Bundesvereinigung: INFORMATIONEN FÜR DIE PRAXIS – Impfung Influenza; September 2014

 
Weiterer Artikel über “Ezzes beim Impfen” aus “der HAUSARZT”
Sehr nettes “Studenten-Ausbildungs-Video” aus AMBOSS

 

4 Kommentare

  1. Nicht zu vergessen: Das absolut Wichtigste bei einer Impfung ist immer, dass der Impfling gesund ist.
    Ich habe mich als Teenager bei meinem Hausarzt mit Twinrix impfen lassen.
    Zu diesem Zeitpunkt hatte ich Bronchitis.

    Ich selbst wollte den Impftermin verschieben. Mein Hausarzt meinte aber, dass man auch bei Krankheit impfen kann und führte die Impfung durch.

    Nach zwei Tagen kam ich nur noch mit Mühe Treppen hoch und bekam Taubheitsgefühle.
    Diagnose: schweres CFS (natürlich offiziell nicht von der Impfung…)
    Es folgte Bettlägerigkeit und Rentenantrag.
    Heute wohne ich mit Mitte 30 noch bei meinen Eltern und habe praktisch nichts von meinem Leben gehabt.
    Eine Impfausleitung mit Bioresonanz bei einem Arzt für Naturheilverfahren und hochdosiertes B12 haben aber eine starke Verbesserung gebracht, jedoch ist mein Zustand immer noch lebensunwürdig.
    Laut bioenergetischem Test habe ich den Hepatites B-Teil der Impfung nicht vertragen.
    Ich habe schon von vielen solcher und ähnlicher Fälle gehört.

    Wenn ihr euch schon unbedingt impfen lassen wollt/müsst, achtet bitte darauf, dass es euch bei der Impfung gesundheitlich gut geht, das erhöht die Chancen ohne Schaden durch die Impfung zu kommen!

  2. An dem Punkt, dass man bei einer Impfung gesund sein sollte – kann wohl etwas dran sein.
    Nach Impfauffrischung mit ebenfalls Twinrix HepA/B + Tetanus => CFS, Atemprobleme, Leistungsabfall physisch / psychisch, entzündungsreaktionen nach körperlichem Training, Fettmalabsorption -> kaputte Steroidsynthese usw..
    Nach langem “durchprobieren” vieler Methoden und Therapeutika mit B12 auch äußerst gute Erfahrungen gemacht in <1 Woche. (Hydroxocobalamin sublingual / im.) Trotz all dem ist es im Vergleich zu vor Impfung wie Tag und Nacht.

    Impfausleitung klingt hoffnungsvoll – @ Juli wäre fein falls du da eine Adresse empfehlen kannst? Besten Dank, Alles Liebe
    Oder vlt macht das Doc Retzek auch?

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