StartForschungGnRH-Antagonisten manchmal paradoxe Wirkung | F

GnRH-Antagonisten manchmal paradoxe Wirkung | F

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das ist eine bemerkenswerte Beobachtung für Fachkollegen: Onkologen / Urologen – manche Hormonblocker (GnRH-Antagonisten) zeigen eine paradoxe Wirkung und sollten daher überprüft werden

 

an den behandelnden Urologen

Herrr XXXX  hat mich wegen ganzheitsmedizinischer Zusatzbehandlung vor der bevorstehenden XXX OP konsultiert, dabei kam der BRCA1 induzierte Prostatakrebs Gleason 9 zur Sprache der ein Monat später operiert werden soll.

Ich fand die von ihnen eingeleitete präOP „Ruhiglegung“ des Tumors mit Firmagon (Desarelix = GnRH-Antagonist) einfach genial, da ich dies seit über 20 Jahren an die Urologen und Onkologen bei Brustkrebs zu vermitteln versuche:

sofort nach der Biopsie bei gesicherten Krebs diesen bis zur/nach der OP völlig stillzulegen um die prä- und perioperative Metastasierungs-Bereitschaft deutlich zu vermindern, möchte aber gerne eine Beobachtung von mir mitteilen:

GnRH-Antagonisten verursachen manchmal paradoxe Hormonerhöhung

Ich hab ganz zufällig durch eine „Verwechslung“ bei einer Frau mit Brustkrebs und GnRH-Antagonist–Therapie den Östrogen Spiegel gemessen und festgestellt, dass bei ihr das Östrogen trotz längerdauernder Therapie deutlich erhöht war, was genau das Gegenteil der Therapie-Absicht darstellte und einen Rezidiv-Druck auf den Brustkrebs ausgeübt hatte!

Diese postmenopausale Patientin hatte unter Zoladex einen Östrogenspiegel von > 150pg/ml was einen massiven Metastasierungs-Druck auf  ihren Tumor auslöst.

Seither überprüfe ich die Wirkung der GnRH-Antagonisten durch Hormon-Messungen und stelle ab und an paradoxe Wirksamkeit fest, die sogar im Beipacktext (als initialer Effekt) beschrieben ist, dieser Effekt scheint in manchen Situationen zu persistieren.

Ich würde daher (bei mir selber) zusätzlich noch ein direktes Antiandrogen wie zB Bicalutamid präop. einsetzen.

Studien zeigen, dass durch intermittierende Bicalutamid-Gabe keine Verschlechterung des späteren Ansprechens erreicht wird, d.h. man vertut sich nix für später (Rezidiv-Therapie).

beste Grüsse

Dr. Retzek

 

 

2 Kommentare

  1. Warum wird in solchen Fällen nicht primär die Mikronährstoffversorgung verbessert?
    Z.B. hat die Prostata eine hohe Zink-Konzentration (wie auch Brust), Patienten mit Prostata Karzinom sind aber charakterisiert durch niedrige Zink-Spiegel (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3114577/)
    Außerdem wird Jod & Selen von diesen Organen benötigt und ein hoher Vitamin D Spiegel (100 ng/ml Calcidiol) wirkt nicht nur antitumoral sondern verbessert auch die Funktion dieser Organe.
    Alle diese essentiellen Nährstoffe sind zumindest in vielen Fällen im Mangel.

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