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Dr. Cicero Coimbra – Vitamin K2 – Neuroborreliose

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Professor Dr. Cicero Coimbra “glaubt nicht an Vitamin K2”

bei meiner einwöchigen Hospitation in Sao Paulo bei Dr. Coimbra antwortete er auf meine Frage, wieso er den MS-Patienten bei den hohen Dosen VitD nicht noch zusätzlich VitK2 empfiehlt: “I do not belief in Vitamin K2”.

Das Setting in seiner Praxis – es sind fast ständig Patienten anwesend – erlaubt es leider nicht jede Frage im Detail zu klären und so konnte ich nicht festmachen wieso Dr. Coimbra Vitamin K2 liegen lässt und ob es aus seiner Sicht vielleicht sogar unstatthaft ist zum Protokoll zusätzlich K2 zu empfehlen.

Soweit ich jedoch Dr. Coimbras Vorgehensweise verstanden habe, untersucht er sehr genau die Studienlandschaft mit dem Suchbegriffs-Filter “TH-17”,

da für ihn die autoimmun-Erkrankungen eine spezifische Störung der T-Zellen mit überexpression von Interleukin-17 sind (hier typisches Suchergebnis in der Pubmed bzw. in der von Dr. Coimbra bevorzugten Plattform Google Scholar).

Die Frage, ob eine Erkrankung als Autoimmunerkrankung einzuschätzen ist, haben sie in Sao Paulo so geklärt:

gibt es Studien, die eine Beteiligung der TH-17 Zellen bei dieser Erkrankung zeigen?” – wenn ja, dann wird das Coimbra-Protokoll helfen können.

Fall eines schweren Morbus Sudeck

Hospitation bei Dr. Cicero Coimbra, 1-6. Oktober 2017

Wir haben eine schwerst betroffene Patientin mit Halbseiten-Sudeck kennengelernt (Morphin-Pumpe intrathekal). Das dortige Ärztekollegium war sich zuerst unsicher, ob sie mit der Hochdosis-VitD-Therapie helfen könnten – eine entsprechende Pubmed-Recherche brachte aber dann Klarheit:  Morbus SUDECK ist eine Autoimmun-Erkrankung, die vermutlich gut auf das Coimbra-Protokoll ansprechen wird.

 

Vitamin K2 und TH-17 Immunstörungen

Tatsächlich gibt es derzeit keine Untersuchung, die eine Interaktion von VitK2 mit TH-17-Zellen zeigen. Damit ist dieses Vitamin für Dr. Coimbra uninteressant.

Neuestes Forschung: K2 hochgradig fehlend bei Multipler Sklerose

eine ganz aktuelle 2018er Studie zeigt jedoch, dass MS-Patienten einen schweren K2-Mangel mitbringen. Je mehr Schübe, desto ausgeprägter ist der K2 Mangel oder umgekehrt: je stärker der K2 Mangel desto mehr Schübe haben die Patienten. Es ist bisher jedoch noch unklar ob K2 Substitution auf die MS Einfluss nimmt. Ich selber gehe aber davon aus und verweise auf die heilsame Wirkung von K2 bei Vitamin D Rezeptor-Blockade.

Ausserdem finde ich noch zahlreiche weitere Studien, die VitK2 für MS-Patienten als dringend erforderlich demonstrieren:

  • Hirn-Reparatur in experimenteller MS durch K2 gebessert (Studie 2005)
  • Osteoporose durch Cortison kann durch K2 verhindert werden (Studie 2016)
  • entzündliche Zytokine die MS mitauslösen durch K2 reduziert (Studie 2013)
  • …….

 —> scholar.google

 

Daher geben wir den Coimbra-Patienten auch VitK2 – im bewussten Gegensatz zu Dr. Coimbra.

 

Dr. Coimbra hat eine pointierte Sichtweise auf zB Neuroborreliose

insgesamt 4x habe ich Dr. Coimbra die Frage nach einer Borrelien-Infektion als potentiellen Auslöser einer MS oder anderen neurodegenerativen Erkrankung gestellt. 

Biofilm von Borrelien. Diese gehen durch Einfluss von Doxycyclin sofort in die Biofilm-Form über. Siehe eigener Artikel “Biofilm

Meine Bedenken beruhten ja auf dem oben präsentierten Konzept der “Immunsuppressiven Wirkung” hoher VitD-Gaben bei vorliegender intrazellulärer Infektion durch EBV, CMV, Borreliose, welche nach meiner Überlegung u.U. zwar zu einer Verminderung der entzündlichen Reaktion jedoch  – so war meine Sorge – gleichzeitig eventuell zu einer Ausbreitung der Infektion führen könnte.

So hatte ich es erlebt mit vermutlich Neuroborreliose bedingten MS-Fällen, die durch die Immunsuppression nach Cortison rasch in die chronisch progrediente MS umgewandelt wurden.

Erst nach einigen Tagen bekam ich von Dr. Coimbra eine Antwort, die von ihm in fast empörtem Ton vorgetragen wurde:

“Lieber Heli, ich weiss nicht, was du immer mit dieser Borreliose hast: die ist ja auch nur eine übertriebene autoimmunologische TH-17 Reaktion des Immunsystems auf die Borrelien, welche durch Vitamin D normalisiert und korrigiert wird.

Ausserdem liegt bei der Borreliose dann auch eine TH1 / TH2 Schwäche vor, wordurch das Immunsystem die Bakterien nicht eliminieren kann. Auch diese wird durch das Vitamin D korrigiert”.

Tatsächlich eine klare und mit Studien belegbare Aussage die sehr viel Sinn macht!

Ausschliesslich gebesserte Fälle

Insgesamt haben Edmund Blab und ich bei unserem Aufenthalt in Sao Paulo 17 Live-Patienten, mit weiteren Patienten-Videos und Live-Patienten aus anderen Praxen im Team 25 Patienten erlebt.

Tatsächlich habe ich bei den 10 Patienten, welche zur Kontroll-Anamnese in dieser Hospitations-Woche gekommen sind nur und ausschliessliche Besserungen erlebt:

und zwar mindestens 90-95% Besserungen (Aussage der Patienten selber).

Obwohl JEDER dieser Patienten einen ganzen Mund voller Amalgam-Plomben (ich habe immer reingeschaut) und vermutlich auch Borrelien mitgeschleppt hatte.

Die Macht des Faktischen sowie die Erklärung des Professors haben mich diesbezüglich beruhigt.

Wieso selbst Schwermetall-mitbedingte Autoimmun-Reaktionen durch das Coimbra-Protokoll eliminiert werden, habe ich bis jetzt noch nicht verstanden, nehme dies aber als faktisch bewiesen mit Demut und Dankbarkeit zur Kenntnis!

 

Vermutlich sind die wechselhaften Symptome und Anlauf-Probleme der ersten Monate, welche die eigenen Coimbra-Patienten berichten Herxheimer-Reaktionen durch die im Protokoll eliminierten Parasiten, Nematoden und Borrelien.

 

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9 Kommentare

  1. Was heisst “HOHE Dosen Vit D” genau, bitte? Ich nehme Vit D ein (quasi als eine der “better aging” strategien).
    & die Life Extention, von der ich dies & vieles mehr kaufe, meint, Vit K (2) muss dabei auch eingenommen werden gegen die Verkalkung (stimmt?) der Venen durch hohe Vit D Dosen.
    Weiss nicht, was ich jetzt tun soll?
    Weil wenn das Obere nicht der Fall ist, dann will ich doch mein Geldbeutel schützen UND eventuelle negative (gibt es solche?) Wirkungen des Vit K auslassen.

    • it almost seems like they are. I have limited expierience but as far as I oversaw the brasilian patients – there was a tremendous variety of totally different autoimmun disorders. Dr. Coimbra decides whether he uses the protocol if he finds studies confirming TH-17 Lymphocytes being part of the disease process.

  2. Zur These des Dr. Coimbra:

    (1) Hat er denn nachgewiesen, daß Borrelien durch seine Therapie tatsächlich (gänzlich oder teilweise?) “eliminiert” werden, oder geht es den Patienten nur besser und er zieht daraus den Schluß, sie seien verschwunden?

    (2) Und wenn er eine Überreaktion normalisiert und es bleiben Erreger zurück, wie lange hält der Erfolg dann vor?

    Der Punkt ist, daß ich mich – grundsätzlich bei jeder Art von Therapie – frage, ob es denn eine Befindlichkeitsbesserung bewirkt (was an sich nicht schlecht ist, aber oft eben nicht von Dauer!), oder ein Problem an der Wurzel anpackt und DORT auflöst. Ärzte (und auch Patienten) mögen solche “fiesen” Fragen meist nicht, weil sie das Selbstbild stören und die Laune verderben können, aber wenn man sie sich angewöhnt hat, dann kann man nicht mehr naiv spielen…

    Gruß, Falco Steinschneider

  3. Hallo Herr Dr retzek,

    Hier steht es ist höchstwahrscheinlich eine herxheimer Reaktion warum Coimbra beginner Startschwierigkeiten haben.
    Im Artikel davor steht es ist eine treg bedingte Immunsuppression.
    Was ist es denn nun?

    Vielen Dank für die Aufklärung

    • sehr gute und intelligente Frage: in manchen fällen ist die MS eine Borreliose, zB hier im Youtube-Video
      da bei Hochdosis-VitD-Therapie die TREGS aktiviert werden und so das autoimmuno Immunsystem eingebremst wird hatte ich Schwierigkeiten es ungezi’ler an alle MSler zu geben, ich dachte: was wenn es eine Infektion ist und ich mache Immun-Modulation in Richtung Immunbremsung, dann würde ich ja die Infektion begünstigen?!
      Coimbra hat mir wie im Artikel beschrieben den Kopf gewaschen und gesagt: selbst bei einer Infektion liegt eine Störung des Immunsystems vor die durch Hochdosis-VitD “normalisiert wird”, wodurch die Infektion verschwindet und die Autoimmunologische Komponente ebenfalls schwindet.

      Von einer Herxheimer Reaktion hat er oder ich nirgendwo was im Zusammenhang mit Coimbra gesagt/geschrieben, die gibt es auch beim Coimbra-Protokoll nicht.

  4. Vermutlich sind die wechselhaften Symptome und Anlauf-Probleme der ersten Monate, welche die eigenen Coimbra-Patienten berichten Herxheimer-Reaktionen durch die im Protokoll eliminierten Parasiten, Nematoden und Borrelien. So steht es Ende des Artikels in der roten Box. Also sind das ihrer Meinung nach herxheimer Reaktionen oder woher kommen die Startschwierigkeiten?

    Danke

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