Zufallsfund einer ganz bemerkenswerten Studie: Patienten mit Coronarer Herzerkrankung sind die Plaques voller TH-17 Autoimmun-Zellen und zuwenige Immunbremser TRegs vorhanden. Intensive Statin-Therapie verbessert dies innerhalb einer Woche.
Plaques also doch autoimmunologisch?
Von William Davis (Herzchirurg) und Steven Gundry (Herzchirurg) haben wir gelernt, dass Wheat-Germ-Agglutinin (ein im Gluten enthaltendes Weizenlektin WGA) Entzündungen der Blutgefässe mit Cholesterin-Ablagerungen auslöst und das getreidefreie Ernährung die Ablagerungen in den Herzkranzgefässen auflöst, siehe auch mein Artikel zu Dr. Esselstyne.
die Statin / Plaque-Studie im Detail

nochmal hier der Link auf die FullTextPDF-STudie 2019:
ein Lymphozyten-Scan des Patienten-Blutes zeigt bei normaler (20mg Sortis) oder “intensiver” Statin-Therapie (40mg Sortis) innerhalb einer Woche eine nahezu Halbierung der Autoimmun-Entzündungs-auslösenden TH-17 Zellen und eine nahezu Verdopplung der immunsuppresiven TRegs ,
Demgemäss finden wir eine dazu-passende Veränderung der von den immunzellen gebildeten hochspezifisch
- Entzündungs-aktivierenden Zytokine (IL-6, IL-17), die sich halbieren
- oder Entzündungs-hemmenden Zytokine (IL-10, TGF-ß), die sich verdoppeln
also haben wir netto eine Reduktion der Autoimmunität auf 1/4 nach 1 Woche Atorvastatin 40mg. Na das ist doch schon was!
bei Herzinfarkt, KHK und Atherosklerose …..
geben wir Ärzte sowieso sofort Statine.
LDL wird als Surrogat-Marker verwendet: obwohl man inzwischen weiss, dass die Cholesterin-Senkung NIX BRINGT, haben die Leute doch deutlich weniger Reinfarkte und leben praktisch ein normales Leben!
Atorva-statin (Sortis) auch beim Krebs relevant
wir verwenden Sortis häufig bei Krebspatienten, da die Statine beim Brust/Prostata und Lungenkrebs etwa 1-2 Jahre ÜLZ-Verlängerung bringen (siehe Artikel über COC4-Protokoll).
Das neue Buch von Travis geht auch deutlich drauf ein, Lenna hat es in Arbeit und ist begeistert, ich hab noch keine Zeit dafür gehabt:
- Christofferson, Travis (Autor)
Hier Travis in Baden Baden 2017, als er uns einen unglaublich guten Vortrag gehalten hat.
Statine als Adjuvans für das Coimbra-Protokoll?
wer an Autoimmun denkt, landet gleich mal beim tollen Coimbra Protokoll, bei dem wir in unserer Praxis bei den Schubhaft-Remittierenden MS-Fällen eine 98% völlige Schubfreiheit (jetzt 3 Jahre) erleben, super funktioniert Coimbra beim echten Rheuma PCP (nicht die oft versteckte Borreliose oder Toxoplasmose) oder der Psoriasis, auch ein Fall von Blepharospasmus hat super angesprochen.
- Psoriasis behandeln wir neuerdings auch mit dem Haemolaser
Statine als “Einsteiger-Adjuvans” bei Autoimmunerkrankungen?
Das müsste sich in der Studienlandschaft abbilden:
- Multiple Sklerose x Statine 8000 Einträge
- Polyarthritis x Statine: 2000 Einträge
- Psoriasis x Statine: 12000 Einträge
- primär billiäre Zirrhose: 10000 Einträge (höchstens die Hälfte als “therapeutisch interessant)
bei anderen Autoimmunerkrankungen (zB Stiff man Syndrom, hab ich keine recht überzeugenden Studien mit klinischem Erfolg durch Einsatz von Statinen gefunden.
In einigen Fällen können Statine aber auch Autoimmunerkrankungen auslösen: Myopathien, Hepatitis
Für die Multiple Sklerose scheinen die Statine, zusammen mit LDN und Coimbra-Protokoll eine tatsächliche Option darzustellen, zumal alle oben berichtete Daten Klinische Studien an echten Patienten sind
Wir werden Atorvastatin in Hinkunft an unseren autoimmunen Patienten bioenergetisch mit-testen und berichten