Zusammenfassung

Mikro-RNA sind “regulative Abschnitte” innerhalb der DNA.
Mikro-RNA verändert die Expression von DNA, indem sie dazu führen, dass die Umsetzung der DNA in Proteine entweder vollständig oder tw. unterdrückt werden!
Diese mi-RNA wirkt also wie ein “Dimmer” oder wie ein “Schalter”, der die Erbsubstanz ein- oder abschalten kann, oder auch nur “runter-dimmen” kann.
Extrem spannend die folgenden Ergebnisse, die ich eben in den Studien “entdeckt” habe.
- MikroRNA wird durch Ernährung massiv beeinflusst
- MikroRNA wird durch Darmbakterien mitgesteuert
- MikroRNA steht im Zentrum des Krebsgeschehens
mi – RNA reguliert 1/3 der Erbsubstanz der Menschen
2% des menschlichen Genoms sind mi-RNA Sequenzen. Das ist unglaublich viel für derartig kurze und simple kleine Schnippsel der Erbsubstanz.
Nur zum Vergleich: mit “ihr Haus hat etwa 800 Tonnen Gewicht (1), auf dem Boden drinnen liegen jetzt 16 Tonnen Lurch herum, die wir wegräumen müssen”.
in dieser spannenden neuen Review aus 2010 werden die damals aktuellsten Ergebnisse zu mi-RNA präsentiert, die Grundlagenstudie aus 2005 zeigt, dass ca 30% aller Gene durch MikroRNA reguliert wird.
Mikro-RNA is im Krebs verändert – beteiligt?
Mit einem veränderten Muster von mi RNA lassen sich verlässlich gutartige von bösartigen Schilddrüsen-biopsien unterscheiden. (Studie 2012). mikroRNA ist jedenfalls im Krebsgeschehen beteiligt (Review 2/2012).
Beim Brustkrebs wird miRNA sowohl für Entwicklung als auch Metastasierung verantwortlich gemacht (2/12 – 2/12). Dies geht soweit dass mit einem Bluttest auf MikroRNA Krebs von gutartigen Veränderungen der Brust unterschieden und diagnostiziert werden kann (Feb.2012)
Tumore die ich bei einem schnellen Scan der Pubmed gefunden habe: Brustkrebs (s.o.), Osteosarkom, AML, CLL, Lungenkrebs, Darmkrebs, Nierenkrebs, Ovarial-Karzinom, Leberkrebs, Plattenepithel-Karzinom, usw usf – hier die Suche nach den entsprechenden Studien., aktuell knapp 6000 dazu.
sodass bereits über “mikroRNA-Chemotherapie” nachgedacht wird (2/12).
Spannend: mikro-RNA wird stark durch Ernährung beeinflusst
Neueste Review Nov2011 zeigt uns die Daten der beeinflussung unserer MikroRNA durch die Ernährung und den Lebensstil. Damit haben wir ein Vehikel um mindestens 30% uinserer Genetik durch die Umwelt beeinflussen zu lassen.
noch spannender: ERNÄHRUNG beeinflusst über Miko-RNA die Krebsenstehung
durch Ernährung beeinflussen wir unser MikroRNA – Profil, das MikroRNA-Profil beeinflusst die Krebs-Entstehung, dessen Wachstum, das Einwachsen von Blutgefässen und die Metastasierung.
D.h. wir sehen die klaren Zusammenhänge zwischen Ernährung –> mi RNA –> Krebs.
Die Evidenz dazu wird immer dichter, bereits 100 Studien beschreiben jetzt (Feb 2012) diese Zusammenhänge. Hier zeige ich die paar, die echt rausstehen.
Polyphenole und Flavenoide aus der Ernährung können in kürzester Zeit MikroRNA-Profil drastisch verändern
in dieser spannenden Studie aus Jänner 2012 (FullTextPDF) wurden 9 Polyphenole aus der Nahrung 2 Wochen lang an Mäuse verfüttert und dann das Mikro-RNA-Profil untersucht. Die Getesteten Polyphenole waren:
- Phenole: caffeic acid, ferulic acid,
- Flavonoids: quercetin, hesperidin, naringenin, anthocyanin, catechin, proanthocyanin
- Curcumin.
Ergebnis
ca. 4000 Gene wurden verändert aktiviert (der Mensch hat 25.000 aktive Gene). Diese Gene wurden analysiert und es zeigt sich dass es sich hauptsächlich um Gene handelt die mit:
- ZELL-ADHÄSION,
- ZELL-STRUKTUR,
- ZELL-SIGNALING
zu tun hat, weniger mit
- Metabolischen (=Stoffwechsel) Genen (wie man annehmen würde).
Was heisst das: Adhäsion, Struktur, Signaling –> alles Funktionen die mit Krebsentstehung und Krebswachstum zu tun haben!
Was bedeutet das: mit Pflanzen-Polyphenolen beeinflussen wir in viel höherem Masse unsere Genetik als wir jemals bisher angenommen, gedacht, vermutet und wissenschaftlich definitiv gewusst haben!
Meilensteinstudie: Darmkontinuität über Darmbakterien via mikroRNA kontrolliert

wir Ganzheitsmediziner wissen um die Wichtigkeit einer ordentlichen Darm-Mikrobiologie und die Probleme die entstehen, wenn diese nicht ordentlich zusammengesetzt ist: typische Beispiele hab ich in der Spezialklinik Neukirchen gesehen.
In dieser neuesten Meileinstein-Studie vom Dez.2011 (FullTextPDF) erfahren wir, dass die Zusammensetzung der Mikrobiologie im Darm (die Symbionten-Bakterien) das gesamte genetische Profil der Darmzellen beeinflusst:
die Kontinuität der Darmwand wird durch mikroRNA beeinflusst, insg. 2700 GENE werden dadurch reguliert und diese Mikro-RNA wird nur durch Anwesenheit einer gesunden Mikrobiologie aktiv.
Die Studie beschreibt: “…. nach unserem Wissen gibt es derzeit nur die Pflanzengruppe der Leguminosen, die durch ihre Knöllchenbakterien in den Wurzeln so sehr beeinflusst wird, wie der Darm der Versuchsmäuse durch die Bakterien… ” (seite 182).
Die durch Bakterien beeinflusste Mikro-RNA reguliert eine vielzahl von Darmfunktion, besonders das Aktin-Zytoskelett des Darmes, die Angiogenese (Blutgefässbildung) – was bereits früher durch andere Experimente identifiziert worden ist, nun wissen wir wie diese beeinflussung zustandekommt!