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Cserkeszölö

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Cserkeszölö – interessantes Heilbad

zwei Jahre lang konnte Vater nicht weiter als 100m gehen wegen dann zu heftig werdender “Schulterschmerz links“.

Meinen Hinweis auf dringenden Herz-Verdacht (“Angina Pectoris”) und Untersuchungsbedarf hat er wie oben berichtet als Ärzte-Unsinn weggewischt und tatsächlich sind dann – gegen alles was ich mir vorstellen konnte – alle Schmerzen dauerhaft durch Dauerbaden in der 40° warmen Thermalquelle des Kurbades Cserkeszölö verschwunden.

Die Pathophysiologie hinter “Schulterschmerz beim Gehen” sowie dessen Auflösung durch Kurbad begreife ich bis heute nicht.

Als er mir dann noch berichtet hat, dass seine zahlreichen Hautkrebs-Vorstufen (“Aktinische Keratosen”) – ein Andenken an seine vielen Sonnenbrände – im Kurbad einfach so von der Haut abgefallen sind, musste ich mir – als Sammler und Interessierter an allem was gesundheitlich wirksam ist – dieses  Kurbad höchstpersönlich anschauen und bin mit ihm nach Ungarn gefahren um dieses Wunderbad zu inspizieren.

Tatsächlich holen sich die Einwohner von Cserkeszölö das Kurwasser am lokalen Brunnen ab um die Hühner damit zu füttern, denn wie sie uns berichten steigt dadurch die Legeleistung und Gesundheit der Hendln deutlich an,

und tatsächlich hat mein Vater merkbare Gesundheits-Verbesserungen nach jedem Besuch in Czerkeszölö.

nicht vergessen, zum aktuellen Zeitpunkt ist er 83 Jährig, hat seit 20j Arthrose in den Händen und seit einiger Zeit vermutlich metastasierten Prostatakrebs, den er geflissentlich ignoriert und nicht untersuchen oder behandeln lässt und ist aktiver und munterer als die letzten Jahre zuvor. 

Ich muss sagen, das ganze Umfeld und das Bad selber haben mir gut gefallen, die Ruhe (kein Internet) auch gut getan!

Wir fahren seither 2 x jährlich hin – und tatsächlich, Vaterns Haut reinigt sich wie ein Wunder von selber und all seine Wehwehchen verschwinden für lange Zeit.

 

im März 2012 war bei uns in Österreich noch Schnee – und wir haben in Ungarnd den ganzen Tag in der Sonne in Badehose und Bademantel im Freien verbracht. Das riesige Bade-Aussen-Gelände war praktisch leer. Im Freien sind Heiswasserbecken zwischen 37 und 40 Grad, danach sitzt man eh gerne zum abkühlen im Kaffee im Freien, innen drinnen gibts natürlich alle möglichen Becken und Saunen, sogar eine Rutsche.

 

Vater geniesst die Nachmittags-Sonne im Kurbad-Restaurant: Mittagessen ca. 2-3 Euro – da kauft man sich auch gern nochmal einen Kaffee extra

 

 

Das Kurwasser ist der Star

Das Bad ist eine grosse Frei-Anlage, hat aber auch für den Winterbetrieb einige Becken im Inneren. Die sehr grosszüge Anlage im Freien ist jedoch das ganz besondere an dieser Therme – und v.a. das Wasser.

Es gibt im Freien einige Becken mit Kurwasser und am besten hat uns das 40 Grädige gefallen. Diese Kurbecken sind relativ klein und dann bald mal mit Leuten voll, da aber die Ungarn freundliche Menschen sind die viel untereinander tratschen hat es eine unglaublich angenehme Atmosphäre. Ausserdem trifft man erstaunlich viele Deutsche dort, die sich im Sommer für Monate am Campingplatz, der dem Bad angeschlossen ist, niedergelassen haben. Wir trafen auch einen 90 jährigen Holländer, der jedes Jahr 3 Monate im Bad / am Campingplatz verbringt. Das Wasser scheint wirklich besondere Qualitäten mitzubringen und die Preisdifferenz (alles kostet ca. 1/3 des Preises zuhause) macht die schlechtere Service-Qualiät mehr als wett.

heisses Kurwasser mit besonderer Wirkung
So voll hab ich die Kurbecken eigentlich nie gefunden. Das Bad öffnet bereits um 7h früh bis 20h – zumeist sitzen nicht mehr als 5 Menschen im Wasser. 36-40°  Kurwasser mit besonderer Wirkung und starkem Geruch nach Ichtolan – das Bild hab ich irgendwo im Internet auf einer ungarischen Seite gefunden

 

Hotels in Cserkeszölö

Wir (“jungen”) nächtigen immer im Royal Pancio (=königliche Pension), der Besitzer kann gut deutsch, ist super motiviert und sehr freundlich und entgegenkommend und das Hotel ist für ungarische Verhältnisse sehr schön, auf jeden Frühstückswunsch wird eingegangen und ein wunderschönes und sehr reichhaltiges Buffet serviert.

Meine Eltern bleiben direkt im Kurbad im Aqualux – Nachteil: 1) ziemlich abgewohnt wie fast alles in Ungarn 2) Halbpension daher kann man nicht extern essen weil Vatern zu neidig um das verfallen zu lassen, das Essen dort … na das schreib ich weiter unten.

 

 

mein Sohn überlegt, ober er die 2te Portion Hirschbraten noch verdrücken soll, im Hotel – beim Abendessen – wo uns wegen Sprachverständigkeits-Problemen statt einer Portion deren 2 serviert wurde – bei €4,- pro Portion haben wir uns nicht aufgeregt.

 

Apartman in Cserkeszölö 

Direkt gegenüber des Kurbades – quasi über die Strasse – ist ein grosses Apartman-Haus, in dem man sehr ordentlich und auch für unsere begriffe günstig residieren kann. Pro Person und Nacht ca 25 Euro in einem 40m2 Apartment mit kleiner Küche, Kühl / Gefrierschrank und Doppelbett, die WohnzimmerCouch lässt sich auch zum schlafen verwenden, ein kleiner Balkon rundet das liebliche Apartment ab.

Buchen am besten direkt, die Buchungsplattformen haben alle nciht funktioniert: http://www.cserkeszoloapartman.hu/?lang=de

Freies WLAN mit guter Geschwindigkeit ist vorhanden.

Sehr freundliches und bemühtes Personal, einige davon beherrschen sogar etwas deutsch, Parkplatz vorhanden. TV wie überall in Ungarn nur am Hotbird-Satellit und damit nur Ungarisch und Polnisch, keine deutschen Sender. Wer Abends TV sehen will nimmt sich einen DVD-Player oder Apple-TV mit einem HDMI-Kabel mit und schaut DVD oder streamt vom Internet, es sind moderne Flachbildschirme eingebaut.

 

Camping-Platz im Touring-Hotel

Der Camping-Platz ist riesig, hat schon mal gut 20 nette kleine Holz-Bungalows zum mieten für 4-8 Personen, dazu vermutlich 10 Hektar an Zelt/Wagen-Standfläche, sehr sehr gross.

Die sanitären Einrichtungen haben mich – von aussen betrachtet – jetzt nicht so richtig überzeugt, aber man verbringt ja sowieso den ganzen Tag im Kurbad (Wasser).

Der Platz hat sehr freundlich gewirkt, es gibt 85% Ungarn, der Rest sind Polen, Deutsche, Holänder. Keine Österreicher gesehen.

Ich würde dort jederzeit kampieren, wäre ich ein Camper. Website Touring-Hotel

 

 

 

Restaurants in Cserkeszölö

Cserkes ist tiefste Pampas, ein trauriges ungarisches Nest mit Betrunkenen, die schon Vormittags im Strassengraben liegen und vielen verfallenden Häusern ausserhalb des “Zentrums”.

Nachtrag Sommer 2014: leichte Besserung, der Ort scheint einen geringen Aufschwung zu verspüren, diesmal haben wir keine Betrunkenen mehr gesehen, auch nicht mehr so viel Dreck rumgelegen.

Das Zentrum selber besteht aus einigen Hotels um das Kurbad. Der Gast der nicht allzu viel herumfährt oder herumspaziert wird nichts davon bemerken, denn die Kurbad-Angestellten und das Kur-Buffett sind freundlichst, zuvorkommend, hilfeich,

das Bad sehr sauber, eine Brigade von Angestellten kümmert sich hingebungsvoll noch um jede kleine Blume im Bad.

Cserkes will hinauf, das sieht man, viele Neugebaute Appartements die – für die Umgebung – zu unrealistisch hohen Preisen angeboten werden, im Stadtkern aber auch einige schöne neugebaute oder revitalisierte Villen.

Ausser im bzw. um das Kurbad gibt es KEINE Restaurants.

 

Bade-Restauration im Kurbad drinnen

wirklich gute und ordentliche Portionen ungarischer Hausmannskost. Ein Ungar unter 100 kg im Kurbad gilt als krank oder vermutlich missgebildet, nicht mal in den USA hab ich so viele so derartig feiste Menschen gesehen, demgemäss sind auch die Speisen: kräftig, süss und deftig.

Wie überall in Ungarn ist der Begriff SALAT beschränkt auf Essig-Gurken, Russenkraut oder eingemachte Paprika – alles zuckersüss,

eine moderne, salatige oder gemüsige Küche darf man sich nirgends erwarten: Nudeln, Kartoffeln, Spätzle – alles mit kräftig Margarine angemacht  – und Saftfleische oder Aufläufe sowie viel gebackenes bestimmen die Küche.

Trotzdem freuen wir uns täglich auf unser Mittagessen im Heilbad-Restaurant. Das Menü kostet ca 3 Euro und hält den ganzen Tag satt und es gibt so viel zur Auswahl dass man eine ganze Woche lang was für den eigenen Gusto findet.

Pörkölts sind der Star und schmecken überall und immer gut (ausgenommen in Bad Bück!)

 

 

Aqua-Spa

das Menü im Kurhotel Aqua-Spa ist nicht übel. Man darf sich natürlich nur den Chic der 60er Jahre in Österreich vorstellen mit düster-dunklem Speisesaal und zahlreichen Hirschgeweihen an der Wand.

Vorspeisebuffett: Essiggurke und Russenkraut, Suppe ist Einbrenn-Karfiol-Suppe, Makkaroni-Nudel-Auflauf usw. – dies aber auf durchaus schmackhaftem Niveau.

Pörkölt – also Gulasch – haben wir in Cserkeszölö immer und überall in allerfeinster Qualität genossen, so auch im Aqua-Spa (im Gegensatz zu Bük). Selbst die einfachste Gulaschsuppe ist hier ausgezeichnet!

Bedienung wie überall in Ungarn noch im Geist des grossen Vorsitzenden Lenins, man übersieht geflissentlich jedes Bedürfnis des Gastes – dieser sitzt auch 30 minuten winkend vor einem leeren Bierglas, man spricht im Restaurationsbereich weder English noch Deutsch – ev. wird aber die Rezeptionistin geholt, die spricht englisch.

 

Bar/Restaurant Admiral Tegetthoff (oder so)

direkt im Bereich des Kurbades gibt es ein von innen wie aussen zu betretendes klein-Restaurant mit Rattan-Sessel, den genauen Namen hab ich vergessen, ein britischer Admiral jedenfalls. Dort haben wir wirklich ganz gut gegessen. Die oft laute Musik hat uns lange abgehalten das offene Lokal zu betreten – eigentlich ist es ja nur eine überdachte Terasse, das war ein Fehler, denn sowohl die Salate wie das Pörkölt und v.a. das gebratene Gemüse waren ausgezeichnet und schmackhaft zubereitet!

Bedienung wie überall in Ungarn, selbst am 4ten Tag unseres Besuches mussten wir nach 3 vorherigen Besuchen erneut nach der deutschen Karte fragen, weil uns die selbe dumm-gelangweiligte Kellnerin wieder die ungarische Karte unter die Nase hielt. Vermutlich sind alle fähig-dynamischen Ungarn in Budapest.

In Ungarn muss noch eine ganze Generation von kommunistisch erzogenen Menschen ihre Trägheit und Ignoranz verlieren, so wie es derzeit dort läuft hat das Land keine Chance sich irgendwie raus zu arbeiten. Im Gegenteil: für die träge Lebensführung die wir überall antrafen ist der minimale Wohlstand den man sieht unverständlich (2012).

Nachtrag 2014: kein Essen mehr, nur noch Drinks und unerträglich laute Musik (tw. life)

Die schreckliche kommunistische Ignoranz und Trägheit der Ungarn hab ich 2014 nicht mehr als so penetrant empfunden. Tatsächlich scheinen mehr Leute ein Bewusstsein dafür zu bekommen, dass man für den Lebensunterhalt ziemlich reinarbeiten muss. 

Haben wir 2012 – ausser der Rezeptionistin im Aqua-Spa noch niemanden gefunden der Deutsch oder Englisch sprach, war dies im Jahr 2014 durchwegs besser: jeder 5te Mitarbeiter im Tourismusbereich konnte sich zumindestens rudimentär mit uns verständlich machen (im Sinn von “zwei oder drei Bier”)

 

Restaurant neben dem Aqua-Spa

2014: Direkt gegenüber dem Apartman-Haus, nach dem Bäcker der neben dem Aqua-Spa ist, ist das einzige “offene” Restaurant in der Aquaspa-Strasse, das Restaurant heisst “K……” – habs mir leider nicht bemerkt.

Wir haben alle 4 Tage dort abrend-gegessen und waren wirklich sehr zufrieden und hatten nicht das Bedürfnis ein anderes Lokal zu suchen: Gute Qualität, grosse Portionen und die Preise sind für Österreischische Verhältnisse nahezu himmlisch:

Essen aus Vorspeise / Hauptspeise / Nachspeise für 2 Personen inkl. 1 Flasche Wein und 1 Bier: 17 Euro.

 

 

Externe Restaurants Nähe Cserkeszölö

  • Restaurant ALFREDO, in Tiszakécske – ca 20min mit dem Auto entfernt. Unglaublich grosse Speisekarte, trotzdem war alles sofort am Tisch und von guter Qualität. Ich habe dort zB ganz ausgezeichnetes “Gulasch aus Hühnerkämmen” genossen, das nächste Mal nehme ich das Gulasch aus Hühnerhoden.Ich hab oben die Position als Google-Map Position verlinkt, steht weder im Internet noch in Google Maps eingetragen. Wir fahren jedesmal hin. Allerdings: Wintersperre – als wir im April dort waren noch zugesperrt.

Alfredo liegt fast bei den THEISS-Auen, direkt an einem kleinen Freizeitgebiet der lokalen Ungarn. Es lohnt sich die strasse weiter zugehen und die fantastischen riesigen Pappeln am Theiss-Ufer sowie die Hochwassermarkierungen auf den Bäumen zu bewundern!

 

Trauriges Theiss-Ufer

Allerdings: wenn wir dort durch die Ufer-Auen durchgehen bricht uns das Herz über die Trägheit und Stumpfheit der dortigen Ungarn:

diese sitzen am Ufer der Theiss auf ihrem kleinen Handtuch direkt auf trockener Erde!

Obwohl der Fluss dahinfliesst ist das Ufer so trocken und die Erde so sandig, dass sie ohne Bewässerung kein Gras halten kann.

Eine “Copacabana” mit einigen kleinen Bars ist entstanden, die wohl nur an wenigen Wochenenden betrieben werden, in allen dasselbe Angebot: fast nichts, einige Softdrinks, der Umsatz wird wohl entsprechend sein.

Die Sitzplätze der Bars ebenfalls auf getrockneter Erde, auch die Strasse – direkt unterhalb der träge dahinfliessende Fluss. Es käme niemand dort auf die Idee regelmässig mit einer Tauchpumpe oder auch nur mit Kübeln einen kleinen Anteil zu begrünen und aus dem traurigen Erdloch ein frisches und anziehendes Freizeitgelände zu machen.

Ich vermute, dass alle Ungarn mit Unternehmergeist ins Ausland oder nach Budapest gegangen sind. 

Dort in der Gegend ist der Tourismus die einzige Chance, dazu benötigt man aber einen Update an Sprachkenntnisse und Einstellung, zumindestens ab und zu ein freundliches Gesicht!

 

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