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COPD – erstaunliche News

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einfache Schlafmaske vermindert Mortalität dramatisch |  Cortison nicht immer notwendig bei COPD

Ärztefortbildung Bezirk 4840 – 11.12.2014 in Vöcklabruck

Bernd Lamprecht Lungenfacharzt PD PrimDer Lungen-Facharzt Prim. PD Dr. Bernd Lamprecht vom AKH Linz hat uns einige erstaunliche neue Studien in einem ausgezeichnet strukturiertem Vortrag präsentiert:

1) Heim-Beatmungsgerät, so wie es für das Schlaf-APNOE-Syndrom seit Jahren Verwendung findet, vermindert bei schwerer COPD die Sterberate um > 20% 

2) CORTISON Inhalatoren sind in weiten Teilen gar nicht notwendig, sie verhindern nämlich die akuten Ausbrüche bei der COPD gar nicht.

 

 ad 1: deutlich Reduzierte Mortalität durch Heimbeatmung bei der schweren COPD

die Studiendaten – immerhin im LANCET 2014 publiziert – sind schlichtweg sensationell! Eine Mortalitätsreduktion um 20% innerhalb eines Jahres ist ausserordentlich mit so einer simplen, gut verträglichen, nicht medikamentösen und damit nebenwirkungsfreien Therapie!

COPD Daten (4)
einfache Schlafmaske – praktisch immer gut verträglich und toleriert – vermindert die Sterblichkeit erheblich (Bild (c) Dr. Lamprecht)

 

 

Diese Schlafmaske wird seit Jahren bei den Patienten angewendet, die im Schlaf “APNOE” = einen nächtlichen Atemstillstand haben. 

Die APNOE betrifft meisten übergewichtige starke Schnarcher, denen einfach im Schlaf der “Hals zufällt” und die dann tw. bis zu einer Minute lang nach Luft ringen. Die Atemnot führt zu einem tw. Erwachen aus dem Schlaf und gleichzeitig zu fürchterlichem Kreislaufstress – heftigem Herzklopfen bei Sauerstoffarmut im Blut. Die Patienten sind i.d.r. morgens schrecklich erschöpft, tagsüber nicht leistungsfähig, schlafen tw. tagsüber aus Erschöpfung ein und können längerfristig sogar Herz-Erkrankungen bekommen. 

Diese Atemmasken haben sich sehr bewährt und werden überraschenderweise meistens von den Betroffenen sehr gut toleriert, die sofort merken, dass sie sich damit am nächsten Tag viel besser fühlen!

Übrigens haben wir zahlreiche Rückmeldungen, dass eine Ernährungsumstellung (abends weniger Kohlenhydrate – dafür mehr Gemüse, nicht nach 21h essen) häufig innerhalb weniger Tage zum Aufhören des Schnarchens und damit auch der Apnoe führt (typische Rückmeldungen aus unserem Metabolic Balance Clientel), vermutlich weil dadurch alle Parameter des metabolischen Syndroms sowie die “postprandiale Entzündung” (Entzündungswerte die nach dem Essen hochgehen) deutlich zurückgehen. Wen dies mehr interessiert dem sei das Interessante Buch “Grün Essen” von Dr. Johannes Mutter empfohlen.

 

Unglaubliche Reduktion der Mortalität in der beatmeten Gruppe: nur 6h täglich – d.h. also auch die nächtliche im Schlaf Anwendung – genügen um in der Behandlungsgruppe eine fantastische Verbesserung zu bewirken!

Wieder eine deutsche Studie, die im Lancet Respir 2014  (Köhnlein et. al)  publiziert wurde

COPD Daten (1)

 


 

ad 2: Absetzen von CORTISON Inhalatoren schadet nicht – selbst bei schwerer COPD

extrem spannende deutsche Untersuchung von Magnussen et.al , immerhin im New England Journal Medicine 2014 publiziert: 

selbst bei schwerer COPD war das Absetzen (langsames Ausschleichen) der Cortison-Inhalatoren praktisch nicht nachteilig. Cortison wurde ja immer verschrieben, um die Häufigkeit der Rückfälle von akuter Exazerbation (Bronchien bzw. Lungenentzündungen) der COPD zu verhindern. Tatsächlich konnte KEIN UNTERSCHIED nachgewiesen werden.

 

keine Unterschiede zwischen Cortison und nicht cortison Gruppe
keine Unterschiede zwischen Cortison und nicht cortison Gruppe

 

Tatsächlich gab es einen Unterschied: innerhalb eines Jahres sank das effektiv messbare Lungenvolumen in der Gruppe ohne Cortison um den praktisch nicht relevanten Wert von 60ml

 

COPD Daten (3)
reduktion des Lungenvolumens um 40-60ml wenn auf die Cortison INhalation verzichtet wurde

De fakto bedeutet dies, dass wir als Ärzte tatsächlich (vorsichtig) – selbst bei schwerer COPD – auf den Cortison-Inhalator verzichten können, der ja oft nebenwirkungsbehaftet sein kann, wenn er nicht richtig von den Patienten verwendet wird 

Cortison-Inhaltation:

  • immer einige Minuten vorher das Bronchien-erweiternde Mittel
  • vor dem Essen nehmen
  • danach sofort den Mund spülen sowie ein Glas Wasser trinken, danach Essen

So wird gewährleistet, dass es zu keinen Cortison-Depots auf den Stimmbändern oder im Rachen kommt, die dann dort eine Pilzinfektion begünstigen könnten.

Keinesfalls dürfen COPD-Patienten selbstständig ihre Medikamente abändern! 

 

Primar Bernhard Baumgartner – 2 Lungenfälle

Bernhard Baumgartner Lungenfacharztunser lokaler Vöcklabrucker Lungenabteilungs-Primar Dr. Bernhard Baumgartner hat uns mit zwei interessanten Fällen belehrt:

Besonders Interessant war ein Patient mit angeborenem Enzym-Mangel, Antitrypsin-1

Dies Fälle bekommen – besonders wenn sie rauchen – oft schon in jungen Jahren schwere Lungenerkrankungen, die Erkrankung kann durch Ersatz des AT-2 gestoppt werden, wenn sie rechtzeitig erkannt wird.

 

Ich habe hier einen interessanten “Dr. Haus” Fall eines Patienten mit Wegener’scher Granulomatose und gleichzeitigem Antitrypsin-Mangel in der NDR-Serie “Abenteuer Diagnose” gefunden “Flöhe und Läuse

3 Kommentare

  1. Sehr geerhter Lungen-Facharzt Prim. PD Dr. Bernd Lamprecht,
    mei Mann leidet seit ca. 2 Jahren an COPD. Seit dem benutzt er auch die Suerstoffschlafmaske. Am Tage ist unser Alltag sehr eingeschenckt. Doch mann kann damit leben. Doch Nachts ist es unerträglich. Teilweise schlafen wir schon getrennt. Die Maske quiescht und pfeift, läßt kalte Luft raus. Zum Glück brauche ich nicht mehr arbeiten, ansonsten hätte ich ein Problebem damit ( Ich habe es schon, nur mit Schlaftabletten).
    Mein Mann wird in der Lungenheilkling Großhannsdorf in Hamburg behandelt und betreut. Im Februar sollen ihm evtl. Spiralen im erkrankten Lungenflügel eingesetzt werden.
    Gibt es bis dahin eine Lösung füt uns?

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