StartForschungCoimbra-Protokoll: News Update 2019

Coimbra-Protokoll: News Update 2019

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Treffen von Dr Coimbra mit italiänischen Protokollärzten am 28/29.9.18 in Sizilien – aktuelle Statistik

Erfahrungen der Italiänischen Coimbra-Therapeuten

  • Die Erfolgsquote im Hinblick auf Remission liegt auch hier bei über 90%, meist wird Remission innerhalb eines Jahres erreicht. Autoimmunerkrankungen der Haut benötigen häufig geringere Tagesdosen Vitamin D (verglichen mit MS), um zum Stillstand zu kommen, und die Therapierfolge sind oftmals schon binnen weniger Wochen zu sehen. Auch Autoimmunerkrankungen innerer Organe wurden erfolgreich behandelt, die größte Patientengruppe kommt jedoch aus dem Bereich der Multiplen Sklerose (wie auch in Deutschland).
  • In Bezug auf MS wiederholen sich die Erfahrungen aus Brasilien: RRMS (remittierende-relapsing Multiple Sklerose) spricht bei jüngeren Patienten extrem gut und schnell auf das Coimbraprotokoll an, z.T. vergehen nur 6-8 Monate bis zur Remission, bei langjährig Erkrankten bis zu 12 Monaten. Die Erfolgsquote liegt bei über 90% im Hinblick auf Stillstand der Erkrankung. Jüngere Symptome aus Schüben, die 12-18 Monate vor Behandlungsbeginn auftraten, bilden sich regelmäßig vollständig zurück, ältere Symptome bzw. ältere Läsionen (speziell im Bereich Rückenmark) verändern sich manchmal auch noch in den ersten 2-3 Jahren der Behandlung.
  • SPMS und PPMS (sekundär-progrediente / primär-progrediente MS) brauchen oft 18 – 24 Monate bis zum Stillstand der Progression. Die Zahl derer, die keine vollständige Remission erreichen, ist hier scheinbar größer 10%. Dr. Coimbra erforscht weiter die Gründe und mögliche Lösungen (abgesehen von höherem Alter / weniger Regenerationsfähigkeit / Komorbiditäten oder Langzeitschäden durch pharmakologische Behandlungen, die wir in dieser Patientengruppe natürlich häufiger antreffen).
    Er ist sich nach wie vor sicher, dass psychischer Stress und hohe Erregungsniveaus der größte Einflussfaktor sind. Dies bestätigten auch die italienischen Kollegen. Neben psychotherapeutischer Intervention, dem Erlernen von Selbstberuhigungstechniken, Meditation und Akkupunktur, bei Bedarf kurzfristig auch Psychopharmaka,  empfiehlt Dr. Coimbra die Erforschung von evtl. genetisch bedingten Stoffwechselstörungen, die einen Einfluss auf den Hirnstoffwechsel haben (Serotonin / Adrenalin / Noradrenalin / Dopamin etc.).

    Dr. Coimbra hat vor ca. einem Jahr begonnen, Gentests für seine Patienten anzuordnen, um auf SNPs zu untersuchen, die dann durch gezielte Mikronährstoffe noch besser ausgeglichen werden können.  Einige Erfolge hat er erzielt mit der Substitution von hochdosierten B-Vitaminen und Aminosäuren (z.B. Vitamin B3 und L-Tryptophan oder 5 HTP). Er empfiehlt allen Protokollärzten, sich in das Thema „nutrigenomics and epigenetic“ einzuarbeiten, z.B. mit Hilfe der Informationen von Dr. Ben Lynch oder Dr. Amy Yasko.   

Zusammenfassung von Christina Kiening  

 

1 Kommentar

  1. Der Empfehlung sich mit Nutrigenomics zu beschäftigen, kann ich mich nur anschließen, denn nur so ist es möglich, ein individuelles ‚taylored concept‘ für jeden einzelnen Patienten zu entwickeln, welches gezielt Enzympolymorphismen ausgleicht. Im Zusammenhang mit Vit.D Substitution sollte man vor allem VDR Taq Polymorphismen untersuchen.
    Vorsicht jedoch mit Tryptophan. Bei MS oder Autoimmunerkrankungen wird dieses nicht zu Serotonin umgewandelt, sondern geht den IDO Pathway und bildet Kynurenine, die zu Quinolinsäure umgewandelt werden. Diese ist neurotoxisch! Schlagwort dieses relativ neu erforschten Phänomens ist ‚tryptophan Steal‘.
    Nutrigenomics und Pharmakogenetics sind die Zukunft unserer Medizin. Davon bin ich überzeugt. Nur, wenn ich weiß, wie mein Körper Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel verstoffwechselt ( bspw. Slow metabolizer oder Ultra rapide metabolizer) kann ich optimiert substituieren.

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