StartForschungCoimbra: Hypercalciämie und Nephrocalcinose

Coimbra: Hypercalciämie und Nephrocalcinose

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wir haben jetzt gerade 2 Coimbra-Patienten im Krankenhaus liegen, kurz vor der Dialyse mit schlechten Nierenwerten und heftiger Hypercalciämie.

Was ist hier geschehen?

beide Patienten sind Rollstuhlfahrer, beide haben chronisch bzw. rezidivierende Blasenentzündungen aufgrund Kathederisierung wegen Blasen-Lähmung.

NEUE INFORMATION: einer der Patienten leidet an einem Plasmozytom (eine hämatologische Erkrankung bei der Plasmazellen den Knochen auflösen und Hypercalcämie und Nephrocalcinose verursachen).  –> wir werden daher in Zukunft die EingangsUntersuchung auf Plasmozytom erweitern:

ß2-Mikroglobulin, Gesamt-EW im Serum, Serum-Elpho, Eiweiss im Urin

Hochdosis VitD kann Plasmozytom-Zellen in Osteoklasten umwandeln, dabei kommt es dann zu vermehrter Knochenauflösung und Hypercalciämie. Studie 2019. Nach Auslassen des VitD bilden sich die osteoklastischen Plasmazellen wieder zurück, wie wir an einem Fall erlebt haben. 

 

Ablauf der Verschlechterung

interessanterweise habe ich von beiden Patienten kurz vor Ausbruch des Nierenversagens frisch aktualisierte Laborwerte. Bei beiden sieht man eigentlich noch keine sehr auffällige Abweichung, das Serum-Calcium nähert sich dem oberen Grenzwert von 2.7 mMol/l, der Creatinin ist vom ursprünglichen 0.7 auf 0.8-0.9 angestiegen. 

Beide haben aber eine Erhöhung ihres Urin-Calciums auf 10 – 13,6 mMol/24h = 400-560mg/24h

Desaströs: Blaseninfektion und Antibiose

beide Patienten haben 1 Woche vor der Eskalation eine Antibiotika-Therapie durchgeführt, bei einem Patient wissen wir dass es Ciprofloxacin war, welches bekanntermassen Mitochondrien-toxisch ist. Die geschädigten Mitochondrien verlieren vermehrt Calcium (siehe Kuklinski Schwachstelle Genick).

bei einem Patienten haben wir einen pH – Wert des Urins. Dieser betrug bei der Aufnahme bei uns zum Coimbra-Protokoll von uns kontrolliert 8.0, der Patient kontrolliert sich selber und bestätigt die chronische Urin-Alkalose. Er bestätigt dass er täglich Urin-pH von 8 am Abend hat.

Eigentlich ist dieser pH Wert Lithogen, denn Calcium-carbonat usw. präzipitiert nicht im sauren sondern im alkalischen Milieu.

Oxalat oder Urat eher im sauren Milieu –> Oxalsäure und Harnsäure reduzieren wir mit Chaka Piedra (siehe meinen Artikel der noch nicht freigeschalten ist)

vermutlich besteht aufgrund der chron. Blasenentzündung mit rez. Antibiotika-Therapie eine Infektion mit PROTEUS MIRABILIS, welcher gezielt den Urin weiter alkalisiert und so die Situation zur Entgleisung bringt.

Wieso so eine Antibiose die Nephrocalcinose und Hypercalcämie auslöst ist nicht eindeutig klar, der Konnex über eine Alkalisierung des Urins wäre jedoch denkbar und schlüssig. 

Auch die mehreren Hypercalcämien die im Winter 2017/18 in BRD aufgetreten sind, waren angeblich alle im Zusammenhang mit Influenza-Erkrankungen. Hier wird bei MS-Patienten wohl vorzeitig zum Antibiotikum gegriffen.

Innerhalb von 2 Wochen entwickelten sich die bekannten Symptome der Hypercalciämie, der Creatinin stieg prompt auf > 2, der Serumcalcium auf 3,2 mMol/l – Hospitalisierung war notwendig.

 

Schlussfolgerung

wir werden in Hinkunft alle coimbra-Patienten regelmässig Urin-pH Wert testen lassen und dafür sorgen, dass  sie jedenfalls einen deutlich sauren Urin haben.

Dies erreichen wir mit L-Methionin, in Ö ein Kassenpräparat (Acimethin) für genau diese Zwecke. Weiters werden wir diesen Patienten dauerhaft D-Mannose verabreichen lassen sowie keine ungezielte AB-Therapie ohne Kultur.

Weiters werden wir in der Eingangsuntersuchung eine Plasmozytom-Diagnostik einschliessen um die seltenen Fälle mit okkultem Plamozytom abzufangen.

 

persönliche Schluss-Folgerung

Schliesslich nehmen wir (Ordi-Retzek) keine rollstuhlfahrenden blasenkathederisierten Patienten mit regelmässiger Antibiose als Patienten für Coimbra-Protokoll-Therapie mehr an.

Hier gilt Selbstschutz vor Fremdschutz – in den Krankenhäusern spricht man mittlerweile abartig schlecht über mich, verständlich, da die Kollegenschaft die Coimbra-Hintergrund-Infos nicht kennen und auch nicht in Brasilien waren sondern nur sehen, dass jemand Patienten mit toxischen Dosen VitD abfüllt, die dann bei ihnen auf der Abteilung liegen und ohne intensive Intervention möglicherweise sterben könnten!

Wir würden diese Patienten zuerst mit ganzheitsmedizinischen Massnahme Blasen-Stabil machen, bevor wir in eine potentiell gefährliche Hochdosis-Vitamin D Therapie einsteigen.

Ausserdem bin ich grade beim Schreiben eines Artikels über Chanca Piedra, eine Pflanze aus südamerika mit zahlreichen Studien die zeigen, dass der Tee

  • Diuretisch wirkt
  • Magneisum im Urin erhöht
  • Harnsäure im Urin vermindert
  • Oxalsäure im Urin vermindert
  • Nierensteine auflöst

bitte in einigen Tagen nachsehen, dann ist der Artikel fertig

 

2 Kommentare

  1. Eigentlich wäre zu erwarten, dass in einem basischen Urin lediglich Struvit ausfällen würde, das als Bestandteil Magnesium enthält ((NH4)Mg[PO4]·6H2O). Calciumausfällungen in Form von Oxalat finden dagegen im sauren Bereich statt (CaC2O4). Deshalb erstaunt es mich, dass eine Nephrocalcinose stattfindet, wenn der Urin pH-Wert einen Wert von 8 beträgt.

    Ist dann die Schlussfolgerung richtig, dass der Urin-pH-Wert nicht Ursache, sondern nur Ausdruck einer Störung ist, welche dann die Calcinose verursacht? Und wäre dann eine Therapie mit Methionin nicht eher kontraproduktiv, weil damit die Ausfällung von Calciumoxalat noch verstärkt wird?

  2. Entschuldigung, in meinem vorherigen Kommentar bin ich nur von Struvit und Oxalat ausgegangen. Calciumcarbonat fällt aber im basischen Milieu aus. Um den pH-Wert im Harntrakt entsprechend zu senken, ist dann natürlich Methionin eine sinnvolle Option.

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