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Chronische Borreliose – unterschätzte Problematik

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Borreliose ist die Spitze des Eisbergs. Diagnostische und therapeutische Schwierigkeiten halten viele Patienten in ihrer Infektion.

 

36% der Infizierten –> Behandelten laufen in Richtung ‘chronische Erkrankung’

In einer wegweisenden Untersuchung von 2013 | FulltextPDF wird gezeigt, dass von den Borreliose-infizierten und Antibiotika-behandelten Patienten ein gutes DRITTEL chronisch krank wird.

Nach 6 Monaten berichten

  • 36% der Patienten von neuerlich auftretenden SCHWÄCHEZUSTÄNDEN;
  • 20% von ausgedehnten Schmerzen;
  • 45% von neurokognitiven Schwierigkeiten als sicherstem Indiz einer jetzt Neuro-Infektion;
  • 10% der Patienten berichten, dass die Behandlung sowieso überhaupt nichts gebracht hätte.

In der wissenschaftlichen Literatur wird dies als Post-treatment Lyme Disease Syndrome PTLDS bezeichnet. Der Sachverhalt “Biofilm” bzw. “stationäre Form der Borreliose” ist wissenschaftlich mittlerweile unbestritten und “settled science”.

Seit ca. 10 Jahren ist auch klar, dass Alzheimer-Demenz eine chronische Infektion mit Spirochäten und parasitierenden Pilzen wie auch manchmal mit Parasiten darstellt.

Dr. Retzek's Fragen an die etablierte Neurologie

Neurologen bleiben unbeirrt

In der gelebten NEUROLOGIE “gibt es keine chronische Neuroborreliose”, die Patienten werden als eingebildete Kranke oder Hysteriker abgetan (Stand 2019) – ich sag das wirklich bewusst “gegen die geschätzten Kollegen”, weil ich es fast täglich in der Praxis so von den Patienten höre und mich die Not dieser wirklich oft stark eingeschränkten Patienten so anrührt!

Wir sehen fast jede Woche einen Patienten, der in einem der Krankenhäusern wegen Gesichtslähmung usw. –  2 Wochen mit Doxycyclin oder Ceftriaxon anbehandelt – nach kurzfristiger Symptomenerleichterung mit erneuten Beschwerden kommt.

Dabei ist seit vielen Jahren von US-Fachgesellschaften klargestellt:

1) dass jede Erst-Infektion mit Borrelien mindestens 6 Wochen behandelt werden muss. Selbst ILADS irren jedoch, indem sie Doxycyclin als alleinige Erst-Therapie empfehlen!

2) dass Doxycyclin v.a. Persisterformen und Biofilme und damit die chronische Borreliose auslöst.

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie schämt sich nicht, im Jahr 2019 und angesichts tausender Patienten mit diesen Beschwerden folgendes zu veröffentlichen:

hier der Text dazu 

Ich liebe meinen Dr. Marco Mumenthaler und dessen neurologisches Detektiv-Spiel in der Neurologie. Er hat mir mit diesen Hör-CDs die Liebe zur Neurologie beigebracht, ich hatte die CDs jahrelang im Auto aktiv.

Deswegen verstehe ich die Negligence unserer Neurologen hinsichtlich dieser versteckten Infektionen nicht, siehe oben die DGN.

Immer wieder werde ich von Krankenhaus-Neurologen beschimpft (die Patienten tragen mir dies zu), die den erstaunten Patienten gegenüber schlichtweg abstreiten, dass die von uns verschriebene antibiotische/Antipilz/Antiparasitäre Behandlung etwas bringen könnte, während wir – und die Patienten – erleben, wie die Leute wieder ins Leben zurückkommen!

All das steht im Widerspruch mit den publizierten Forschungsdaten von Eva Sapi und Judy Miklossy , v.a. aber mit der klinischen Praxis der Patienten.

 

Problem Unterdiagnose neurologischer und rheumatischer Infektionen

Wir erleben bei den chronischen neurologischen Fällen immer wieder (2-3x pro Jahr) folgendes Phänomen, für das ich nur wenige Studien präsentieren kann:

  • klinischen Symptome präsentieren eine vermutliche Neuro-Infektion oder “seronegatives” Rheuma;
  • die nun durchgeführte serologischen Untersuchungen (Elisa, Western-Blot) auf Borrelien sind negativ, auch der LTT ist negativ (den wir jedoch nur selten einsetzen);
  • Babesien oder Bartonellen können wir vergessen, die Serologie zeigt nur in 3% aller Fälle an (Dr. Carsten Nikolaus, BCA Augsburg, 1st Internat. Morgellon-Conference 2018);
  • nach entsprechender Detox-Therapie (Amalgam, Aluminium) kommt es zu keiner Verbesserung der klinischen Symptomatik, manchmal auch zu einer Verschlechterung;
  • erneuter serologischer Test beweist nun im Westernblot eine “IgM – NeuInfektion”;
  • die nun eingesetzte Antibiose verbessert die Symptomatik.

Erklärung dafür

Bis zu 30% der Patienten mit chronischen Symptomen haben eben keine Antikörper-Bildung, weil die Borrelien wie die Parasiten auch das Immunsystem durch TGF-ß und IL-10 im eigenen Sinn modulieren können.

Bereits in einem anderen Artikel haben ich die Studien zitiert, welche das Problem der immunologischen Modulation und Suppression durch Borrelien zeigt.

Hier als Nachtrag noch eine 2014 Studie mit Hunden, bei denen serologisch im Gegensatz zur PCR nur ca. 50% der Fälle sichtbar werden, sowie eine 2014 tschechische Studie, die sehr klar zeigt, dass selbst die PCR-Untersuchung maximal 70% der Fälle entdecken kann.

 

Parasiten und Borreliose

Coinfektion mit Parasiten ist als aggravierender Faktor zu werten. Parasiten stellen im Körper – so wie auch EBV/CMV durch dessen VDR-Blockade – ein immun-permissives Milieu dar,

dadurch wird der betroffene Patient zB. krebstolerant.  Parasiten-Kuren können so in manchen Fällen selbst fortgeschrittene Krebserkrankungen lawinenartig auslöschen (persönl. Mitteilung Dr. Douwes / Bad Aibling) – wobei Parasitenmedikamente selber repurposed deutliche Antikrebs-Aktivität zeigen (zB. hier über Ivermectin).

Weil Parasiten das Immunsystem so derartig kompromittieren können, werden bei unbeherrschbaren Transplantat-Abstoßungen als Rescue-Therapie Würmer eingesetzt (2018, 2015, 1976)

Strongyloides Infektionen sind weltweit möglich. Durch die Reisetätigkeit unseres Essens und auch der Leute selber haben sich die Infektionen weltweit ausgebreitet (c) Stanford Universität.

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(c) Dr. Helmut Retzek – Ascaris suis Larve im Blut eines Patienten
(c) Dr. Helmut Retzek, Ascaris suis im Stuhl eines Patienten – Abgang durch spezielle Einläufe

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(c) Dr. Helmut Retzek, Ascaris suis im Stuhl eines Patienten – Abgang durch spezielle Einläufe

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(c) Dr. Helmut Retzek – Enterobius vermicularis Larve im Blut meiner Tochter

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(c) Dr. Retzek – Enterobius Wurmei im Blut meiner Tochter

 

 

Klinghardt und Evan Hirsch verwenden Urin-PCR für Lyme-Diagnostik

Die US-Experten verwenden daher zunehmend zur Diagnose-Sicherung die PCR aus dem Urin der Patienten, nachdem diese kräftig massiert wurden oder eine gewisse Zeit Sport durchgeführt haben, was die Borrelien aus ihren bindegewebigen Rückzugsgebieten ins Blut transportiert. 

Hierbei sind allerdings auch Proben-technisch Komplikationen möglich (Studie 2015).

 

Wie man es dreht und wendet …

Was immer ich recherchiere – ich komme nicht viel weiter, als ich immer wieder beschreibe:

  • nur ein Teil der Patienten kann ‘offiziell’ mit den uns zur Verfügung stehenden Methoden sicher diagnostiziert werden;
  • chronische Infektionen mit diesen s.g. STEALTH – Keimen (Tarnkappen-Keimen), chronisch persistierenden Viren (EBV, CMV, HSV, HHV, HZV, HERV, HIV, ….) und Parasiten (Einzeller wie Würmer) bleiben diagnostisch wie therapeutisch problematisch.
  • Des öfteren steht man dem Kranken gegenüber und muss dann einfach sagen “wir können dies nur vermuten und darauf probatorisch diese / jene Therapie probieren”.

 

Praktisch immer erschwerender oder sogar auslösender Faktor ….

 

 

Mein Lyme-Disclaimer

Disclaimer: Mir wurde von einer US-Fachgesellschaft und österreichischen Borreliose-Experten vorgeworfen, dass ich mich hier als „Borreliose-Experte aufspiele“. Deswegen hier die Klarstellung: Ich recherchiere und sammle Pubmed-Studien und bin keinesfalls ein Borreliose-Experte. Allerdings behandeln wir Borreliose-Patienten seit 20 Jahren, häufig mit Erfolg, durch Antibiotika PLUS Detox und biolog. Medizin und auch Homöopathie. Uns war bisher nicht bewusst, dass hier eine spezielle Ausbildung Voraussetzung ist.

3 Kommentare

    • Simon hat viele Patienten, die schon jahrelang Lyme treatment gemacht haben und die dann mti seinem Behandlung viel besser werden.
      Ich hab das auch bei einem völlig devastierten bettlägrigen Paitenten erlebt, der war 4 Jahre im BCA mit Antibiotika und hatte tatsächlich den Bauch und das Blut und die Organe voller Spulwürmer, kam ins Leben zurück mit “Simon Yu” Therapie. Häufig liegen einfach multi-infekte vor: Pilz, Lyme, Coinfektionen, Parasiten auf der Basis von Intoxikationen. Sind komplizierte Fälle und alle erfolgreichen machen multiple Behandlungen.
      Das Buch von Yolanda Hadid “belief me” ist da sehr gut um das alles zu demonstrieren

  1. Herr Dr. Retzek ist Ihnen bekannt, dass man ab 2017 beim Labor arminlabs in Augsburg den sog. Tickplex-Test anfordern kann? Dieser Test kann Antikörper gegen die Roundbodies-Formen bei LB finden. Der Test wurde in Finnland gefunden und ist bei chronischer LB wertvoll, bes. wenn der konventionelle ELISA und Immunoblot negativ ist. Patienten können dadurch Antibiotikatherapien erhalten.
    Einen solchen Test für die Biofilme gibt es dzt. noch nicht.
    Bei mir wurden mit diesem Test Antikörper auf garinii und afzelii gefunden. Ich hatte 1960! ein EM und bin bis heute chron. an LB erkrankt. Wenn Sie von mir Infos dazu haben möchten, teilen Sie es mir mit oder Sie sehen selbst im Internet unter “Tickplex” – Test nach. Wenden Sie sich bei Bedarf an das Labor Schwarzbach Armin.
    LG. Stocker Ilse

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