Chemoresistenz: wie kann man Tumore wieder chemosensibel machen

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Krebszellen „adaptieren“ sich an Chemo und werden resistent. Wieso passiert dies und gibt es Möglichkeiten um die Chemo-Sensibilität wieder herzustellen?

 

Chemoresistenz wegen „Membran-Pumpe“

 

p-gp = MDR Protein – Wikipedia

MDR = Multi-Drug-Resistancy  ….. eine Pumpe, welche Chemotherpeutika und andere „toxische Substanzen“ aus den Krebszellen rauspumpt.

Damit verlieren diese ihr Ansprechen auf Chemo, der Krebs wächst trotz Chemo weiter.

Typischerweise ist dies die Folge prolongierter Chemotherapie und dadurch erfolgter Selektion von Krebszell-Klonen, die besonders viel MDR exprimieren.

MDRG = Multi-Drug-Resistancy-GENE  ….. das Gen.

P-Glycoprotein = MDR = ein anderer Name fĂĽr Chemoresistenz-Pumpe

p-gp = AbkĂĽrzung fĂĽr P-Glycoprotein

 

Kann man ohne Chemotherapie feststellen ob Chemoresistenz vorliegt 

das kann man heutzutage mit —> s.g. Chemosensitivitäts-Tests (eigene Seite)

Hier besonders wichtig das Interview des sehr erfahrenen Onkologen der ersten Stunde Dr. James William Forsythe anzuhören: Chemosensitivitäts-Tests sind s.g. „Game Changer“.

 

Wie kann man Chemoresistenz wieder einschalten?

durch Hemmung dieser Pumpe. 

Hier eine Studie von 2020 , welche auf FDA approved Standard-Medikamente eingeht, die eine deutliche Hemmung der Haupt-Chemoresistenz-Pumpe haben.

 

Substanzen mit mindestens 50% Hemm-Potential: 

diese Liste stammt aus der FDA-Seite der US-Regierung

  • amiodarone,
  • carvedilol,
  • clarithromycin,
  • dronedarone,
  • itraconazole,
  • lapatinib,
  • lopinavir and ritonavir,
  • propafenone,
  • quinidine,
  • ranolazine,
  • ritonavir, saquinavir and ritonavir, telaprevir, tipranavir and ritonavir,
  • verapamil,
  • Sorafenib,
  • Obatoclax,
  • Curcumin,
  • EGCG,
  • Tamoxifen,
  • Celecoxib ….

auch Methadon soll seine Wirksamkeit aufgrund der Hemmung der MDR-Pumpe ausĂĽben, wird von der Biochemikerin Dr. Claudia Friesen behauptet.

soweit es meine Zeit erlaubt, werde ich die einzelnen Substanzen hier entsprechend recherchieren:

 

Verapamil

Blutdruck-Medikament. Kann ziemlich unbedenklich verwendet werden

2017 – induktion von Autophagie,

Glioblastom: Verapamil verstärkt Chemo-Wirkung (2017)

Verapamil-Studien

(habe leider irrtĂĽmlich eine menge an Verapamil-Einzelstudien, die ich hier reingeschrieben habe, durch Fehlspeicherung verloren).

 

Tamoxifen

NSCLC – Kombination von Tamoxifen zum Docetaxel als 2nd-line Chemo verdoppelt Ansprechrate Studie 2016 

Tamoxifen induziert jedoch relativ rasch vermehrte Expression von MDR in Brustkrebs-Tochterzellen – Studie 2016

Magenkrebs: Tamoxifen kann Chemoresistenz dramatisch vermindern: Studie 2016

Cholangiocarcinom (Gallengangs-Krebs): Tamoxifen kann Chemoresistenz aufheben Studie 2011

Glioblastom: Tamoxifen adjuviert Temodal sehr deutlich –> siehe meine Seite Glioblastom, Insert ĂĽber Ulmer Gruppe

 

Raloxifen

hebt Chemoresistenz gegen Paclitaxel bei triple-neg Brustkrebs auf 2016 

 

Curcumin

 

EGCG – GrĂĽntee-Extrakt

2017  Studie mit Hepatozellulärem Karzinom, EGCG hebt Doxorubizin Resisstenz wieder auf

EGCG reduziert p-gp auch in Tamoxifen resistenter Brust-Krebszell-Linie – Studie 2010

 

Celebrex (Celecoxib)

hemmt unabhängig von COX-Hemmung das p-gp durch Hypermethylation der Promotor-Region von MDR. Studie 2009 

Celebrex zeigt so überraschende Wirksamkeit, dass ich eine eigene Seite dafür erstellt habe: Celebrex sehr wirkungsvoll gegen Chemoresistenz 

 

 

 

 

 

Ă„rztekammer – Disclaimer

die Disziplinarkommission der OĂ– Ă„rztekammer rĂĽgt meine Website als „marktschreierisches Vorspiegeln von Exklusivität“.

Meine hier zusammenrecherchierten Hinweise fĂĽr wissenschaftlich fundierte Optimierung existierender Guidelines wird als „HerabwĂĽrdigung der Standes-Ehre“ angemahnt.

Häufiges Besuchen von Fortbildungs-Veranstaltungen wird von der Ärztekammer gefordert. In diesen Fortbildungen wurde ich auf die hier dann weiter ausrecherchierten Fakten aufmerksam gemacht.

Wegen meines wissenschaftlichen Hintergrundes, den vielen Zusatzausbildungen im In- und Ausland sowie den permanenten Recherchen in der neuesten wissenschaftlichen Forschungsliteratur Pubmed und Scholar, die ich fĂĽr meinen Kollegen hier kostenlos zum einfachen Nachschlagen zusammenfasse, wird mir durch die Ă„rztekammer „Exklusivität“ unterstellt. 

Diese Exklusivität war nie beabsichtigt. Die Homepage ist mein privates Weiterbildungs-Projekt, in dem ich meine umfänglichen Recherchen sammle. Dies dokumentiert tatsächlich multiple Weiterbildungen, besonderen Fleiss, Intelligenz und Integrität, gemeinsam mit einer finanziellen Absichtslosigkeit und der Absicht der Community der ärztlichen Kollegen durch Informations-Sharing dienlich zu sein.

Dass durch neuesten wissenschaftliche Informationen dann auch Behandlungsansätze optimiert werden könnten, ist Teil des wissenschaftlichen Prozesses. Dies als bewusste Kompromittierung von Kollegen zu deuten und damit unlautere Motive zu unterstellen, entbehrt jede Grundlage.

Dr.med. Helmut B Retzek
Dr.med. Helmut B Retzekhttp://www.retzek.at
Arzt für Allgemeinmedizin, multiple präventivmedizinische, schulmedizinische und komplementäre Zusatzausbildungen. Wissenschaftliche Arbeit und Forschungs-Beiträge. Zahlreiche Artikel und Vorträge.  Diese Website dokumentiert umfangreiche eigene Recherchen in der aktuellen medizinischen Forschung zum Zweck der Selbst-Weiterbildung und als Gedächtnis-Stütze. Mässige Legasthenie, daher Rechtschreib- und Beistrichfehler, bitte nicht kommentieren, wer es nicht aushält bitte einfach nicht lesen
Ärztekammer Disclaimer
Ă„rztekammmer Disclaimer die Oberösterreichische Ă„rztekammer moniert weite Teile diese Website als „aufdringlich, marktschreierisch und beim Laien den Eindruck medizinischer Exklusivität erweckend“. Dies ist keinesfalls beabsichtigt, die Website ist ein absichtsloses Weiterbildungsmedium von Dr. Retzek, der seine wissenschaftlichen Pubmed-Recherchen hier mit ärztlichen Kollegen unentgeltlich teilt, wofĂĽr Dr. Retzek von vielen Kollegen aus dem In- und Ausland regelmässig Anerkennung ausgesprochen bekommt. Dass Wissenschaftsrecherchen und Studien „das Standesansehen der Ă„rzte“ verletzen könnte, war Dr. Retzek nicht bewusst, er bedauert dies zutiefst und entschuldigt sich bei den betroffenen Kollegen.
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