Artikel ev. für Kollegen interessant
brennender Dauerschmerz
wir hatten in den letzten 3 Jahren mehrere Patienten, die derartig heftige Schmerzen hatten, dass ich Angst hatte, dass die sich was antun. Patienten stöhnen permanent vor sich hin, Tag und Nacht von Schmerzen so gequält dass sie kaum schlafen können.
Brennend-Stechend – 24/7 – bei manchen auch im Anschluss an Covid oder die Impfung.
Mässig hilfreich nur Gabapentin oder Pregabalin, kein Schmerzmittel – nicht mal Morphium bringt was.
lange rumgeirrt bis wir auf ZOSTER gekommen sind
Es hat lang gedauert bis wir rausgefunden haben, dass es sich bei diesen völlig unklaren fürchterlichen Schmerze um einen HERPES ZOSTER handeln kann:
der Gürtelrose-Virus Herpes Zoster hockt in allen Nerven und kann “eine Gürtelrose” auslösen, heftige lokalsierte Schmerzen wo nach einigen Tagen einige “Blässchen” wie bei Windpocken auftreten. Das nennt man Gürtelrose.
“Zoster sine Herpete”
es gibt eine Variante namens Zoster-sine-Herpete – auf deutsch übersetzt “Gürtelrose ohne Herpesblässchen” bei denen nur die Schmerzen da sind, aber sonst nichts sichtbar ist.
Diese Variante kann sich auch über den ganzen Körper ausbreiten, wobei ich mir da nicht sicher bin ob hier nicht noch ein CRPS hinzutritt (also eine Schmerz-Verarbeitungs-Störung im Gehirn).
wieso jetzt so häufig
durch Covid wird das Immunsystem moduliert und die Killerzellen massiv reduziert, damit der Teil der v.a. auch für Intrazelluläre Infektionen zuständig ist. Desswegen haben wir ja in den le Jahren so eine “Pandemie” von Zoster in den Praxen gesehen, der nicht weggeht oder immer wieder kommt.
Zoster wird sichtbar im Labor
bei den oben beschriebenen Patienten fanden wir durchwegs sehr hohe Zoster-IgG titer (fast nie IgM) über 2500 IU im Labor der Universität Graz – nur dort bekommen wir für uns brauchbare Werte.
Bei vielen anderen Laboren wo wir hingeschickt haben bekommen wir nur “Zoster positiv” – womit man genau gar nix anfangen kann.
Mein Überweisungs-Text
MedUniGraz, D&F Inst. Hygiene, Neue Stiftingtalstr. 6, 8010 Graz, Tel.: 0316 385 73750 (Kosten 90,- bei der KFL 130,-)
CMV, CMV-avid, EBV, EBNA, HHV6, HSV, HSV1/2, VZV, Borr-IB IgG/IgM, Bartonella, Babesia, Chlamyd-pneum/trach, Mycopl-pneumo, Candida-alb, Asperg., Toxoplasma
man kann einfach per Post ein Serumröhrchen runtersenden nach Graz
das Konzept der chronisch persistierenden Infektion mit dauerhaft erhöhten IgG AK Werten haben wir im Studium nicht optimal gelernt, obwohl wir es bei manchen Krankheiten akzeptieren (zB HIV und für Syphilis – in Pathologie haben wir damit den stadienhaften Verlauf gelernt und die “Latenz-Phase” = Stadium 3 entspricht der chronisch persistierenden Infektion).
Dies gilt für viele chronische Vireninfekte: Zoster, EBV, CMV, HIV
aber auch für die obligat intrazellulären Bakterien wie Borreliose, Babesin, Bartonella, Chlamydia, Mycoplasma.
So hab ich jetzt – 2024 – immer noch Rückmeldungen von hochbegabten und ausserordentlich geschätzten Neurologen, die meinen, dass bei einer reinen IgG Erhöhung von Borreliose dies nur Indiz einer einmal durchgemachten Infektion sei. Tatsächlich können wir mit unseren Fällen zeigen, dass selbst bei peripher serologisch negativen Patienten eine Neuroborreliose vorhanden war und erst recht bei niederen positiven IgG Werten!
Und immer wieder kommen Patienten daher bei denen Borreliose mit 3 Wochen Doxycyclin behandelt worden ist! Kollegen, das ist abartig und nicht mehr lege artis, auch wenn es in den Textbüchern so steht und von den Fachgesellschaften immer noch so weitergegeben wird!
Doxycyclin kann Biofilm nicht durchdringen und ist nur bakteriostatisch, nicht bakterizid. – fördert ausserdem die Persisterformen! Doxy als “Bei-Therapeutikum” super weil es gut bei manchen Co-Infektionen wirkt.
Beim Beginn einer spezifischen Antibiotika oder Antiviralen Therapie steigen die IgG enorm an um bei erfolgreicher Therapie dann nach ca 1-2 Jahren auf 0 runterzufallen. Wenn die Titer hoch bleiben spricht dies für eine weiter persistierende Infektion
erfolgreiche Behandlung von Herpes Zoster möglich
wenn man mal den Auslöser gefunden hat, ist eine Behandlung möglich: viele viele Monate lang Valaciclovir. Verbesserungen bis zur Schmerzfreiheit aber in 2-3 Monaten möglich.
Valaciclovir testet bei uns in der Ordi am besten, wir vergleichen es mit Famvir oder Mevir und Tenofovir aber Vala ist in 90% der Fälle passend, damit haben wir auch Langzeit-Erfahrungen:
wir geben einer ME/CFS-Patientin die 20j lang bettlägig war mit irren Herpes-Titern jetzt schon das 4te Jahr lang Valaciclovir mit guter Verbesserung.
Mikroimmuntherapie 2L-ZONA und Virusreg – genauso Ozon-Therapie, L-Lysin, PEA usw – geben wir gerne dazu wenn Geld nicht so eine Rolle spielt, aber Vala genügt an sich und ohne Vala hatten wir KEINEN Erfolg bei diesen Patienten.
möglicherweise ein SSRI zusätzlich notwendig
bei zwei dieser armen Patienten haben wir oder andere Ärzte ein SSRI wie Escitalopram dazu gegeben und dann war innerhalb weniger Wochen eine Ruhe.
DD: Borreliose
die Borreliose-Schmerzen sind oft nicht so brennend-stechen. Wir lassen natürlich auch hier Labor-US mitlaufen.
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