Beinwell – Symphytum

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Recherchen über Symphytum officinale: Heilmittel gegen Prellungen, Schmerzzustände und v.a. Dekubital-Geschwüre

 

Auslöser: eigener Unfall mit Prellungen

dieser Sommer-Urlaub 2014 ist überschattet von meinem Fahrrad-Unfall:

mein Hund hat mich umgerissen als ich das ungewohnte Rad des Sohnes verwendet habe:

Überschlag vom schnell fahrendem Rad über den Lenker nach vorne auf Asphalt, ungeahntes Glück:

nur Prellungen der Handgelenke und der Rippen!

Die ersten Tage brauchte ich wegen der Brustkorb-Prellung zu 200mg Diclofenac noch zusätzlich 4mg Hydal (Hydromorphon = starkes retardiertes Morphium) um halbwegs mobil zu bleiben:

  • Rippenprellung ist – zB beim Husten oder bei Verdrehungen extrem schmerzhaft – heftige Schreie provozierend, die dann noch mehr weh tun,
  • Nächte verbringt man lieber im Sitzen als das eigene Gewicht der Arme auf den Rippen liegen zu haben, jedes umdrehen im Bett wird zur halbstündigen Qual!

Nach 5 Tagen und teils im Sitzen zugebrachten Nächten ging ich trotzdem ins Spital zum Röntgen, da die Schmerzen ohne Medikamente immer noch heftigst waren sowie nun zusätzlich ein eigenartig instabiles und permanentes Knacken in der Brust beim tief Atmen und bei Bewegungen in den Rippen und am Sternum spürbar waren.

Nein, es war nichts gebrochen.

 

Was gibt es bei Prellungen?  

Ein wenig herum-recherchiert was hier ausser Diclofenac noch hilfreich sein könnte – wir Ärzte haben ja diesbezüglich erstaunlich wenig Alternativen – kam ich auf

  • die Kombination von Chondroitin-Sulfat x Salicyl-Säure (Mobilat-Gel)
  • sowie auf Beinwell-Sallbe (Kytta).

 

Kytta-Salbe wirkte Wunder!

Kytta war mir schon von Patienten bekannt, die davon schwärmend berichet haben. 

kytta_salbe_1Zirka 30min nach dem Einschmieren mit Kytta war ich 95% schmerzfrei, nach 1h konnte ich erstmals seit dem Unfall wieder Husten ohne schreien zu müssen!

Bei chronischen Schmerzen ist der Kytta-Balsam mit Nicotinat (durchblutungsfördern und wärmend – wie meine Lieblings-FINALGON-Salbe) sicher noch hilfreicher

 


Recherchen von Beinwell-Studien

Dieses Erlebnis war derartig beeindruckend, dass ich Beinwell in der Forschungs-Datenbank recherchiert habe (zur Zeit gibt es 180 Publikationen zum Beinwell, ich habe die ersten 35 Studien angesehen) und dabei auf folgende erstaunliche Ergebnisse gekommen bin:

 

Beinwell gegen Dekubital-Ulcera hochwirksam

Die hochgeschätzten Kollegen der Abteilung für langstationäre Patienten, Klinik Motol der 2. Medizinischen Fakultät, Karls-Universität, Prag, haben eine unglaubliche Untersuchung veröffentlicht:

168 Patienten mit insg. knapp 200 Deku-Geschwüren Stadium II und III mit bis zu 10cm Durchmesser wurden mit Beinwell-Salbe behandelt: jeden 2-3ten Tag wurde der Salbenverband erneuert. Nach 4 wochen war in 86% der Fälle das Ulkus abgeheilt.

Die gesamt-Ulkus-Flächen verringerten sich um 90%,

die Tiefe der Druck-Ulzera verringerte sich um 88%, nur 1% der Fälle zeigten lokale Haut-Irritation.

Studie April 2014

 

Dekubitus Wikipediawer schon jemals mit quälenden und langwierigsten Dekubital-Ulzera zu tun hatte, bei denen heute technisch aufwändige Versorgungen mit Vakuum-Pumpen durch diplomiertes Personal angelegt usw. vorgenommen wird – häufig ohne Besserung, weiss derartige Untersuchungsdaten zu schätzen, das ist tatsächlich “Erfahrungsheilkunde”.

Ich habe den Studien-Autor angeschrieben für seine Quelle / genaue Zusammensetzung seiner Salbe, ev. wieder hier vorbeischauen.

 

Gemäss der hier unten als nächstes beschriebenen Galenischen Studie würde ich natürlich eine entsprechende blande Öl/Wasser Emulsion mit frisch präpariertem Beinwell-Wurzelextrakt für die Dekubitus-Behandlung einsetzen.

 

Galenische Untersuchung: bis 240% mehr Kollagenbildung durch Beinwell-Emulsion

Interessante Untersuchung verschiedener Zubereitungen von Beinwell-Extrakt. Eine O/W – EMULSION (Soft Emulsion) mit kommerziellem oder selbst zubereitetem Extrakt wurde verglichen mit Carbomer Gel sowie einer Glycero-Alcoholic Lösung.

Den besten Effekt hatte eine 8% selbsterzeugter Extrakt in einer O/W-Emulsion mit einer Steigerung der Kollagensynthese von 40-240% und einer Reduktion der Inflammation bis zu 40%

Studie 2012

 

 

Schmerz-Zustände am BWA mit Beinwell

 

Beinwell bei Osteo-Arthritis ziemlich wirksam

in einer grossen Cochrane – Review wurden tausende Studien über Pflanzenextrakte zur Behandlung von Gelenks-Verschleiss untersucht.

Die Beinwell-Salbe wird als Wirksam gegen Schmerzen beschrieben, vergleichbar mit Ibuprofen. Arnika-Gel hatte praktisch nur Nebenwirkungen.

Beinwell – Salbe reduzierte die Schmerzen um etwa 40%, über den Effekt auf die Funktion der Gelenke wurde leider keine Angaben gemacht (!!!)

Cochrane REview Mai 2013 | hier der FullTextPDF

 

Übersichts-Arbeit aus Wien 2013

Review in der Wiener Medizinischden Wochenschrift bestätigt hohe Wirksamkeit von Beinwell bei Schmerzen unterschiedlichsten Ursprungs (entzündlich Verspannung, Verletzungen, Degenerativ) im Bewegungsapparat. Die Kombination mit Methyl-Nicotinat (Durchblutungsförderer) – zB im Präparat Kytta Balsam – zeigt sich noch überlegen.

die OpenAccess-Studie 2013 – als Basis dieser Review – zitiert weiter unten – wurde von der Firma Kytta (Merck Selbstmedikatio) mitfinanziert. 

 

Kombination aus Beinwell und Niacin verbessert Wirksamkeit bei Rückenschmerzen

Studie 2013 – zeigt die hohe Rückenschmerz-Wirksamkeit von Kytta Balsam = Beinwell + Nicotinat – hier FullTextPDF

 

Weitere Review der div. Untersuchungen zu Beinwell und Schmerzen

schöne Übersichts-Arbeit 2012 der bisher bekannten Studien zum Breinwell

 

 

Beinwell zur Wundheilung 

 

Deutlich bessere Heilung von Abschürfungen bei Kindern

108 Kinder mit Abschürfungen wurden doppelblind mit einer Beinwell-Salbe behandelt. Sowohl die Kinder wie auch die untersuchenden Kinderärzte fanden, dass die Verum-Gruppe viel besser reagierte als die Plazebo – Gruppe.

Besseres und Schnelleres Heilungsergebnis. Studie 2012

 

Beinwell sensationell bei Dekubital-Ulzera

die studie ist weiter obren bereits beschrieben

 

 

Beinwell gegen Krebs

Beinwell-Inhaltsstoff wirkt hochspezifisch gegen Prostatakrebs in vitro und in vivo

im Fütterungsversuch konnte der Extrakt hochspezifisch zu fast 90% den Prostatakrebs unterdrücken (Aug 2012).

Allerdings handelt es sich hier um einen aufgereinigten Inhaltsstoff aus dem Beinwell namens p-DGA. Aus der Studie geht nicht hervor ob mit der reinen Beinwell-Wurzel ebenfalls ein vergleichbares Ergebnis erhalten werden kann.

Aus dem FulltextPDF der Untersuchung geht hervor. dass dieser Wirkstoff auch für die Entzündungshemmung und den Effekt gegen des Wurzelextraktes gegen Verbrennungen wirksam ist.

 

 

 

 

Beinwell gegen Verletzungen und Wunden

Symphytum C5 zusammen mit Ketoprofen wirksam bei Zahn-Implanaten

im Vergleich zur reinen Ketoprofen-Behandlung zeigt der Zsuatz des homöopathifizierten Beinwells in der Nach/Schmerzbehandlung von Titanimplantaten bessere Resultate. Homeopathy 2012

 

 

Toxizität von Beinwell

Beinwell enthält mehrere Leber-Krebserzeugende Substanzen, Pyrazollidin-Alkaloide welche gen-toxisch und mutagen wirksam sind. Die Wirkung ist noch nicht genau bekannt.

Dies spricht gegen eine ungezielte orale Einnahme von Beinwell-Ganz-Extrakt. Studie 2012

 

 

 

5 Kommentare

  1. Lieber Heli, vielen Dank für deine Recherche. In potenzierter Form habe ich, in den letzten 24 Jahren, Symphytum C 30, C 200 und C 1000 im Einsatz gehabt. Es wurde insgesamt von über 350 Patienten benötigt, u.a. bei Frakturen, Augenorbitaverletzungen, Periostverletzungen und Hautverletzungen. Die Arznei wurde in Einzelmittelgaben, nach den Regeln der Homöopathie gegeben. Ich hatte dabei nur 13 Versager, weil wahrscheinlich das Mittel zum Krankheitszustand nicht passte. Alle anderen Arzneigaben waren hilfreich lindernd bis komplett heilend.

  2. Sg. Herr Dr. Retzek
    Mit großem Interesse lese ich immer wieder ihre Seite. Vieles was ich so bisher erfolgreich therapeutisch angewandt habe, (Beinwell, Erden, Heidelberger Kräutertee…..) finde ich durch ihre Erfahrungen bestätigt.Danke dafür.
    “Fehlen” tun mir allerdings noch ihre Erfahrungen mit Kupfervitriol (Kupfersulfat) im Bereich der Wundbehandlung , Infekte, vor allem HWI, Bronchitis und ganz erstaunlich bei Zahnextraktionen. Dafür gibt es bereits sehr beeindruckende Eigen-Erfahrungen sowie im Bekanntenkreis. DGKS (KH Elisabethinen)steht vor der 2. Etappe ihrer “Zahnsanierung”. 6 Extraktionen auf einmal. Bei der ersten Etappe brauchte sie zum Vergleich 6 Parkemed 500 bis zum Morgen als sie dann das Provisorium bekam.
    Diesmal gab sie die gezogenen Zähne in das Glas mit dem “blauen Wunderwasser”. Keine Schmerztablette bis zum Zahnarztbesuch nächsten Tag notwendig, obwohl 1 Wunde sogar genäht werden musste.
    Erstauntes Statement des Arztes: “Komisch, das ist gar nicht geschwollen und heilen tut das auch schon”!

    HWI bei Tochter (schweres SHT, MCS) Fieber, Leuko +++,(Compur) Harn ins “blaue Wasser”, nach 2 Stunden Kontrolle Leuko okay, Fieber abgeklungen ohne AB-Gabe.

    Dieselbe DGKS auf Tauchwoche am Boot im Roten Meer. Heftiger HWI, CuSO4 zum Harn ins Glas…Schmerz weg, nächsten Tag wieder tauchen möglich.

    Bronchitis bei unserer Tochter…abgehustetes Sekret gelb/grün >Ins Wasserglas ..1Stunde später Sekret weiß, dann glasig.

    Freundin unserer homöopathiekundigen Apothekerin: Therapieresistentes Ulcus cruris trotz optimaler Versorgung. Ich erzähle ihr zufällig von meinen Versuchskaninchen und deren Begeisterung. Sie war zwar skeptisch, sie hatte das Pulver noch im Sortiment (Algenbekämpfung im Pool) und machte einen Versuch damit.Tupfer mit Wundsekret “im Glas” extern behandelt..Pat..schmerzfrei und verheilt! Beim nächsten Besuch erzählte sie mir freudestrahlend davon, dass ihre Freundin am liebsten auf den Rauchfang geklettert wäre um das ‘”Wunder” der ganzen Gegend kundzutun!

    Mich würden Erfahrungen z.B. bei Tonsillektomie interessieren, aber ich kann mich deswegen jetzt nicht operieren lassen! 😉 die sollen doch sehr schmerzhaft und nicht immer komplikationsfrei verlaufen.

    Wermutstropfen: Das Kupfersulfat ist in Ö nicht mehr frei erhältlich (Toxizität für Wasserorganismen) in D sehr wohl und als Restbestände von Bauern, die es als Spritzmittel verwendeten bzw. bei Strahlfäule und Hufrehe bei Pferden.
    Zu beachten ist die Entsorgung. Lt. Tipp eines bekannten Mikrobiologen entweder vorverdünnen, dann geht auch Kanal, bzw. Kalk dazu >wird wie Gips, ich gebe es in eine Inkontinenzeinlage, das saugt die ätzende Flüssigkeit auf und wird verbrannt, oder zu Sonderabfall ins ASZ.
    Man darf es auch nicht auf die Haut bringen…ätzend!
    Mit freundlichen Grüßen
    Hilde Richtsfeld

      • Gerne.
        Aktuell:
        Gerade eben hat sich eine Biobäuerin das Pulver geholt.Sie kämpft jetzt mit einer hohen Zellzahl der Milch bei einigen Kühen.(Euterentzündung)
        Nachdem diese Kühe separat gemolken werden, gebe ich die Proben ins “blaue Wasser” . Die Zellzahl wird ja sowieso solange kontrolliert bis es wieder passt.Schaun mer mal.

        2. nicht-medizinischer Versuch . Massive Grünalgen auf der Hausmauer des Sohnes. Sanierung des gesamten Putzes ziemlich aufwendig und kostspielig wie andere Betroffene berichten.
        Wenn das CuSO4 die Algen im Pool vernichtet, dann kann es vielleicht auch auf der Mauer funktionieren.

        Alternativ hätte ich noch eine “homöopathische Behandlung” mit Chara intermedia..deren “reinigende Wirkung” dürfte ihnen als Homöopath ja bekannt sein…angedacht.

        Sonstige Erfahrungen:
        Bindehautentzündung..eitrig verklebte Augen morgens heilen über Tag.
        Bei sämtlichen Verletzungen kommt prophylaktisch das kontaminierte “Verbandmaterial” beim Wechsel ins Glas.Es gab bisher keine Komplikationen..

        Mein Mann kam in der Werkstatt mit dem Zeigefingerendglied in die grobe Schleifscheibe. Die Wunde verlief ziemlich tief längs über den ganzen Fingernagel..der war durch!…Noch dazu total verdreckt (Mechaniker), blutete aber stark.
        Nach Desinfektion mit Silberkolloid und äther.Lavendelöl pur, steriler Druckverband und als Schutz Fingerhose .> Er arbeitete gleich weiter.
        Tupfer mit Wundsekret wurde beim Verbandwechsel im Kupferwasser eingeweicht. Er zeigte nach Tagen dem zufällig anwesenden Hausarzt seinen Finger…der meinte, das hätte eigentlich in die KH-Ambulanz gehört, aber er ist auch so komplett verheilt.(Er leidet ja an KH- Phobie 😉 )

        Enkerl (4)hat oft Schmerzen beim Urinieren nach dem Schwimmen. Wurde vom Kinderarzt damit auch schon antibiotisch behandelt.
        Seit er Bekanntschaft mit meinem blauen Wunderwasser gemacht hat, das einmal so rasch geholfen hatte, kommt er sofort beim geringsten Anzeichen und will wieder ins Glas “LULU”.

        2011:Tochter akutes Abdomen nach Bridenileus in der Folge Aspirationspneumonie bds.in akuter Lebensgefahr. (Chirurg und Internist erklärten mir, dass sie die OP höchstwahrscheinlich nicht überlebt und ob wir nicht der Natur ihren freien Lauf lassen sollen). Ich wollte ihr aber die OP als einzige Chance zu überleben nicht verwehren. OP verlief erfolgreich.Wurde einige Tage noch beatmet, dann extubiert. Pneumonie nach 1 Woche rückläufig, dann erneute Infektion mit Klebsiellen und Pilzen in der Lunge auf der ITV, erneut intubiert, bekamen den Keim aber nicht in den Griff.
        Primar der Anästhesie sagte er macht jetzt noch eine Bronchoskopie, aber er hat nichts mehr was er noch geben könnte.Entweder schafft sie es nun selber oder sie stirbt.
        Ich erzählte ihm von diesem Pulver, das ich kurz zuvor “gefunden” hatte und bat ihn, von dem Bronchialsekret etwas in eine Eprouvette mit der Lösung zu geben. Ich nahm das Glas mit nach Hause.
        Er konnte sich zwar nichts vorstellen drunter, aber nachdem nichts passieren konnte, erfüllte er mir den Wunsch.
        Als er Freitags ins freie Wochenende ging, erwartete er nicht, dass sie am Montag noch da wäre, wie er mir später sagte.
        Montag wurde extubiert..sonst hätte sie wieder ein Tracheostoma bekommen…Mittwoch verließ sie die ITV, Samstag gingen wir nach 7 Wochen ITV heim und montags drauf spulte sie 30 Minuten am Motomed ihre Kilometer ab.
        Was wirklich geholfen hat, kann ich aber nicht sagen.

        Hilfreich wäre meiner Ansicht nach z.B. bei einer Meningitis auch eine Behandlung des Liquors , bzw. um eine postoperative Discitis oder andere postop. Infekte zu vermeiden eine prophylaktische Behandlung..so wie beim Zahnarzt eben.;)
        Weiters Dekubitus? DARM >Stuhlbehandlung ?
        Nur es findet sich ja keiner, der das glaubt! und ausprobiert.Kostet ja fast nichts.
        Daher freut es mich, dass Sie Interesse zeigen.
        MfG
        Hilde Richtsfeld

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